Direkt zum InhaltDirekt zum Fussbereich

Therapien Wolhusen

Humerusschaftfraktur

Allgemeine Informationen

Häufig durch indirekte Gewalt bei Sturz auf Hand oder Ellenbogen, selten direkt durch einen Schlag. Begleitverletzungen eher selten aber möglich.

AO Klassifikation Humerusschaftfraktur (12)

12 A: Einfache Fraktur:

  • 12 A1: spiralförmig
  • 12 A2: schräg (>30°, Verlauf der Frakturlinie bezogen auf die Horizontale)
  • 12 A3: quer (<30°)

12 B: Keilfraktur:

  • 12 B1: mit intaktem Drehkeil
  • 12 B2: mit intaktem Biegungskeil
  • 12 B3: fragmentiert

12 C: Komplexe Fraktur:

  • 12 C1: spiralförmig
  • 12 C2: etagenförmig
  • 12 C3: irregulär
AO Klassifikation

Konservative Nachbehandlung:

Gute Absprache mit dem behandelndem Arzt ist wichtig

Indikation

  • Nicht-dislozierte Frakturen
  • Ev. Versorgung mit Sarmiento - Brace

Physiotherapie

  • Phase 1 (0-4 Wochen): Ruhigstellung im Orhogillet, Gilchristverband oder mit Mitella (Dauer je nach Verordnung 4-6 Wochen)
    • Hubfreie und hubarme Bewegungsübungen nach Massgabe der Beschwerden meist ab sofort erlaubt
    • Keine Pendelübungen
    • Mobilisation der Nachbargelenke
       
  • Phase 2 (ab 6. Woche) Bewegungen frei möglich ohne Widerstand
     
  • Phase 3 (ab 12. Woche) Kraftaufbau bei intakter Wundheilung

Vorsichtsmassnahmen

Neurologische Kontrolle: Durch die Schädigung des Nervus radialis kann es zum Ausfall der Extensoren am Unterarm kommen

Austrittsmanagement

  • Infoblatt abgeben
  • Sicheres Handling mit Orthese, evtl. Angehörige miteinbeziehen
  • Ambulante Physiotherapie organisieren

Besonderes

  • Klinische/radiologische Kontrolle nach Mobilisationsbeginn zur Beurteilung allfälliger sekundärer Fragmentdislokationen
  • Radiologische Verlaufskontrolle nach 6 Wochen

Operative Versorgung:

Indikation

  • offene Frakturen
  • Dislokation der Fragmente
  • Nervenschädigung des N. radialis

Versorgung

  • Plattenosteosynthese häufig mit langer Philosplatte
  • Marknagel
  • Fixateur Externe
  • Plattenosteosynthese

Physiotherapie

  • Phase 1 (0-4 Wochen):
    • Bewegungslimite und Ruhigstellung mit Orthese nach Angabe des Operateurs
    • Fraktur ist meist Bewegungsstabil (hubfreie und hubarme Bewegungen sowie Bewegungen gegen die Schwerkraft sind erlaubt)
    • Meist keine Bewegungslimiten
    • Mobilisation der Nachbargelenke
       
  • Phase 2 (ab 12. Woche)
    • Fraktur ist Belastungsstabil (Kraftaufbau und Stütztraining bei intakter Wundheilung erlaubt)

Vorsichtsmassnahmen

Neurologische Kontrolle

Austrittsmanagement

  • Infoblatt abgeben
  • ·Handling mit Orthesen instruieren, evtl. Angehörige miteinbeziehen
  • ·Ambulante Physiotherapie organisieren

Besonderes

Klinische und radiologische Verlaufskontrolle nach 6 Wochen beim Operateur.