LUKS unterstützt Weltstillwoche 2024 unter dem Motto «Lücken schliessen»
Regula Furger, was bedeutet das Motto «Schliessen wir Lücken!» für das LUKS und die Stillberatung?
Regula Furger: Für uns heisst dies, dass wir allen Eltern, unabhängig von Geschlecht, Geschlechteridentität oder Familienkonstellation, Zugang zu unserer Stillberatung ermöglichen. Wir möchten sicherstellen, dass jede Familie die Unterstützung erhält, die sie benötigt, sei es in Regenbogenfamilien, nach einer Adoption oder in anderen Lebenssituationen. Unsere Stillberaterinnen sind darauf spezialisiert, Wissen zu vermitteln, praktische Unterstützung zu bieten und emotionale Sicherheit zu geben.
Können Sie konkrete Beispiele nennen, wie Stillberaterinnen diese Lücken schliessen?
Anja Stocker: Natürlich. Unsere Arbeit beginnt oft schon vor der Geburt, zum Beispiel mit der präpartalen Kolostrumgewinnung, also der Gewinnung der Erstmilch. Nach der Geburt helfen wir bei der richtigen Anlegetechnik, der Stillposition und dem Stillrhythmus. Wir unterstützen Mütter bei Problemen wie Schmerzen beim Stillen oder unzureichender Milchproduktion und begleiten sie über Wochen und Monate hinweg, um sicherzustellen, dass das Stillen langfristig funktioniert. Darüber hinaus unterstützen wir beispielsweise Familien, die ein Kind mit Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte erwarten.
Welche Rolle spielt die emotionale Unterstützung in Ihrer Arbeit?
Anja Stocker: Viele Mütter und Familien haben Unsicherheiten und Ängste, die wir auffangen. Wir möchten ihnen Vertrauen in den natürlichen Stillprozess geben. Jede Mutter-Baby-Beziehung ist einzigartig, es gibt keine «Einheitslösung». Wir helfen, die spezifischen Bedürfnisse der Mutter und des Babys zu erkennen und individuelle Lösungen zu finden.
Wie fördert das LUKS die Selbstständigkeit der Mütter im Stillprozess?
Regula Furger: Wir schliessen die Lücke zwischen Unsicherheit und Selbstvertrauen, indem wir den Müttern die Fähigkeiten vermitteln, die sie benötigen, um das Stillen allein zu bewältigen. Darüber hinaus vernetzen wir die Mütter und ihre Familien mit weiteren Hilfsangeboten, sei es durch andere Stillgruppen oder medizinische Fachkräfte, um eine kontinuierliche Unterstützung zu gewährleisten.
Gibt es besondere Herausforderungen, bei denen Ihre Stillberaterinnen unterstützen?
Anja Stocker: Ob es Probleme mit dem Milchfluss, den Brustwarzen oder Schwierigkeiten beim Stillen nach einem Kaiserschnitt gibt – wir reagieren auf diese Herausforderungen und bieten Lösungen an. Unser Ziel ist es, die Lücke zwischen den Erwartungen und der Realität zu schliessen und den Stillprozess so angenehm wie möglich zu gestalten.
Was möchten Sie werdenden Müttern und der Öffentlichkeit zur Weltstillwoche 2024 abschliessend mit auf den Weg geben?
Regula Furrer: Wir möchten alle werdenden Mütter und Familien ermutigen, die Angebote der Weltstillwoche zu nutzen und sich bei Fragen oder Unsicherheiten an unsere Stillberaterinnen zu wenden. Stillen ist ein natürlicher Prozess, der jedoch Unterstützung und Wissen erfordert. Das LUKS, unsere Frauenklinik sowie die anderen Geburtskliniken der LUKS-Gruppe stehen ihnen individuell zur Seite und begleiten sie auf diesem Weg.