Komplexe Interventionen an den Koronararterien

Die perkutane transluminale Koronarangioplastie (PTCA), die vor mehr als 30 Jahren in der Schweiz zur Behandlung von Verengungen der Koronarien entwickelt wurde, hat sich aus technischer Sicht unglaublich gewandelt.
«Die sichere, ambulante minimalinvasive Behandlung von verschlossenen Gefässen ist heute Standard.»
Selbst kleinste Gefässe, jahrelang verschlossene Gefässe und schwerste Verkalkungen können mittels PTCA sowie, falls nötig, mit einem Stent behandelt werden. Ein zentrales Element der perkutanen Behandlung der koronaren Herzkrankheit am Herzzentrum Luzern ist die konsequente Ambulantisierung. Selbst komplexe Eingriffe, etwa bei Verengungen am linken Hauptstamm oder bei chronisch verschlossenen Gefässen, werden in der Regel ambulant vorgenommen. «Viele Spitäler hospitalisieren in solchen Fällen ihre Patientinnen oder Patienten für ein bis zwei Nächte», sagt PD Dr. Adrian Attinger, Leitender Arzt Kardiologie.
Hochspezialisierte Prozedur bei Totalverschluss
Bis vor wenigen Jahren konnten chronisch verschlossene Gefässe (CTO-Läsionen) gar nicht oder allenfalls nur mittels Bypass-Operation versorgt werden. In vielen Fällen gelingt es heute, mit speziellen Techniken und Kathetern solche Gefässe wieder zu eröffnen. Hierfür ist oftmals ein aufwendigerer Eingriff notwendig. «Zentral dabei ist neben etwas Geduld und Fingerspitzengefühl ein gutes Verständnis der Koronaranatomie sowie eine gute Bildgebung», sagt PD Dr. Matthias Bossard. Denn häufig muss der Verschluss über sogenannte Umgehungskreisläufe (Kollateralen) mit speziellen Mikrokathetern durchkreuzt werden. Um sehr ausgeprägte Verkalkungen aufzubrechen, können spezielle Drähte, Ballone, Schockwellentherapie oder Diamantbohrer zum Einsatz kommen.
Komplikationen vermeiden
Leider sind solche komplexen minimalinvasiven Eingriffe im Bereich der Koronarien nicht ganz frei von etwaigen Risiken. Bei einem bis fünf Prozent der Behandelten treten schwerwiegende Komplikationen, etwa eine Blutung, schwere Rhythmusstörungen oder ein Schlaganfall auf. Das Risiko hängt von der Präsentation, den Begleiterkrankungen und vor allem auch vom Alter der Betroffenen ab. Eine exakte Planung, der Einsatz spezieller Techniken sowie intravaskuläre Bildgebung in Form von Ultraschall (IVUS) oder über Infrarot (OCT) tragen dazu bei, den Eingriff sicher zu gestalten und die langfristigen Resultate zu verbessern.
Dieser Beitrag ist im Rahmen des LUKS Magazins 2025 erschienen, dem Magazin für Zuweisende der LUKS Gruppe. Mehr zum LUKS Magazin und weitere spannende Beiträge finden Sie unter: luks.ch/luksmagazin2025
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