Hélène Odermatt ist seit Jahren engagiert dabei, bei Tag und Nacht
«Der Kühlschrank verriet meiner Familie jeweils, wie oft ich Nachtdienst habe. Pro Tag bereitete ich eine Kürbis- oder Süsskartoffelsuppe zu. Vier Schüsseln, vier Nächte.»
Helene Odermatt-Durrer, Pflegefachfrau HF auf der Intensivstation in Stans
In Helene Odermatts 35 Jahren am Spital Nidwalden änderte sich so einiges. Zu Beginn war ein einziger Anästhesiearzt immer unter der gleichen Nummer erreichbar. Die Nummer blieb, doch je nach Schicht - heute sind es deren drei — meldet sich nun jemand anderes. «Die Komplexität der Behandlungen nahm zu. Auch wir sind heute mehr Mitarbeitende pro Schicht.» Früher fiel ihr der Spätdienst leichter. «Jetzt verstehe ich, dass man nicht immer sofort daheim ins Bett gehen kann.» Der Kühlschrank wird zum natürlichen Feind. Sie frage sich oft zwischen «Notvorrat» und Bett: Kann ich nicht schlafen, weil ich zu wenig, zu viel oder das Falsche gegessen oder getrunken habe? So wie früher von früh morgens bis abends schlafen könne sie heute nicht mehr.
Apropos: Eines Abends empfing Helene eine Patientin in schlechtem Zustand. Sie redete noch, schwieg dann aber die ganze Nacht. Anderntags erklärte sie auf Nachfrage, sie habe Todesangst gehabt: «Ich sah nachts immer Engel. Ich stellte mich mit geschlossenen Augen schlafend. Sonst hätten die mich sicher mitgenommen.»
All die Jahre blieb Helene der Intensivstation treu. Sie überwacht und pflegt in einem 70-Prozent-Pensum Patientinnen und Patienten, betreut sie und deren Angehörige psychologisch. Vor sieben Jahren absolvierte sie die Ausbildung zur Kinästhetik-Trainerin. Kinästhetk ist ein Konzept, mit der die Bewegung von Patientinnen und Patienten schonend unterstützt wird. «Ich liebe diesen Beruf sehr und wollte auch, als die Kinder noch klein waren, nicht davon weg. Es gibt so viel Gutes. Menschen liegen mir am Herzen. Dabei helfen mir meine Empathie und mein Einfühlungsvermögen.» Diese Kompetenz nutzt sie gerne und gibt sie an ihre Kolleginnen weiter. Für sie ist es wichtig, auf die verschiedenen Persönlichkeiten zuzugehen und sie auf dem gemeinsamen Weg zu begleiten.
Dieser Beitrag erschien im Januar 2024 im luksimpuls, dem Magazin für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der LUKS Gruppe.
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