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Nach der Hüft-Operation wieder nach Hause – geht das mit 81 Jahren?

Meine Schwiegermutter (81) ist in ihrer Wohnung gestürzt und hat sich die Hüfte gebrochen. Sie liegt noch im Spital, möchte jedoch unter allen Umständen wieder zurück nach Hause und nicht in ein Altersheim. Wenn Patientin, Angehörige, Hausarzt und Spitex mithelfen, ist bei optimaler Rehabilitation eine Rückkehr nach Hause möglich. Samt Wiederaufnahme des früheren sozialen Lebens, sagt unser Spezialist.
13. Juli 2021
Lesezeit: 3 Minuten
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Die Schilderung lässt erahnen, dass Ihre Schwiegermutter vor dem Unfall teilweise oder ganz selbstständig war und möglichst gerne und bald ins gewohnte Umfeld zurückkehren möchte. Sie hat eine Hüftprothese erhalten, wie das bei einem solchen Unfall in ihrem Alter die Regel ist. Nun muss sie nach der Operation wieder gehen lernen.

Da ich die Details des Falles Ihrer Schwiegermutter nicht kenne, führe ich im Folgenden aus, wie das an unserem Spital  im Normalfall abläuft: Kurz nach dem Eingriff kommt die Patientin selbst mit Hilfe nicht viel weiter als vor das Bett. An eine Rückkehr nach Hause ist zu diesem Zeitpunkt nicht zu denken, selbst mit viel Unterstützung durch Angehörige würde das nicht klappen. Um wirklich richtig auf die Beine zu kommen, ist eine Rehabilitation nötig. Wichtig zu wissen: Auch wenn das eine Pflichtleistung der Krankenkasse ist, muss zuvor eine Kostengutsprache eingeholt werden. Voraussetzung dafür ist eine Verordnung des operierenden Spitalarztes oder des behandelnden Hausarztes. Dieser muss die medizinische Notwendigkeit bestätigen.

Ist das geklärt, geht es um die Details des Austritts und der Zeit danach. Wo soll es hingehen? In einer solchen Situation sind Betroffene froh, möglichst in der nahen Umgebung bleiben zu können. Ein Spital mit ausgebauten Rehabilitationsangebot bietet sich hierzu an, weil interdisziplinär gearbeitet wird.

Drei Wochen nach der Operation wieder zu Hause

Dank Multi-Therapie (Physio-, Ergo-, Wasser- und/oder Trainingstherapie usw.) können Patientinnen und Patienten in der Regel innert drei Wochen wieder nach Hause. Diese Zeit wird auch genutzt, um die richtigen Medikamente zu verordnen, den Blutdruck im Auge zu behalten oder mögliche Komplikationen wie Infektionen zu beobachten.

Schreitet die Rehabilitation gut voran, wird ab der zweiten Woche die Heimkehr in enger Absprache mit Ihnen als Angehörige, der Spitex und dem Hausarzt bzw. der Hausärztin vorbereitet. Geklärt wird dabei auch, welche Hilfsmittel nötig sind, und ob es etwa ergänzend einen Mahlzeitendienst braucht.

Zirka sechs Wochen nach der Operation dürfte Ihre Schwiegermutter so fit und selbstständig sein wie vor dem Unfall und zu Hause ihr soziales Leben wieder aufnehmen können. Vielleicht ist sie in einem Verein oder hat Aufgaben innerhalb des Familienkreises. Um dieses Ziel insbesondere in einem solchen Alter erreichen zu können, ist es hilfreich, wenn ihr nach der Reha nicht nur eine minimale Pflege, sondern ein umfassendes medizinisches Umfeld zur Verfügung steht.

Was die Patientin selber beitragen kann

Ihre Schwiegermutter selber kann auch einiges tun: Dem Knochenschwund kann sie mit Bewegung, Vitaminen oder Medikamenten entgegenwirken, dem Unfallrisiko durch die Beseitigung von Stolperfallen. Aber ein Knochenbruch kann leider immer passieren. Auch für einen solchen Fall ist ein gutes medizinisches Umfeld wichtig, das beim Weg zurück in die Selbstständigkeit helfen kann.

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