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Prestigeträchtiger Forschungs-Preis für LUKS-Ärztin

Das Kollegium für Hausarztmedizin hat Dr. med. Helene Meyer, Assistenzärztin auf der Allgemeinen Inneren Medizin (AIM) am Luzerner Kantonsspital (LUKS), den prestigeträchtigen Grant von 40'000 Franken verliehen. Er gilt ihrem geplanten Projekt «Optimizing Dosing Strategies in Oral Iron Supplementation in Primary and Hospital Care Medicine - A randomized controlled trial.» Sie plant eine Untersuchung zur Dosierung von Tabletten gegen Eisenmangel.
13. Mai 2023
Lesezeit: 3 Minuten
Helene Meyer
Dr. med. Helene Meyer

«Dieses Starthilfegeld ist ein toller persönlicher Erfolg und unterstreicht die wissenschaftliche Tätigkeit am LUKS und die Zusammenarbeit mit unserer Fakultät an der Universität Luzern», schreibt Prof. Dr. med. Balthasar Hug, Chefarzt Allgemeine Innere Medizin, dazu. Das Kollegium für Hausarztmedizin will mit solchen finanziellen Zuwendungen für geschützte Forschungszeit innovative Forschungsprojekte vorab von jungen Ärztinnen und Ärzten in der Grundversorgung fördern. Wir stellten Helene Meyer dazu sechs Fragen.

Erklären Sie uns, was unter dem Projekt zu verstehen ist. 

Eisenmangel ist eine sehr häufige Erkrankung, die oft in Form von Tabletten behandelt wird. Einige neuere Studien zeigten Hinweise, dass eine Veränderung der Tabletteneinnahme (jeden zweiten Tag statt jeden Tag) zu einer besseren Aufnahme im Darm und möglicherweise sogar zu weniger Nebenwirkungen führen könnte. Ich habe eine Studie geplant, um diese Hinweise zu überprüfen. Der Fokus liegt insbesondere auf möglichen Gender-Unterschieden. Für die Finanzierung dieses Projekts habe ich einen Grant gewonnen vom Kollegium für Hausarztmedizin (KHM). 

Wem nützt Ihre Forschung in welcher Art und Weise?

Blutarmut aufgrund eines Eisenmangels ist weltweit ein grosses Problem. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht von einer Milliarde betroffener Menschen weltweit. Falls die Therapie mit Tabletten tatsächlich besser wird durch eine kleine Änderung am Einnahmeschema, wäre das eine wichtige Erkenntnis für eine sehr häufig angewendete Therapie. 

Wo liegt der Schwerpunkt Ihrer Arbeit?

Der Fokus bei der geplanten Studie liegt auf Gender-Unterschieden – ein extrem wichtiges Thema. Insbesondere bei Medikamenten sind die Aufnahme und die Nebenwirkungen oft geschlechtsabhängig. Darauf wurde bisher zu wenig der Fokus gelegt.  

Hinter der bisherigen Planung steckt viel Arbeit. Dass diese nun auf Anklang stösst, ist ein tolles Feedback und motiviert zusätzlich.

Wie sehr ehrt Sie diese Auszeichnung über 40'000 Franken?

Ich bin unglaublich dankbar, dass ich diesen Grant erhalten habe. Hinter der bisherigen Planung steckt viel Arbeit. Dass diese nun auf Anklang stösst, ist ein tolles Feedback und motiviert zusätzlich. Natürlich ist das nicht nur das Werk einer einzelnen Person. Ich möchte hier gerne dem Co-Principal Investigator, Prof. Balthasar Hug, danken. Die Planung und Durchführung der Studie wäre ohne seine Mitarbeit und Unterstützung – auch im Rahmen seiner Scharnier-Funktion zur Universität Luzern – nicht möglich gewesen. 

Wohin fliesst das Geld und wohin führt Sie Ihre Reise noch?

Klinische Studien wie diese kosten sehr viel Geld. Dieses wird beispielsweise für Laboruntersuchungen, Überwachung der Studien-Teilnehmenden oder Hilfe bei der statistischen Auswertung benötigt. Die Studie ist erst in Planung, ich stehe noch am Beginn des Projektes und vieles steht noch bevor. Ich freue mich sehr, dass durch diesen Grant das Projekt überhaupt möglich wird.

Das LUKS legt viel Wert auf Forschung. Warum ist Forschung an einem Spital wichtig?

Bei unserer täglichen klinischen Arbeit im Spital versuchen wir, Entscheidungen evidenz-basiert (will heissen, aufgrund nachgewiesener Wirksamkeit) zu treffen. Damit dies möglich ist, braucht es klinische Forschung. Dadurch können wir dazu beitragen, dass offene Fragen kontinuierlich geklärt und Behandlungen verbessert werden. Zudem hat das LUKS mit der medizinischen Fakultät der Universität Luzern auch eine wichtige Funktion in der Ausbildung der Medizinstudierenden. Im Studium ist es wichtig, mit Forschung in Kontakt zu kommen und diese kennenzulernen. Dies ist nur möglich, wenn im Spital auch geforscht wird.

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