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Mit VR-Brillen den geplanten Neubau Wolhusen virtuell erleben

Im Rahmen des Neubaus des Spitals Wolhusen kommen modernste Technologien zum Einsatz, um die zukünftigen Betriebsprozesse und Raumverhältnisse optimal zu planen. Der Einsatz von VR-Brillen ermöglicht virtuelle Rundgänge durch die neuen Räumlichkeiten. Dies hilft, Verbesserungspotential unmittelbar zu erkennen und die Pläne vor der Realisierung entsprechend zu optimieren.
21. November 2024
Lesezeit: 3 Minuten
Mit VR-Brillen und Joysticks kann man sich im begehbaren 3D-Modell bewegen.
Mit VR-Brillen und Joysticks kann man sich im begehbaren 3D-Modell bewegen.

«Der PC ist exakt hinter der Säule, haben wir nicht da links Platz für einen zusätzlichen Arbeitsplatz?», fragt Tobias Gisler. «Könnte passen», meint Marina Aerni. «Moment, ich teleportiere einen Bürostuhl herbei», sagt Uli Uetz, platziert ihn und von neuem beginnt die Debatte. 

Die drei haben Virtual-Reality-Brillen aufgesetzt, Joysticks in den Händen und laufen im Übungsraum umher. Parallel lässt sich auf den Bildschirmen der Ablauf beobachten. Mittels VR-Brillen werden die Pläne des Neubaus Wolhusen im virtuellen Raum verfügbar gemacht und die drei bewegen sich als runde, leicht mollige, violette Figuren direkt darin.

Mit einem Klick kann ein Bürostuhl erzeugt werden und die Platzverhältnisse können neu beurteilt werden.

Patientenfreundlich und attraktiv für Mitarbeitende

«Einerseits macht es schon Spass, diese Technologie anzuwenden», sagt Tobias Gisler, Co-Leitung Therapien in Wolhusen, «andererseits erhoffen wir uns auch sehr viel.» Die Räume können in 3D angesehen werden und dank der gemeinsamen Interaktion und der Möglichkeit, die Gegenstände in der virtuellen Umgebung frei zu bewegen werden Optimierungsmöglichkeiten sofort erkannt. «Mit der Brille versteht man die Verhältnisse viel besser. Ich bin über die grossen Platzverhältnisse eher überrascht», sagt er und ergänzt, dass dies wohl den aktuellen Verhältnissen geschuldet sei. «Der Therapiebereich ist in den letzten Jahren sehr gewachsen und der Platz ist knapp», erklärt er. Entsprechend gross sei die Vorfreude auf den Neubau. 

Ulrich Utz, Marina Aerni und Tobias Gisler nutzen die Technologie.
Ulrich Utz, Marina Aerni und Tobias Gisler nutzen die Technologie.

In den Workshops geht es darum, die Pläne von jenen Mitarbeitenden erleben und testen zu lassen, die später in den Räumlichkeiten arbeiten werden. Marina Aerni, Co-Leitung Therapien, sagt: «Wir nehmen dabei ganz viele Perspektiven ein.» Die Räume werden auf Funktionalität überprüft. «Wir schauen, wie wir uns mit unseren Materialen wie Liegen oder Rollstühle darin bewegen können», erklärt sie. Weiter sei entscheidend, dass die Arbeitsplätze attraktiv gestaltet sind. «Und selbstverständlich versetzen wir uns auch in die Lage der Patientinnen und Patienten, die sich in unserem Neubau besonders wohl fühlen sollen», sagt Aerni. 

Genutzt für die Workshops wird die Virtual Reality-Technologie der Inspacion Plattform. Damit lassen sich die vom Generalplanerteam mit BIM (Building Information Modeling) erarbeiteten Pläne als begehbares 3D-Modell darstellen. Uli Uetz, Medizinalplaner des Neubauprojekts, leitet die Workshops und sammelt die Erkenntnisse der Nutzerinnen und Nutzer des künftigen Klinikgebäudes. «Ich bin überzeugt, dass wir noch erhebliche Verbesserungen erzielen werden, welche den künftigen Spitalbetrieb optimieren werden.» Die Inbetriebnahme des Neubaus ist für 2028 vorgesehen, aktuell finden Aushubarbeiten statt (zum aktuellen Baufortschritt).

Umfassende Betreuung dank Therapiebad

Szenenwechsel ins Therapiebad. Mittlerweile hat sich Dr. med. Udo Courteney, Chefarzt des Rehazentrums Wolhusen, eine 3D-Brille aufgesetzt. «Ziemlich tief hier», sagt er und lacht, während er virtuell im tiefsten Bereich des Wassers steht. Wieder wird intensiv diskutiert und letztlich entschieden, die Fläche des tiefsten Bereichs leicht zu verkleinern. 

Dr. med. Udo Courteney mit VR-Brille. Auf dem Screen hinten ist zu sehen, wie er sich im Therapiebad bewegt.
Dr. med. Udo Courteney mit VR-Brille. Auf dem Screen hinten ist zu sehen, wie er sich im Therapiebad bewegt.

Generell ist Courteney zufrieden mit der Ausgestaltung des Therapiebades. «Wir werden unseren Patientinnen und Patienten eine noch bessere und umfassendere Betreuung bieten können», sagt er. Die Rehabilitation wird im Neubau gestärkt, ein Therapiebad sei dafür zwingend notwendig, erklärt Courteney. Gerade Patientinnen und Patienten, welche Teilbelastungen machen dürften, würden sehr profitieren. «Der Auftrieb unter Wasser hilft, Bewegungsabläufe zu trainieren und die Muskulatur durch den Widerstand des Wassers zu stärken», erklärt der Facharzt für physikalische Medizin und Rehabilitation.

Vom Therapiebad in Wolhusen werden im Neubau nicht nur Patientinnen und Patienten, sondern die ganze Bevölkerung profitieren. Im Bad werden auch Angebote wie Babyschwimmen, Kurse und Wassergymnastik für Senioren durchgeführt. 

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