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Dunbar-Syndrom

Diese Seite beinhaltet auch: Truncus-coeliacus-Kompression, Ligamentum-arcuatum-Syndrom, MALS, Harjola-Marrable-Syndrom

Kontakt und Zuweisung

Überblick

Beim Dunbar-Syndrom drückt ein Band des Zwerchfells auf die Oberbaucharterie und benachbarte Nervenstränge. Dadurch werden die Bauchorgane in ihrer Funktion irritiert und es kommt zu Bauchschmerzen und Krämpfen, insbesondere nach dem Essen. Da es sich um eine sehr seltene Erkrankung handelt, gibt es nur wenige gesicherte Informationen.

Ursachen

Auf der Höhe des Zwerchfells zweigt die Oberbaucharterie (Truncus coeliacus) von der Hauptschlagader ab. Bei manchen Menschen kreuzt genau an dieser Stelle ein Gewebeband die Gefässe und drückt dadurch auf die Oberbaucharterie und die sie umgebenden Nervenfasern des vegetativen Nervensystems. Meistens bemerken Betroffene davon nichts und leben ohne Beschwerden.

In seltenen Fällen kann das Band die Arterie jedoch so stark einengen, dass die Nerven entlang des Gefässes ebenfalls eingeklemmt werden. Die Einengung der Nervenstränge führt zu Irritationen und den schwierig zu interpretierenden Symptomen.

Betroffen sind meistens jüngere Personen zwischen 20 und 40 Jahren. Insbesondere Frauen mit schmalem Körperbau haben ein erhöhtes Risiko, dass das Zwerchfellband Probleme verursacht.

Symptome

  • Schmerzhafte Krämpfe im oberen Bauch nach dem Essen
  • Gewichtsverlust
  • Übelkeit und Erbrechen

Diagnose

Meistens suchen Betroffene längere Zeit bei verschiedenen Gesundheitsinstitutionen nach Rat. Da Beschwerden wie Bauchkrämpfe und Übelkeit auch bei zahlreichen anderen Erkrankungen auftreten, erfolgt eine Diagnose oft über das Ausschlussverfahren. Magen- oder Darmspiegelungen zeigen in der Regel keine Auffälligkeiten. Mit einer Ultraschall-Untersuchung lässt sich jedoch die Stelle erkennen, an welcher die betroffene Baucharterie und die Nerven abgedrückt werden. Zusätzlich kann mit einer erweiterten Ultraschall-Untersuchung, der Farbdopplersonographie, der Blutfluss durch Gefässe gemessen und farblich dargestellt werden, in welche Richtung das Blut fliesst. Kleinste Gefässe und Durchblutungsstörungen können so genau lokalisiert werden. Mit weiteren bildgebenden Verfahren, wie die Angiografie, die Computertomographie (CT) oder die Magnetresonanztomographie (MRT), lässt sich die typische Einengung der Oberbaucharterie gut erkennen.

Verlauf

Die Einengung der Oberbaucharterie wird manchmal als Ursache der Beschwerden aufgeführt. Insbesondere bei jungen Menschen ist die Durchblutung der Oberbauchorgane aber durch andere Gefässe und natürliche Umgehungskreisläufe sichergestellt. Ein Eingriff an den Gefässen selbst sollte deshalb vermieden werden. Da die Beschwerden oft mit der Nahrungsaufnahme verbunden sind, kann es bei einigen Betroffenen zu einem Gewichtsverlust kommen, da das Essen möglichst vermieden wird.

Behandlung

Operatio

Beim Dunbar-Syndrom kann eine Operation hilfreich sein. Sie ist jedoch nicht bei allen Betroffenen wirksam, selbst wenn eine sehr typische anatomische Situation für das Dunbar-Syndrom vorliegt. Um Hinweise zu erhalten, ob eine Operation Linderung verschaffen könnte, werden die betroffenen Nervenfasern zuvor zur Probe mit einem lokal wirksamen Mittel betäubt, um den Effekt zu beobachten. Ziel der anschliessenden Operation ist es, das störende Band des Zwerchfells von der Arterie zu lösen oder zu zerschneiden, damit die Arterie und Nervenstränge entlastet werden. Für die Operation sind meist lediglich kleine Hautschnitte notwendig und die Funktion des Zwerchfells bleibt erhalten. Betroffene können nach etwa 3 bis 4 Tagen wieder nach Hause.

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