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Gesundheitstipp: Leistenschmerzen können Hüftgelenk-Verschleiss andeuten

Eine Muskelzerrung in der Leistengegend und die damit verbundenen Schmerzen sind für Sportlerinnen und Sportler nichts Aussergewöhnliches. Weil die Leistenschmerzen jedoch auch erste Anzeichen eines Hüftgelenk-Verschleisses sein können, sollte man sie ernst nehmen. Welche Sportarten die Gelenke besonders beanspruchen und wie behandelt wird, erklärt Dr. med. Richard Herzog, Chefarzt Orthopädie am Standort Wolhusen des Luzerner Kantonsspitals (LUKS), in unserem Gesundheitstipp.
21. September 2022
Lesezeit: 2 Minuten
Herzog Richard WebseiteBanner
Richard Herzog, Chefarzt Orthopädie am Standort Wolhusen des Luzerner Kantonsspitals

«Hüftgelenk-Verschleiss heisst, dass die Trägersubstanz, also die Gleitschicht eines Gelenks, kaputt geht», sagt Dr. med. Richard Herzog, Chefarzt Orthopädie am Standort Wolhusen des Luzerner Kantonsspitals (LUKS). Diese Trägersubstanz ist der Knorpel. Richard Herzog erklärt, dass man im Hüftgelenk oft Verschleiss-Erscheinungen habe, wenn Fehlformen vorliegen. Diese könnten angeboren sein oder im Laufe des Wachstums oder speziell bei jungen Sportlerinnen und Sportlern entstehen.

Insbesondere im Eishockey, Fussball, Handball oder Volleyball belaste man seine Gelenke aufgrund der schnellen Rotations- und Beugebewegungen («Stop and Go») stark. Hinzu kommt, dass es in diesen Mannschaftssportarten zu einem Gegnerkontakt kommt, was ebenfalls zu Verschleiss führen kann. Man spricht allgemein von «High Impact»-Sportarten, so Herzog.

Leistenschmerzen ernst nehmen

Leistenschmerzen können erste Anzeichen eines vorzeitigen Hüftgelenk-Verschleisses sein. Weil Beschwerden in der Leistengegend für Sportlerinnen und Sportler nichts Ungewöhnliches sind, würden diese von Betroffenen oftmals als Muskelzerrung interpretiert. Der Chefarzt der Orthopädie am LUKS Wolhusen rät jedoch, das Leiden ernst zu nehmen und eine Hausärztin oder einen Hausarzt aufzusuchen.

Zwar könne auch eine Muskelzerrung für die Leistenschmerzen verantwortlich sein, anhaltende Beschwerden könnten aber genauso auf einen Verschleiss des Hüftgelenks deuten. Zudem machten sich diese nicht während der sportlichen Aktivität bemerkbar, sondern unmittelbar nach dem Training und oft langanhaltend.

Sanierung stellt früheren Zustand nicht her

Wenn sich die typischen Symptome zeigen, wird häufig an eine Orthopädin oder einen Orthopäden verwiesen. In der Orthopädie wird dann ein MRI der Leiste gemacht: Sollte eine Fehlform des Knorpels vorliegen, muss diese operiert werden, weil sie sich ohne Eingriff verschlimmern würde. Mithilfe einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie) blickt man ins betroffene Gelenk und korrigiert die Fehlformen und kann die Knorpelschäden teilsanieren. Richard Herzog betont aber, dass man die Knorpelschäden zwar sanieren, den ursprünglichen Zustand aber nicht wiederherstellen könne.

Sportarten wie Schwimmen, Gymnastik, Aqua Fitness, Velofahren, Tanzen oder Langlauf können Hüftschmerzen vorbeugen beziehungsweise Muskeln aktivieren und so die Gelenke entlasten. Zudem ist es mit Hüftschmerzen ratsam, nicht zu lange zu stehen oder zu sitzen und keine schweren Lasten zu heben.

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