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«Neue Erkenntnisse kann ich in meinen Arbeitsalltag bestens einfliessen lassen.»

Susanne Ettlin Wicki im Porträt (Hebamme FH MAS)
30. April 2019
Lesezeit: 2 Minuten
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Die Ausbildung in Krankenpflege habe ich 1990 an der damaligen Krankenpflegeschule Luzern am Luzerner Kantonsspital abgeschlossen. Nach vier Jahren Pflege auf der Medizin und der Ausbildung zur Hebamme an der Hebammenschule in Zürich arbeite ich nun seit 22 Jahren im Gebärsaal der Frauenklinik Luzern und in der Hebammenpraxis am Grendel, aktuell mit einem 40%-Pensum. Dazu kommt noch ein Mandat als Landrätin im Nidwaldner Kantonsparlament. Unsere Familie mit drei Teenagern lebt in Stans.

Veränderungen durch das Internet

Nachdem die Hebammenausbildung schweizweit reorganisiert worden ist und heute als Studium an der Fachhochschule geführt wird, haben die Hebammen mit der «alten» Ausbildung die Möglichkeit zum Titelnacherwerb FH erhalten. Dieses erste Modul hat mein Interesse und die Neugier geweckt, ein erstes CAS abzuschliessen. Weitere sind gefolgt und haben zu einem Master of Advanced Studies (MAS) Hebammenkompetenzen plus geführt. Die Module sind den zentralen Themen der Hebammenarbeit gewidmet und haben einen direkten, starken Praxisbezug. Besonders gefallen haben mir die Module «Transkulturelle Kompetenzen» sowie «Frauen- und Familiengesundheit ». Beide haben mir neue Wege aufgezeigt, Frauen in ihren Fähigkeiten zu bestärken.
Der Beruf der Hebamme hat sich in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt. Neben neuen diagnostischen Technologien hat sich auch der Umgang mit den digitalen Medien gewandelt. Als Masterarbeit habe ich mit einem Literatur-Review untersucht, wie die gezielte Internet- Informationssuche der Schwangeren die Arbeit der Hebamme in der Schwangerenbetreuung beeinflusst.

Wir planen bei unseren Terminen genügend Zeit für Gespräche ein, was von den Schwangeren sehr geschätzt wird.

Susanne Ettlin Wicki, Hebamme FH MAS

Sich Zeit nehmen für Gespräche

Das Internet ist heute eine beliebte und einfache Möglichkeit zur Informationsbeschaffung. Das Wissensgefälle zwischen Schwangeren und Hebammen ist kleiner geworden. Diese Entwicklung stellt auch andere Gesundheitsfachpersonen vor eine grosse Herausforderung. Einerseits ermöglicht ein verbessertes Wissen eine gemeinsame Entscheidungsfindung in Behandlungsfragen, andererseits kann die Informationsflut die Frauen überfordern. Unseriöse Informationen können Stress, Unsicherheit und Angst auslösen. Auch braucht es viel Zeit, während der Schwangerschaftskontrolle die Informationsflut zu sichten und Erwartungen zu relativieren. Deswegen gefällt mir die Arbeit in der Hebammenpraxis am Grendel besonders gut. Wir planen bei unseren Terminen genügend Zeit für Gespräche ein, was von den Schwangeren sehr geschätzt wird. Auch muss in die Aus- und Weiterbildung von jungen wie auch erfahrenen Berufsleuten investiert werden, um mit den nötigen Kompetenzen die Schwangeren bedürfnisgerecht begleiten zu können.

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