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Gesundheitstipp: Wie können Frauen häufige Blasenentzündungen verhindern?

Bis zu 50 Prozent der Frauen haben mindestens einmal im Jahr eine Blasenentzündung, sagt Dr. med. Ivo Fähnle, Chefarzt Gynäkologie und Geburtshilfe am Luzerner Kantonsspital (LUKS) in Sursee. Er erklärt, warum das so ist und wie man vorbeugen beziehungsweise die Entzündung behandeln kann. In Einzelfällen kann gar eine langfristige Behandlung nötig sein.
12. Juni 2024
Lesezeit: 2 Minuten
Ivo Fähnle
Dr. med. Ivo Fähnle

Blasenentzündungen sind häufiger, als man annimmt. Ivo Fähnle sagt, zahlreiche Statistiken bestätigten, dass sehr viele Frauen betroffen sind. Gegenüber den Männern sind benachteiligt. Warum? «Der Hauptgrund ist wahrscheinlich, dass die Harnröhre der Frau deutlich kürzer ist als beim Mann, etwa drei Zentimeter, und dass deren Mündung näher beim After liegt.» An Blasenentzündungen sind jeweils Darmkeime schuld, und diese müssen auf dem beschriebenen Weg in die Blase kommen.

Pflanzliche Mittel können hilfreich sein

Wer wiederholt mit Entzündungen konfrontiert ist, kann vorbeugend einiges tun. Wichtig findet Fähnle, nach dem Geschlechtsverkehr Wasser zu lösen, um so die Harnröhre durchzuspülen. Genügend zu trinken ist auch in diesem Fall wichtig, wobei 1,5 bis 2 Liter in der Regel genügen sollten. Auch pflanzliche Mittel können die Häufigkeit einer Entzündung reduzieren. In erster Linie die Mannose, eine Form von Zucker, die via Niere über die Blase ausgeschieden wird, ferner Substanzen wie Cranberry-Extrakt. Nach den Wechseljahren ist ferner eine Creme für die Scheide mit Östriol, einer Form von Östrogen, sehr hilfreich, um die Scheidenhaut sowie die Harnröhre aufbauen zu helfen und die Bakterienflora zu beeinflussen.

Unter Umständen Antibiotikum nötig

Nützt dies alles nichts, ist gerade bei chronischen Beschwerden spezialärztliche Hilfe angeraten. Zuweilen ist eine regelmässige Behandlung mit einem Antibiotikum nötig. Parallel dazu machen regenerierende Massnahmen für die Blase häufig Sinn. Gut hilft das regelmässige Einfüllen einer Lösung mit Hyaluronsäure in die Blase über eine gewisse Zeit. Diese Säure kommt natürlich im menschlichen Körper vor, er produziert sie auch selbst. «Am wichtigsten ist, dran zu bleiben, konsequent wiederholt zu behandeln und die Prophylaxe durchzuziehen und nicht aufzugeben», rät Ivo Fähnle zum Schluss. 
 

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