Innovation am Spitalbett: Frauenklinik bietet Patientinnen neuen digitalen Service
Im März 2024 führte die Mutter-Kind-Abteilung der Frauenklinik am LUKS Luzern als erstes Spital in Europa in einem Pilotprojekt das Tool «MyChart Bedside» ein. Diese Anwendung ist eine Erweiterung des Klinikinformationssystems LUKiS und festigt die Position des LUKS als schweizweit führendes Spital in der digitalen Transformation.
Unterstützung per Fingertipp anfordern
«Patientinnen erhalten bei Eintritt auf der Station ein Tablet, über das sie direkten Zugriff auf Informationen zu ihrem Behandlungsteam, zum täglichen Ablauf, zu ihren Medikationen und Laborergebnissen haben», erklärt die Abteilungsleiterin Pflege, Regula Furger. Mit der Funktion «Ich hätte gerne…» können die Frauen schnell und unkompliziert Dienstleistungen bestellen oder Unterstützung anfordern – zum Beispiel Hotellerie-Service, Stillberatung, Hilfe beim Wickeln, Unterstützung beim Aufstehen und vieles mehr. Alternativ können sie diese Funktionen während dem stationären Spitalaufenthalt auch über ihr eigenes Mobiltelefon und die App «MeinLUKS» nutzen – bisher bot MeinLUKS nur Informationen zu ambulanten Behandlungen.
Wird eine Dienstleistung bestellt, erhalten die Mitarbeitenden eine Push-Benachrichtigung auf ihren Geräten, bereiten sich entsprechend vor und betreten mit den benötigten Gegenständen oder Produkten das Patientenzimmer. Vor Einführung dieser Innovation war hierfür jeweils ein zusätzlicher Gang nötig: Die Patientin betätigte einen Rufknopf am Bett, eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter kam ins Zimmer, um nach dem Wunsch der Patientin zu fragen. Dies entfällt nun.
Über 700 Unterbrüche vermieden
Vor der definitiven Einführung wurde die Innovation im Rahmen eines Pilotprojektes erfolgreich getestet. Cornelia Gubser, Leiterin Pflege der Frauenklinik am LUKS, erklärt: «Dank MyChart Bedside konnten wir innert zwei Monaten über 760 Unterbrüche im Arbeitslauf vermeiden.» Dies sorgt für mehr Ruhe bei den Patientinnen und entlastet die Mitarbeitenden. António Braizinho, Leiter stationäre Prozesse im LUKiS-Team, ergänzt: «Die Befragung der Patientinnen zeigt ein sehr positives Ergebnis. Alle Teilnehmenden bewerteten die Applikation als intuitiv und hilfreich. Zudem fühlen sie sich durch die Applikation besser in die Behandlung und Pflege eingebunden.»
Um weitere Erfahrungen zu sammeln und zusätzliche Funktionen zu testen, wird die Applikation im Herbst 2024 auf zusätzliche Abteilungen in der Frauenklinik ausgeweitet.
Mit dem Projekt trägt das LUKS dem strategischen Handlungsfeld Innovation Rechnung und ermöglicht eine verbesserte Betreuung und aktive Einbindung der Patientinnen in ihre Behandlung.