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Das Spital behält den Verbrauch im Auge

Surseer Woche - Die Ressourcen des Luzerner Kantonsspitals Sursee dienen dem Patientenwohl. Dennoch ist das Luks bestrebt, schonend mit diesen umzugehen und sich fortlaufend zu verbessern.
20. September 2018
Lesezeit: 5 Minuten
Simon Albrein, Sicherheitsbeauftragter und Heizungsinstallateur, überprüft regelmässig die Infrastruktur des Luks Sursee

Simon Albrein, Sicherheitsbeauftragter und Heizungsinstallateur, überprüft regelmässig die Infrastruktur des Luks Sursee

Mit 130 Patientenbetten und der Behandlung von mittlerweile 7600 stationären Patienten sowie vielen Tausend ambulanten Patienten im Jahr, ist das Luzerner Kantonsspital in Sursee einer der grössten Bezüger von Ressourcen in der Region. Angehängt an die Wasserversorgung in Sursee und Schenkon, bezieht das Spital 24'600 Kubikmeter Wasser pro Jahr. Auf einen Tag heruntergebrochen sind das 450 Badewannen voll. «Der Wasserverbrauch ist über die Jahre trotz höherer Patientenzahlen konstant geblieben», sagt Andreas Jung, Leiter Technik und Sicherheit im Luks Sursee. «Unterschiede sind festzustellen, wenn die Infrastruktur erweitert wird.» Beispielsweise nach dem Bau der Onkologieabteilung 2016 sowie der Arztpraxen für Belegärzte im Haus für Pflege und Betreuung Seeblick. «Wir sind stets dabei, die Abläufe zu optimieren und gehen verantwortungsbewusst mit den Ressourcen um», so Jung. Die Qualität sowie der Verbrauch des Wassers werden täglich überprüft und dokumentiert. «Gibt es irgendwo ein Leck oder eine defekte Spülung, wissen wir das sofort und können schnell reagieren.» Zudem verzichtet das Spital auf ein Gehbad in der Physiotherapie und investiert in wassersparende Küchengeräte. Die Spitalwäsche wird im Luks Wolhusen gewaschen, wohingegen Sursee für Wolhusen kocht.

Stromverbrauch wird optimiert

Den Strom beziehen alle drei Spitäler von EWL in Luzern. Seit mehreren Jahren verbraucht das Luks Sursee im Durchschnitt 2,7 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr. «Wir sind bestrebt, immer weniger Strom zu verbrauchen», sagt Andreas Jung. Die Beleuchtungskörper werden laufend optimiert mithilfe von LED-Lampen und Bewegungsmeldern. Die Heizungssteuerung hilft zusätzlich beim Energiesparen. Wassersparende Armaturen und Duschköpfe sind Standard. Bei Raumsanierungen setzt das Luks auf helle Farben. Auch werden regelmässig Sensibilisierungskampagnen durchgeführt. Energie spart das Spital auch mittels Wärmerückgewinnung in den Gebäuden. Auf diese Weise wird weniger Heizöl verbraucht. «In der Tendenz brauchen wir immer weniger Strom», so Jung. «Allerdings kommen durch die Ablösung von Technik und die Modernisierung regelmässig wieder neue Gerätschaften hinzu, die Strom benötigen. Früher wurde vieles noch mit Dampf betrieben. Heute werden jedoch die meisten Geräte nur noch mit Strom betrieben.»

Logistik ist gefordert

Wo sich viele Menschen aufhalten, da wird viel Material benötigt und verbraucht. Alleine die Küche in Sursee produziert an einem Wochentag durchschnittlich 1200 Mahlzeiten. Dabei fallen jährlich 108'000 Kilogramm Küchenabfälle an. Hinzu kommen rund 682'000 Kilogramm normaler Kehricht sowie medizinaltechnische (Nadeln, Infusionen) und pathologische Abfälle (Organe, amputierte Körperteile). Diese fallen in die Kategorie Sonderabfälle und müssen in speziellen Behältern aufbewahrt und entsorgt werden. «Für jeden Behälter wird ein Schein ausgestellt, bevor er das Gebäude verlässt. Die ganze Kette bis zur externen Verbrennung wird streng kontrolliert.» Der Verbrauch der Materialien wird von der Logistik überwacht, sodass genügend Artikel für Patienten und Operationssäle vorhanden sind. «Die Logistik ist immer gefordert. Wir haben drei Aussenstandorte - die Onkologie, das Zentrum für Dermatologie und die Nephrologie am Bahnhof Sursee - die wir bedienen müssen.» Das Material wird ins Luks geliefert, im Zentrallager in Portionen abgepackt und dann verteilt. «Die drei Standorte müssen wir mit unseren Ressourcen abdecken. Das kann herausfordernd sein.»

Der 40-jährige Bau in Sursee genüge im allgemeinen nicht mehr den heutigen Ansprüchen. Die logistischen Wege seien suboptimal. «Ein Neubau macht Sinn, weil wir wachsen und uns verändern. Wir brauchen mehr Platz, weil es immer mehr Patienten gibt. Die Region Sursee wächst.»

3 WASSERRESERVOIRE

Das Luks Sursee hat zwei Wasserreservoire in Sursee, eines in Schenkon. So kann sichergestellt werden, dass Wasser jederzeit verfügbar ist. Die Wasserqualität weist zwischen 38 und 40 französischen Härtegraden auf. Im Spital wird das Wasser auf 0 Härtegrade entkalkt. Danach wird für drei verschiedene Verwendungszwecke wieder Kalk hinzugegeben. Beispielsweise 11 Härtegrade für Küchengeräte und gewöhnliche Wasserhähnen. Für Laborgeräte wird jedoch Osmosewasser benötigt, d. h. reinstes Wasser, ohne Mineralien und jegliche Verschmutzung. So kann die Verfälschung von Messwerten verhindert werden.

755 MITARBEITENDE

Zu den mit Abstand wichtigsten Ressourcen des Luks gehören Mensch und Wissen. Am Luks Sursee sind rund 755 Mitarbeitende tätig. An allen Luks-Standorten in Sursee, Luzern, Wolhusen und Montana sind es 6934 Mitarbeitende. Davon befinden sich 876 in einer Ausbildung oder einem Praktikum. Das Luks bildet Lernende in 29 verschiedenen Berufen aus. Andreas Jung betreut zurzeit eine Lernende in ihrer Ausbildung zur Fachfrau Betriebsunterhalt EFZ. «Für mich steht der Mensch im Mittelpunkt», sagt Jung. «Wenn ein Mensch mit Freude dran ist und das Umfeld stimmt, dann bringt er auch mehr Leistung.»

850 PATIENTENBETTEN

Das Luzerner Kantonsspital ist das grösste Zentrumsspital der Schweiz. Es umfasst die Standorte Luzern, Sursee und Wolhusen sowie die Luzerner Höhenklinik Montana. Das gesamte Luks verfügt über rund 850 Akutbetten, davon 130 in Sursee, und versorgt ein Einzugsgebiet mit rund 700'000 Einwohnern. Es behandelt jährlich circa 43'000 stationäre Patienten und zählt über 600'000 ambulante Patientenkontakte. In Sursee stellt das Luks die hochwertige medizinische Grund- und Notfallversorgung in einer stark wachsenden Region sicher. Mit Schwerpunkten wie der Viszeralchirurgie und Onkologie bietet es auch Behandlungen auf Spezialgebieten.

35 FOOD-WASTE-PROJEKT

2017 startete das Luks (Sursee, Wolhusen, Luzern) ein Projekt gegen Essensverschwendung. Ziel war es, den Food Waste um 30 Prozent zu senken. Als erste Massnahme verkleinerte das Luks die Portionengrössen von Suppen, Joghurt, Käse und Milch. Denn oft kamen Essenstablette unangetastet oder halbvoll aus den Patientenzimmern zurück. Damit verbunden war eine gezielte Aufklärungsarbeit beim Personal und bei den Patienten. Die reduzierten Portionen genügten den Patienten und so mussten weniger Lebensmittel weggeworfen werden. Das gesteckte Ziel wurde mit 35 Prozent erfreulicherweise übertroffen

2,7 STROM

Pro Jahr bezieht das Luks Sursee 2,7 Millionen Kilowattstunden Strom. Am meisten Strom verbrauchen Untersuchungsgeräte wie CT, MR und diverse Röntgengeräte. Auch die Kälteanlage zur Kühlung der Untersuchungszimmer, der IT-Anlagen oder der medizinisch genutzten technischen Anlagen verzeichnet einen grossen Verbrauch. Der USV-Stromverbrauch wird von einem LastManagement gesteuert und kontrolliert. Eine Software registriert hohe Spitzen im Stromverbrauch und ist darauf programmiert, diese auszugleichen. Erreicht die Küche beispielsweise zur Mittagszeit zu hohe Spitzen, schaltet ein anderes Gerät aus.

Quelle: SurseerWoche vom 20.09.2018

Autor: Livia Kurmann

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