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Wie kann ich dem Grünen Star vorbeugen?

Ich (m, 45) leide an Diabetes. Mein Vater und mein Onkel sind beide an Grünem Star erkrankt. Ich bin darum in Sorge, dass ich den auch kriege. Was kann ich im Alltag tun, um dem Grünen Star entgegenzuwirken? Wichtig ist laut unserer Expertin vor allem die regelmässige Messung des Augendrucks, der neben dem Alter das grösste Risiko für den Grünen Start ist. Auch eine familiäre Häufung oder eventuell Diabetes können dafür verantwortlich sein.
15. März 2022
Lesezeit: 3 Minuten
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Der Grüne Star (Glaukom) ist eine Erkrankung des Sehnervs. Das Glaukom ist zunächst meist symptomlos und wird daher oft erst spät entdeckt. Der Grüne Star ist abzugrenzen vom Grauen Star (Katarakt), einer Trübung der Augenlinse.

Es ist davon auszugehen, dass weltweit zirka 4 Prozent aller Personen zwischen 40 und 80 Jahren vom Grünen Star betroffen sind. Es handelt sich nach dem Grauen Star um die häufigste Erblindungsursache. Ein erhöhter Augendruck und das Alter sind die grössten Risikofaktoren, jedoch ist auch eine familiäre Häufung zu beobachten.

Die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung ist vor allem dann erhöht, wenn wie bei Ihnen ein Elternteil (oder auch ein Geschwister) den Grünen Star hat. Es empfiehlt sich, auch ohne Risikofaktoren ab dem 40. Lebensjahr bei einem Augenarzt eine Untersuchung durchführen zu lassen. Dazu gehört neben der Augendruckmessung auch die Beurteilung des Sehnervs.

Der Diabetes wird ebenfalls als möglicher Risikofaktor für einen Grünen Star diskutiert.

Dr. med. Luzia Müller, Leitende Ärztin der Augenklinik am LUKS Luzern

Der persönliche Lebensstil hat kaum Einfluss auf Entwicklung der Erkrankung. Am wichtigsten ist die frühzeitige Diagnose und somit der Gang zur Augenärztin, damit eine allfällig notwendige Therapie eingeleitet werden kann. Diese besteht meistens aus Anwendung von Augentropfen, die den Augendruck senken. Es gibt ebenfalls die Möglichkeit von Laserbehandlungen oder Operationen. Entscheidend ist, dass verordnete Augentropfen regelmässig angewendet werden, und dass weiterhin augenärztliche Kontrollen stattfinden. Damit kann das Fortschreiten des Grünen Stars in der Regel verhindert werden.

Mögliche Veränderungen an Augen wegen Diabetes

Ein erhöhter Blutzucker, wie er beim Diabetes mellitus auftritt, kann ebenfalls Veränderungen an den Augen verursachen, in erster Linie an der Netzhaut. Ähnlich wie beim Grünen Star werden auch beim Diabetes trotz nachweisbarer Augenveränderungen oft noch keine Auswirkungen auf die Sehschärfe wahrgenommen. Daher wird empfohlen, dass sich Diabetiker jährlich einer Kontrolle des Augenhintergrundes bei einer Augenärztin oder einem Augenarzt unterziehen. Bei bereits vorhandenen Veränderungen durch die Zuckerkrankheit sollten die Untersuchungen regelmässiger erfolgen, und unter Umständen sind überdies augenärztliche Behandlungen notwendig, um einem raschen Verlust der Sehfunktion vorzubeugen.

Der Diabetes wird ebenfalls als möglicher Risikofaktor für einen Grünen Star diskutiert. Somit besteht bei Ihnen nicht nur durch die Erkrankung Ihres Vaters eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, selbst einen Grünen Star zu entwickeln. Deshalb rate ich in Ihrem Fall zu regelmässigen Besuchen bei Ihrer Augenärztin oder Ihrem Augenarzt. In der Arztpraxis werden Sie individuell betreffend Häufigkeit der weiteren Kontrollen oder bereits notwendigen Therapien beraten. Neben den augenärztlichen Kontrollen ist die Einstellung des Blutzuckers zusammen mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt die wichtigste Massnahme, um Ihre Sehfunktion zu schützen.

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