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Kabellose Defibrillatoren

Mit den kabellosen implantierbaren Defibrillatoren steht eine neue Generation von ICD-Systemen zur Verfügung, die für ein bestimmtes Patientenkollektiv eine sehr gute Alternative im Vergleich zum konventionellen transvenösen System darstellt.
31. Juli 2025
Lesezeit: 2 Minuten
s-icd

Der plötzliche Herztod ist eine der häufigsten Todesursachen weltweit. Implantierbare Defibrillatoren sind bewährte Lebensretter, doch herkömmliche Modelle erfordern Elektroden, die über Venen ins Herz geführt werden. Neue kabellose ICD-Systeme können unter oder über dem Brustbein implantiert werden. Das reduziert das Risiko von Infektionen, venösen Komplikationen und Elektrodenbrüchen, die bei herkömmlichen Systemen auftreten können. Für die Patientin oder den Patienten kann der Kardiologe zwischen verschiedenen Modellen wählen.

«Sondenfreie ICD-Systeme sind eine sehr gute Alternative für ausgewählte Patientinnen und Patienten.»

Unterschiedlicher Energiebedarf

Beim kabellosen retrosternalen Defibrillator wird die Elektrode unterhalb des Brustbeins implantiert. Wegen der direkten Nähe zum Herzen benötigt die Elektrode weniger Energie zur Schockabgabe. Ein bedeutender Vorteil ist die Möglichkeit, auch antitachykarde Stimulation (ATP), also nicht schmerzhafte Überstimulation einer Kammerrhythmusstörung, anzubieten, was bislang nur transvenöse Systeme leisten konnten. Der subkutan implantierbare Defibrillator war der erste auf dem Markt und hat sich entsprechend bewährt. Hierbei wird die Elektrode oberhalb des Brustbeins implantiert. Das führt zu einem erhöhten Bedarf an durch den Defibrillator abgegebener Energie, weshalb das Gerät im Vergleich deutlich grösser ist. Beide Systeme sind MRT-kompatibel und werden am LUKS unter Vollnarkose implantiert. Zum Abschluss des Eingriffs wird geprüft, ob die Geräte Rhythmusstörungen erkennen und therapieren können. Bei beiden Systemen ist das Infektionsrisiko gering. Geeignet sind die neuen kabellosen Defibrillatoren insbesondere für Patientinnen und Patienten mit hohem Infektionsrisiko, venösen Verschlüssen oder Anomalien, sehr aktivem Lebensstil und normaler Pumpfunktion oder nach vorherigen Systeminfektionen. Die Nachsorge ist vergleichbar mit jener für konventionelle Systeme.

Dieser Beitrag ist im Rahmen des LUKS Magazins 2025 erschienen, dem Magazin für Zuweisende der LUKS Gruppe. Mehr zum LUKS Magazin und weitere spannende Beiträge finden Sie unter: luks.ch/luksmagazin2025

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