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Führend im Präeklampsie-Screening in der Schweiz

Mithilfe eines Screenings lässt sich eine Präeklampsie bereits in der 12. Schwangerschaftswoche vorhersagen – und oftmals verhindern. Die geburtshilfliche Klinik der Frauenklinik am Luzerner Kantonsspital (LUKS) ist bei der Implementierung des Screenings an vorderster Front dabei.
11. Oktober 2022
Lesezeit: 2 Minuten
Markus Hodel

Heute ist es möglich, eine Präeklampsie und/oder eine Wachstumsretardierung, die sich klinisch erst in der zweiten Schwangerschaftshälfte manifestiert und zu diesem Zeitpunkt nur noch mittels Entbindung zu therapieren ist, bereits in der 12. Schwangerschaftswoche mit spezifischen Tests vorauszusagen.

Wichtig und entscheidend ist, dass nicht nur eine Prädiktion der Präeklampsie möglich ist, sondern auch eine effiziente Prävention. Diese erfolgt mit einer niedrig dosierten Aspirin-Gabe. Damit lässt sich eine schwere Präeklampsie in zwei Dritteln der Fälle vermeiden, und wir können viele schwere Kurz- und Langzeitfolgen für die Mutter und das Kind verhindern.

Die frühe Prädiktion erfolgt mit einer Doppleruntersuchung der A. uterinae beidseits, einer standardisierten Blutdruckmessung, mit Biomarkern aus dem mütterlichen Blut und in Kombination mit der Anamnese der Schwangeren. Daraus wird mit einem validierten Algorithmus das individuelle Risiko für jede Schwangere berechnet. Ein Risiko grösser als 1:100 für die Entwicklung einer Präeklampsie vor der 37. Schwangerschaftswoche gilt als «cut off», wo eine Aspirin-Prophylaxe sinnvoll ist.

Seit drei Jahren im Einsatz

Die Abteilung für Ultraschall- und Pränataldiagnostik am Geburtszentrum der Frauenklinik am LUKS Luzern bietet dieses Screening bereits seit drei Jahren erfolgreich an. Der Test wird von den Schwangeren nach ausführlicher Beratung sehr gut aufgenommen. Ein zunehmender Teil von ihnen lässt am Geburtszentrum Luzern ein solches Screening durchführen.

Um den Algorithmus, welcher das Risiko der Präeklampsie bestimmt, für die Schweiz zu adaptieren und zu verbessern, hat sich das Geburtszentrum Luzern mit den Universitäts-Frauenkliniken Bern und Basel zusammengetan. In einer Pilotstudie konnten wir zeigen, dass der Algorithmus für die Schweiz angepasst werden muss, damit die «Screen-Positiv-Rate» bei 10 bis 11 Prozent liegt und nicht wie mit dem aktuellen Algorithmus bei 17,2 Prozent verbleibt. Dies, damit wir nicht zu viele Schwangere in der Schweiz mit einem erhöhten Präeklampsie-Risiko detektieren, welche in der Folge unnötig mit Aspirin therapiert werden.

«MeinLUKS» für Schwangere – immer informiert

Über die App «MeinLUKS» erhält jede Schwangere, welche bei uns in der Schwangerschaft begleitet wird, zu jeder Schwangerschafts-Woche Tipps und nützliche Informationen auf ihr Handy – etwa zur Prävention vor einer Schwangerschaftsvergiftung oder zu einem zu kleinen Kind. Damit ist garantiert, dass das neuste Wissen in die aktuelle Schwangerschaftsbetreuung einfliesst und Mutter und Kind maximal von den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen profitieren.

Die Informationen gibt es auch unter www.luks.ch/schwangerschaftskalender

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