Küchenchef Mario Breit geht nach 29 Jahren am LUKS in Pension
Das Essen geniesst im Spital eine sehr grosse Bedeutung. Es wirkt sich sehr direkt auf die Zufriedenheit von Patientinnen und Patienten sowie die Motivation von Mitarbeitenden aus.
Seit 1993 leitete Mario Breit die Küchen des Luzerner Kantonsspitals in Sursee und Wolhusen. «In der Küche unterscheiden wir aber nicht, für wen wir kochen», sagt Breit. «Wichtiger sind uns die Menüplanung und dass die Mahlzeiten den entsprechenden Kostformen entsprechen.»
Der Küchenchef ist in seinem Element, wenn er übers Essen spricht. «Die Fortschritte in den letzten knapp 30 Jahren waren enorm. Wir haben viel erreicht», zieht er kurz vor seiner Pensionierung Bilanz. Noch gut kann er sich an die Anfänge erinnern, als er von der Hotel-Gastronomie in die Spitalküche wechselte. «Der Ruf war leider nicht so toll», drückt er sich relativ diplomatisch aus.
Die «kalte Linie»
«Heute wird im Spital hochstehende Gastronomie geboten», sagt er. Im Fokus stehen die Bedürfnisse der Gäste. «Relativ früh kam etwa das Bedürfnis nach Vegi-Menus auf», macht der 1975 in die Schweiz eingewanderte Saarbrückener ein Beispiel. Ganz generell seien die Qualitätsanforderungen an die Mahlzeiten massiv gestiegen. Und punkto Nachhaltigkeit ist das Food-Waste-Projekt des LUKS hinlänglich bekannt.
«Es war ein Privileg, am LUKS arbeiten zu können.»
Mario Breit
Verändert haben sich auch die Prozesse. Sehr gut erinnert sich Breit an den 6. Juni 2006. An diesem Tag wurde die «kalte Linie» eingeführt. Gekocht und angerichtet wurde für die beiden Regionalspitäler fortan ausschliesslich in Sursee. Die Mahlzeiten werden seither in Wolhusen aufgewärmt. «Das war etwas ganz Neues. Von einem Tag auf den anderen war alles anders», blickt Breit zurück.
«Alles Teamarbeit»
«Mario Breit gilt als schweizweit einer der prägenden Köpfe bei der Einführung der kalten Linie», sagt Daniel Gehriger, Leiter Gastronomie / Hotellerie am LUKS, zu Breits Effort von damals. Wie in seiner gesamten Zeit habe seine ruhige und besonnene Art massgeblich zum aus heutiger Sicht grossen Erfolg beigetragen, so Gehriger.
«Die Ausbildung von Lernenden lag mir immer sehr am Herzen.»
Mario Breit
«Alles Teamarbeit», entgegnet Breit in seiner bescheidenen Art und gibt Blumen ans LUKS zurück. «Es war ein Privileg, am LUKS arbeiten zu können.» Insbesondere in der Gastronomie, wo unregelmässige Arbeitszeiten auch abends und am Wochenende an der Tagesordnung seien, sei das LUKS ein sehr attraktiver Arbeitergeber.
Kochen bleibt Leidenschaft
Er freut sich nun auf die Pensionierung. «Ich werde mit meiner Frau ein paar Tage nach Florenz fahren», sagt er. Im Mai nimmt er dann noch Berufsabschlussprüfungen ab. «Die Ausbildung von Lernenden lag mir immer sehr am Herzen», sagt er. «Jeder Abschluss ist ein Erfolgserlebnis. Die besonders guten ebenso, wie jene, die für ihre Ziele härter kämpfen mussten.»
Ab Sommer möchte sich der in Wolhusen wohnhafte Breit mehr um seine Hobbies kümmern. Tennis, Wandern und natürlich das Kochen. «Kochen ist und bleibt meine Leidenschaft», lacht Breit und offenbart seine Pläne von vier unterschiedlichen Kräuterbuttern, die er für die bevorstehende Grillsaison jeweils zubereitet. Er wird in seinem Element bleiben.