Therapie gynäkologischer Malignome

Die Behandlung gynäkologischer Malignome ist anspruchsvoll und umfasst sowohl hochkomplexe chirurgische Eingriffe als auch konservative Therapien wie Chemo-, Immun- und Radiotherapie. Zu den komplexesten Erkrankungen zählen Ovarialkarzinome (600 Neuerkrankungen/Jahr, CH). Daneben werden auch seltenere Tumorentitäten wie Zervix-, Vulva- und Vaginalkarzinome sowie maligne Trophoblasterkrankungen behandelt. Aufgrund ihrer Komplexität sind diese Tumorarten der hochspezialisierten Medizin (HSM) zugeordnet. Das gynäkologische Tumorzentrum des LUKS wurde im März 2025 aufgrund seiner ausgewiesenen Expertise und der erforderlichen Fallzahlen als einziges Zentrum der Zentralschweiz mit der HSM-Zuteilung für die Behandlung von Ovarial-/ Peritoneal- und Tubenkarzinomen sowie Zervix-/ Vaginal- und Vulvakarzinomen ausgezeichnet.
Individuell abgestimmte Therapien
Um die Patientinnen kümmert sich ein erfahrenes interdisziplinäres Team aus Gynäko-Onkologinnen und -Onkologen, Onkologen/-innen, Radio-Onkologen/-innen, Radiologen/-innen, Viszeralchirurgen/-innen, Pathologen/-innen, Genetiker/-innen. Neben bewährten Standardtherapien bietet die Frauenklinik im Rahmen klinischer Studien Zugang zu innovativen Behandlungsansätzen. Jeder Fall wird im interdisziplinären Tumorboard sorgfältig besprochen und individuell auf die Situation der Patientin abgestimmt. Gerade bei komplexen gynäkologischen Tumoren sind häufig umfangreiche multiviszerale Resektionen notwendig. Während früher oft sehr radikal operiert wurde, erlaubt das heutige Verständnis der Tumorbiologie, die chirurgischen Eingriffe gezielter und schonender zu planen. Von Beginn an werden betroffene Frauen und ihre Angehörigen eng von einem spezialisierten Team aus Pflegefachpersonen begleitet.
Beim Endometriumkarzinom – der häufigsten gynäkologischen Krebserkrankung – stellt die minimalinvasive Hysterektomie mit Adnexektomie und Sentinel-Lymphknotenentfernung in frühen Stadien den Goldstandard dar. Modernste molekularpathologische Verfahren ermöglichen eine differenzierte Beurteilung der Notwendigkeit einer Strahlen- oder Systemtherapie.
«Für uns steht die Frau nicht nur als Patientin, sondern als Mensch im Mittelpunkt.»
Prof. Dr. med. Christine Brambs, Chefärztin Frauenklinik und Leiterin Gynäkologisches Tumorzentrum
Enge Zusammenarbeit mit Zuweisern
Die Zusammenarbeit mit den zuweisenden Kollegen ist eng. Sie übernehmen nach der Primärtherapie eine zentrale Rolle in der Nachsorge und tragen wesentlich zur lückenlosen Betreuung der gemeinsamen Patientinnen bei.
Vermeidung von Karzinomen durch Vorsorge
Ein Teil der gynäkologischen Malignome lässt sich durch Früherkennung vermeiden, insbesondere Zervix-, Vaginal- und Vulvakarzinome. Die zertifizierte Dysplasiesprechstunde unterstützt die Zuweisenden bei der Abklärung und Behandlung von Vorstufen solcher Erkrankungen.
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