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Ich habe einen Knoten in der Brust ertastet. Habe ich Brustkrebs?

«Ich (58) habe einen Knoten in der Brust ertastet. Habe ich Brustkrebs?», fragt eine Patientin. Dr. med. Susanne Bucher, Co-Chefärztin am Brustzentrum, empfiehlt einen Untersuch bei der Frauenärztin oder dem Frauenarzt. Das Risiko an Brustkrebs – der bei Frauen häufigsten Krebsart – zu erkranken, steige ab dem Alter von 50 Jahren deutlich an. Für sie sei darum eine fachärztliche Beurteilung sehr wichtig.
18. Oktober 2021
Lesezeit: 2 Minuten
Susanne Bucher Teaser Arzte

Dr. med. Susanne Bucher, Co-Chefärztin und Leiterin Brustzentrum

Ich empfehle Ihnen, Ihre Brust bei Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt untersuchen zu lassen, auch wenn nicht jede Veränderung beunruhigend ist. Besonders bei Frauen vor den Wechseljahren treten Knoten in der Brust recht häufig auf, weil zyklusbedingte Hormone das Brustgewebe anregen. Meist sind dies gutartige Veränderungen wie stimulierter Drüsenkörper, Zysten oder Fibroadenome.

Da bei Frauen in Ihrem Alter die Eierstöcke nicht mehr aktiv sind, sind gutartige Brustveränderungen leider eher selten. Und wenn gutartig, dann handelt es sich etwa um restliches Drüsengewebe, ein Lipom (Fettgewebsgeschwulst) oder einen Bluterguss nach Prellung. Das Risiko an Brustkrebs – der bei Frauen häufigsten Krebsart – zu erkranken, steigt ab dem Alter von 50 Jahren jedoch deutlich an. Für sie ist darum eine fachärztliche Beurteilung sehr wichtig. In der Schweiz erkranken pro Jahr 6200 Frauen an Brustkrebs. Therapien und Überlebenschancen wurden in den vergangenen Jahren glücklicherweise stark verbessert. Heute überstehen die meisten Betroffenen ihre Erkrankung langfristig.

Bei Unsicherheit Gewebeprobe

Ihre Fachärztin oder Ihr Facharzt wird beim Untersuch Ihre Beschwerden und die familiäre Krebsbelastung besprechen, Brust und Lymphknoten abtasten, ein Röntgenbild der Brust veranlassen (Mammografie) und einen Ultraschall durchführen. Kann die Bösartigkeit des Knotens nicht sicher verneint werden, wird eine Gewebeprobe entnommen. Der minimal-invasive Eingriff von wenigen Minuten mit einer feinen Nadel unter Lokalanästhesie ist nicht schmerzhaft. Erst eine Gewebe-Zelluntersuchung kann Brustkrebs definitiv bestätigen oder eben ausschliessen. Tumore sollten möglichst früh entdeckt werden. Dann können sie meist brusterhaltend operiert und häufig schonender behandelt werden. Deshalb sollten Frauen über 40 mit neu aufgetretenen Knoten eine fachärztliche Kontrolle nicht hinausschieben.

Drei klassische Therapiesäulen

Dank neusten Forschungen weiss man heute viel mehr über Brustkrebs. Für die Planung der Behandlung sind das Alter, die Tumorausdehnung (Stadieneinteilung) und die Krebseigenschaften sehr wichtig. Heutige Medikamente können zielgerichtet auf die Eigenschaften des Tumors einwirken und den Krebs zerstören. Die klassischen Säulen der Brustkrebstherapie – Operation, Bestrahlung und medikamentöse Therapie – kommen einzeln oder kombiniert zum Einsatz. Der eigentliche Behandlungsplan sollte an einer interdisziplinären Tumorkonferenz besprochen werden. Eine Beratung und Betreuung in einem qualitätsgeprüften (zertifizierten) Brustzentrum kann dem vollumfänglich gerecht werden. Abschliessend empfehle ich Ihnen persönlich nochmals sehr, diesen Knoten abklären zu lassen.

 

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