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Ein Jahr Siegel «Qualitätsgesicherter Hernien Chirurgie»

Luzerner Arzt - Am 10.04.2019 hat die Chirurgische Abteilung des LUKS Wolhusen von der Deutschen Hernien Gesellschaft (DHG) das Gütesiegel «Qualtitästgesicherte Hernien Chirurgie» erhalten.
3. Juli 2020
Lesezeit: 3 Minuten
wolhusen

Um die Ergebnisse und die Qualität der Hernienchirurgie zu verbessern, wurde in Deutschland im Jahre 2009, die gemeinnützige Gesellschaft Herniamed gegründet. Dabei handelt es sich um ein initial bundesweites, mittlerweile internationals Netzwerk von besonders an der Hernienchirurgie interessierten Chirurgen. Kernpunkt des Herniamed-Projekts ist eine internetbasierte Qualitätssicherungsstudie,in die alle Kliniken und niedergelassenen Chirurgen ihre Hernienoperationen nachfundiertem wissenschaftlichem Standardeingeben können. Die Ergebnisse der Behandlungen werden bis zu zehn Jahrenachverfolgt, um verzögert auftretende Probleme sicher zu erkennen. Auf derBasis dieser Ergebnisse können die Experten dann die besten Therapieoptionenfür zukünftige Patienten erarbeiten.

Die qualitätsgesicherte Behandlungvon Hernienerkrankungen ist das Ziel der Qualitässicherungsstudie Herniamed. Wir verfolgen das gleiche Ziel. Hohe Behandlungsqualität und vor allem die Patientenzufriedenheit liegen uns am Herzen. Aus diesem Grund haben wir uns für die Teilnahme an der Qualitätssicherungsstudie entschieden.

Seit mehr als einem Jahr erfassen wir deshalb unsere Daten der Hernienoperationen im Herniamed-Register (Informed Consent). Ebenfalls erfasst werden die Nachkontrollen, welche schriftlich durchgeführt werden. Einen Vergleich unserer Ergebnisse mit internationalen Zentrenscheuen wir nicht. Schweiz weit bestehenaktuell gut 20 Gütesiegel «Qualitätsgesicherte Hernien Chirurgie». In der Zentralschweiz sind dies das Spital Lachen und das LUKS Wolhusen.

Das LUKS Wolhusen bietet das komplette Spektrum der Abklärung und Behandlung von Hernienerkrankungen wie Leisten-, Nabel- und Narbenhernien, Hiatushernien und Rektusdiastasen. Ob operativ minimalinvasiv oder offene Hernienchirurgie sowie auch je nach Krankheitsbild konservative Therapiekonzepte, bei uns wird jeder Patienten individuell vonuns persönlich beraten und die entsprechende Therapie für seine Bedürfnisse und Anforderungen festgelegt (tailoredapproach). In unserem kleinen Team vonerfahrenen Fachärzten wird jeder Patient, unabhängig der Versicherungsklasse, persönlich von einem Kaderarzt betreut. In unserer Hernien-Sprechstunde werden Patienten präoperativ beraten und auch, bei komplexeren Fällen wie z.B. grosse Narbenhernien, nachkontrolliert. Diagnostisch ist die Ultraschalluntersuchung Standard in unserer Sprechstunde.

Komplexere Narbenhernien besprechen wir auch mit unserem nationalen und internationalen Netzwerk. Regelmässige Fort- und Weiterbildung auf dem Gebiet der Hernienchirurgie sind selbstverständlich, so dass wir die neusten operativen Techniken anbieten können.

Bei der Abklärung und Behandlung von komplexeren Krankheitsbildern wie unklaren und chronischen Leistenschmerzen arbeiten wir interdisziplinär eng mit den Kollegen der Sportmedizin, Orthopädie, Urologie und Gynäkologie, aber auch der Physiotherapie zusammen. Auch bei Abdominaleingiffen versuchen wir primär Narbenhernien zu vermeiden, in dem wir wenn möglich laparoskopisch also minimalinvasiv operieren. Sollte dies nicht möglich sein wenden wirentsprechende Techniken zur Narbenhernienprävention bei Laparotomien an.

Das Fazit nach einem Jahr Qualitätsgesicherte Hernien Chirurgie ist sehr positiv. Die Patientenzufriedenheit ist sehr hoch. Unsere Patienten fühlen sich gut informiert und betreut. Die Rücklaufquote der Jahreskontrollen liegt aktuell bei fast 90%. Auch «ambulant vor stationär», worunter mittlerweile der Grossteil unserer Hernienoperationen fällt, hat sich gut etabliert und zeigt keine höhere Komplikationsrate. Somit tragen wir dazu bei die Hernienchirurgie stetig weiter zu verbessern, was schlussendlich unseren Patienten zugute kommt.

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Dr. med. Anne Lenz, Leitende Ärztin Chirurgie, Leitung Hernienchirurgie LUKS Wolhusen

Quelle: Luzerner Arzt 122/2020

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