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MPA-Ausbildung im Tandem von Spital und Arztpraxis

Das Luzerner Kantonsspital (LUKS) ist dieses Jahr erstmalig mit MPA-Lernenden gestartet. Um ihnen alle Lernziele vermitteln zu können, werden Arztpraxen als Ausbildungsplatz für ein Jahr gesucht. Am LUKS gibt es dafür neu eine Ansprechstelle zur Koordination.
12. November 2022
Lesezeit: 3 Minuten
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Yvonne Boog, selber MPA mit langjähriger Praxis-Erfahrung, Fachexpertin am Qualitätsverfahren und Lehrperson an der Berufsschule, übernahm diese Ansprechstelle. Sie ist hoch motiviert, den Berufsstand der MPA mit ihrer Unterstützung zu stärken. Eine solche Ansprechperson fehlte bisher am LUKS. Für das neue Modell ist das LUKS auf Arztpraxen als Ausbildungsplatz für ein Lehrjahr angewiesen.

Dank der Zusammenarbeit mit dem LUKS sollen die MPA-Lernenden in der Ausbildung den ganzen Leistungskatalog geboten erhalten und einen Seitenblick bekommen. Wir haben heute die Ausgangslage, dass das Spital einen steigenden Bedarf an MPAs hat und gleichzeitig in den Arztpraxen medizinische Praxisassistentinnen fehlen. Anderseits bieten die Arztpraxen zu wenig Lehrstellen an und im Spital fehlten diese Lehrstellen bisher ganz. 

Vernetzung und Praxispool

Das LUKS möchte dies in Zusammenarbeit mit den Hausärztinnen und Hausärzten im Tandem ändern. Dazu will das Luzerner Kantonsspital selbst für den MPA-Beruf sensibilisieren und eine Vernetzung mit den Arztpraxen sowie einen Praxispool schaffen. Zu diesem Zweck wird auch die Berufsbildnerin in der Arztpraxis begleitet. Konkret stellt das LUKS die Lernenden MPA für die Lehrzeit von drei Jahren an. Es übernimmt die Planung der Lehrzeit und die Lohnauszahlung. Die Ausbildung findet in verschiedenen Ambulatorien statt. 2022 sind das beispielsweise die Kardiologie oder die Gastroenterologie, 2023 unter anderem die Augenklinik und die Chirurgie.

Im zweiten oder dritten Jahr in der Arztpraxis

Anderseits basiert das Modell darauf, dass der Hausarzt bzw. die Berufsbildnerin die Ausbildung der MPA während eines Jahres in der Arztpraxis übernimmt. Hier sollen sie die nötige Perfektionierung der MPA-Fähigkeiten wie Sprechstundenführung, Telefon-Triage oder die vielseiteigen medizinischen, chirurgischen, gynäkologischen, vorsorglichen und diagnostischen Fertigkeiten während der Sprechstunde erhalten. Das Arztpraxis-Jahr soll vorzugsweise im zweiten oder dritten Lehrjahr angesetzt werden, ist jedoch auch im ersten möglich. Eine zentrale Bedeutung trägt die Berufsbildnerin in der Arztpraxis. Als MPA kann sie gleichzeitig im Tandem-Betrieb Arztpraxis arbeiten und als Berufsbildnerin die Lernenden aktiv begleiten und fördern.

Verschiedene Wege führen ans Ziel

Ziel dieses Tandems ist, gemeinsam den bestmöglichen Abschluss für eine MPA zu erreichen. Dabei sind verschiedene Formen möglich. Hier einige Beispiele, wie das in der Praxis aussehen kann:

  • Die MPA kommt im 2. Lehrjahr in die Arztpraxis und geht dann wieder zurück ans LUKS.
  • Die MPA kommt im 2. Lehrjahr in die Arztpraxis und die MPA-Lernende der Arztpraxis geht für das 2. Lehrjahr ins LUKS.
  • Zur bestehenden Lernenden im 2. Lehrjahr in der Arztpraxis kommt eine zweite Lernende aus dem LUKS hinzu.

Dieses Tandem bringt doppelte Vorteile:

Für die Arztpraxis:

  • Erleichterter Einstieg als Lehrpraxis in die MPA-Ausbildung,
  • wenig administrativer Aufwand, 
  • keine zusätzlichen Kosten,
  • Zusammenarbeit mit der Laborschule Xund,
  • Ausbildung der MPA für 1 Jahr.

Für MPA-Lernende:

  • Möglichkeit für ein Austauschjahr mit Einblick ins Spital und die Arztpraxis,
  • aktiver Berufsentscheid zwischen Spital und Arztpraxis,
  • Stärkung des Berufsbildes MPA.

Dr. med. Marlen Degonda, Vorstandsmitglied der Ärztegesellschaft Kanton Luzern, empfiehlt den Arztpraxen diesen Weg: Eine MPA Lernende im 2. Lehrjahr aus dem LUKS nehmen und die Lernende aus der Arztpraxis geht in dieser Zeit ans LUKS. So hat die Arztpraxis ihre eigene Lernende sicher im 1. und 3. Lehrjahr vor Ort. 

Haben Sie noch Fragen?

Wenn Sie noch mehr wissen möchten, können Sie sich per E-Mail direkt an die verantwortliche Person am LUKS wenden.
Kontakt mit Yvonne Boog
passerelle

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