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Pflegeexpertinnen bieten zusätzliche Unterstützung für Krebspatientinnen

Am gynäkologischen Tumorzentrum und am Brustzentrum des Luzerner Kantonsspitals (LUKS) Luzern unterstützen spezialisierte Pflegeexpertinnen Patientinnen mit Krebs oder Verdacht auf Krebs und ihre Angehörigen einfühlsam von der Diagnose bis zur Nachsorge. Sie vernetzen die in die Behandlung involvierten Fachdisziplinen und beraten die Frauen und ihre Angehörigen individuell – ein Unterstützungsangebot, das die Betroffenen sehr schätzen.
4. Mai 2024
Lesezeit: 3 Minuten
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Medizinisch und pflegerisch werden Patientinnen mit Brustkrebs oder gynäkologischen Tumoren in der Schweiz gut betreut. Eine Betreuungslücke besteht jedoch häufig bei der emotionalen Unterstützung und dem individuellen Informationsbedürfnis. Denn Betroffene und ihre Angehörigen haben in der Regel viele Ängste und Fragen, denen die übliche ambulante und stationäre Betreuung nicht gerecht wird.  

Krebspatientinnen am gynäkologischen Tumorzentrum und am Brustzentrum der Frauenklinik des LUKS Luzern werden deshalb zusätzlich von diplomierten onkologischen Fachexpertinnen Pflege stationär, ambulant sowie auch telefonisch unterstützt: eine Advanced Practice Nurse (APN) und drei Fachexpertinnen (Breast and Cancer Care Nurse, BCCN). Die onkologischen Fachexpertinnen sind persönliche, konstante Ansprechpersonen für die Betroffenen. Sie nehmen sich Zeit für Beratungsgespräche und bieten emotionale und breite fachliche Unterstützung über die klassische ärztliche und pflegerische Betreuung hinaus. Damit füllen sie eine Lücke in der bisherigen Betreuung der Patientinnen.  

Individuelle Betreuung 

Die Betreuung erfolgt individuell, so wie auch die Krankheitsverläufe und Bedürfnisse der Betroffenen sehr unterschiedlich sein können. Frauen mit Tumorerkrankungen leiden häufig unter beeinträchtigter Lebensqualität. Behandlungen wie Operationen, Chemo- oder Strahlentherapien können Nebenwirkungen und längerdauernde Beeinträchtigungen zur Folge haben. Neben den physischen Auswirkungen (z.B. Wundheilungsstörungen, Lymphödem, Funktionsstörungen im Bereich der Blase und des Darms) ist die psychische Belastung der betroffenen Frauen und ihrer Partner häufig hoch – insbesondere, wenn ein Eingriff im Intimbereich oder an der Brust Auswirkungen auf die Wahrnehmung des Körperbildes und das Sexualleben zur Folge haben kann. 

Viel Zeit für Gespräche 

Als fester Bestandteil des fachübergreifenden Behandlungsteams übernehmen die onkologischen Pflegeexpertinnen am gynäkologischem Tumorzentrum und am Brustzentrum der Frauenklinik eine zentrale Rolle in der Koordination und Ergänzung der medizinischen Behandlung und Pflege. Sie  

  • erklären bei Bedarf Diagnose und geplante Behandlungen und nehmen sich Zeit für die damit verbundenen Fragen  
  • vermitteln Kontakte zu Psycho-Onkologie, Sozialdienst, Krebsliga, Selbsthilfegruppen, Seelsorge, komplementärer und integrativer Medizin und Fachgeschäften 
  • koordinieren interdisziplinäre Termine, um den zeitlichen Aufwand für die Patientin zu minimieren  
  • beraten zu pflegerischen Fragen der Symptomkontrolle bei medikamentösen Tumortherapien (Chemotherapien, Hormontherapien), beraten und vermitteln Kontakte zu Haarersatz sowie Schminkworkshops 
  • beraten bei Strahlentherapie zu Hautpflege und möglichen Nebenwirkungen 
  • stellen Nachbehandlung inklusive Wundbeurteilung und Wundbehandlung nach Operation sicher 
  • beraten zu Fragen rund um die Krankheit und damit verbundene Themen wie Ängste, Körperbildveränderungen, Sexualität, Familie, finanzielle Schwierigkeiten, Lymphödemen, Prothesen etc. 
  • begleiten und unterstützen in Palliativ-Situationen bei unheilbaren Erkrankungen 
  • bieten Ohrakupunktur und Ohrakupressur 

Es ist uns ein grosses Anliegen, die betroffenen Frauen und ihre Angehörigen als konstante Ansprechperson zu unterstützen.

Lotti Barandun, Pflegeexpertin APN2

Noch besser betreut im Neubau 

 

Mit Begrünung soll im Innenraum des Neubaus nach den Grundsätzen von Healing Architecture eine Wohlfühl-Atmosphäre geschaffen werden
Mit Begrünung soll im Innenraum des Neubaus nach den Grundsätzen von Healing Architecture eine Wohlfühl-Atmosphäre geschaffen werden.

In rund zweieinhalb Jahren wird der Neubau Kinderspital/Frauenklinik in Betrieb genommen. «Dort werden wir die Patientinnen noch besser betreuen können», ist Lotti Barandun, Pflegeexpertin APN2 am LUKS, überzeugt. Die Spitalumgebung wird nach den Prinzipien der Healing Architecture gestaltet, die das Wohlbefinden der Patientinnen fördern. Bei einem stationären Aufenthalt werden auch Halbprivat- und Allgemeinversicherte nur noch in Einzelzimmern statt wie bisher in Zweibettzimmern liegen. Die Patientinnen haben mehr Privatsphäre und Ruhe, was eine rasche Erholung begünstigt. Und im persönlichen Gespräch mit dem Behandlungsteam können Anliegen und Fragen offen und vertraulich besprochen werden.  

«Wir onkologischen Pflegefachpersonen wollen die Patientinnen nahtlos über den gesamten Krankheitsverlauf bis hin zur ambulanten Nachsorge unterstützen», erklärt Lotti Barandun. «Jetzt und auch zukünftig im Neubau.» 

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