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Intensivkurs für bessere Kindernotfall-Medizin

Erstmals fand in der Schweiz ein praktischer Intensivkurs für angehende Kinder-Notfallärztinnen und -ärzte statt. Das innovative Kursformat bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, seltene Notfalleingriffe und -behandlungen zu trainieren, um eine optimale Patientenversorgung auf den Kindernotfallstationen zu gewährleisten.
1. Dezember 2023
Lesezeit: 2 Minuten

Schädelhirntrauma, Fieberkrämpfe, Atemnot, Knochenbrüche, Bauchschmerzen – ein interdisziplinärer Kindernotfall in Kinderspitälern ist erste Anlaufstelle für alle pädiatrischen und kinderchirurgischen Notfälle. Entsprechend anspruchsvoll ist die Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten, die den Weiterbildungsschwerpunkt Kindernotfallmedizin erlangen wollen. Sie müssen innert zwei Jahren eine Mindestanzahl aller wichtigen Notfallbehandlungen und -eingriffe durchführen. In vielen Kinderkliniken in der Schweiz sind die Fallzahlen jedoch zu gering, um diese Mindestzahl in der geforderten Zeit zu erreichen. 

Unter Supervision in sicherem Rahmen trainiert

Am Kinder- und Jugendnotfallzentrum (Kinderspital) des Luzerner Kantonsspitals (LUKS) hat ein Ärzteteam in Zusammenarbeit mit der Dachorganisation der Kindernotfallmedizin (Pediatric Emergency Medicine Switzerland, PEMS) eine Lösung für dieses Problem entwickelt: In einem eintägigen Intensivkurs («Pediatric Emergency Medicine Bootcamp») konnten angehende Kindernotfall-Medizinerinnen und -Mediziner die für die Ausbildung erforderlichen Kompetenzen und manuellen Fähigkeiten erlernen und unter Supervision im sicheren Rahmen trainieren. Dazu gehörten Wundmanagement, Atemwegssicherung, Thoraxdrainagen, fortgeschrittene Punktionen oder Schmerzbehandlung und Sedierung. Instruiert und betreut wurden sie von klinisch tätigen Kaderärztinnen und -ärzten der Kindernotfallmedizin, Pädiatrie, Kinderchirurgie und Anästhesie. Der Kurs am Kinderspital des LUKS ist der erste «Hands-on-Workshop» für Kindernotfallmedizin in der Schweiz.

Tipps und Tricks erweitern den Horizont

«Unser Ziel ist es, eine optimale Versorgung der Patientinnen und Patienten auf den Kindernotfallstationen der Spitäler zu gewährleisten und die Ausbildung der Kinderärztinnen und -ärzte mit Schwerpunkt Kindernotfallmedizin zu unterstützen», sagt Radhika Kothari, Oberärztin am Kinderspital des LUKS. Sie organisierte den Kurs gemeinsam mit Dr. med. Iris Bachmann Holzinger, Co-Chefärztin des Kinder- und Jugendnotfallzentrums. 

«Genial! Ich habe viel gelernt und fand es toll, an diesem Tag zu üben» und «Ich werde die Veranstaltung auf jeden Fall weiterempfehlen» waren zwei der vielen positiven Feedbacks von Teilnehmenden. Dr. med. Georg Staubli, Co-Präsident der PEMS, ergänzt: «Dieses Bootcamp ist eine exzellente Möglichkeit für angehende sowie junge Notfallmedizinerinnen und -mediziner, ihre Fähigkeiten zu üben und zu festigen. Zudem erweitern die Tipps und Tricks der zahlreichen Instruktorinnen und Instruktoren aus der ganzen Schweiz den Horizont aller Teilnehmenden, samt Instruktorinnen und Instruktoren.»

Die zweite Auflage des Bootcamps wird voraussichtlich im Herbst nächsten Jahres stattfinden. Die Verantwortlichen arbeiten bereits an der Weiterentwicklung des Programms, um noch mehr wertvolle Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln. 
 

Ein paar Impressionen aus dem Bootcamp:

 

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