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Wie künstliche Intelligenz die Medizin verändern wird

Martin Wagners Faszination ist die künstliche Intelligenz. Der renommierte Chirurg untersucht mit seinem Forscherteam an der Technischen Universität Dresden die Zusammenarbeit von Ärztinnen und Ärzten mit kognitiven Robotern. Für ihn ist klar, dass KI die Versorgung von Patientinnen und Patienten nachhaltig verbessern wird.
15. März 2024
Lesezeit: 2 Minuten
Katrin Hoffmann und Martin Wagner.
Katrin Hoffmann gemeinsam mit Martin Wagner.

Eine sogenannte «Grand Round» dient der Inspiration. Und wenn zahlreiche Gäste den Input als augenöffnend bezeichnen, so hat das Referat seinen Zweck mehr als erfüllt. So geschehen beim Besuch des Referenten Prof. Dr. med. Martin Wagner am Luzerner Kantonsspital (LUKS).

Wagner folgte einer Einladung von Prof. Dr. med. Katrin Hoffmann, Chief Medical Officer, der LUKS Gruppe. Die beiden verbindet ihre frühere gemeinsame berufliche Tätigkeit am Universitätsklinikum Heidelberg. Wagner ist aktuell Universitätsprofessor im Exzellenzcluster «Zentrum für Taktiles Internet mit Mensch-Maschine-Interaktion» der Technischen Universität Dresden und hat sein ganzes Forscherleben dem Thema Maschinen-Mensch-Interaktionen gewidmet. Gegen 100 Personen wohnten seinem Referat zur aktuellen Forschung zu künstlicher Intelligenz in der Medizin bei.

«Die KI-Forschung ist faszinierender und greifbarer als die biologische Chirurgie», umschrieb Martin zu seiner Motivation. Bereits heute würde in der Medizin bewusst und unbewusst die künstliche Intelligenz genutzt. Zahlreiche Unterstützungssysteme helfen, Zeit zu sparen durch das Automatisieren von repetitiven Aufgaben.

Demokratisierung des Wissens

Wagner bediente sich einer Metapher, die auf jeder IT-Konferenz zu hören ist: «Daten sind das neue Öl». Entscheidend ist jedoch der Weg von den Daten bis zur Implementierung in den klinischen Alltag. Wagner veranschaulichte dies anhand eines vierstufigen Modells: Am Ursprung stehen die Daten, es folgt das maschinelle Lernen. Im dritten Schritt steht die Interaktion zwischen Mensch und Maschine im Zentrum, ehe die Anwendung in der Klinik folgt.

Das Fernziel ist das sogenannte taktile Internet oder auch das Internet der Fähigkeiten. «Die Vision ist es, allen Menschen Zugang zu Fähigkeiten und Expertise zu verschaffen», sagte Wagner. Dies werde die Qualität der Medizin positiv beeinflussen. Erstens verbessere sich die Diagnose. Die KI erkennt ähnliche Patientinnen und Patienten und hilft bei der Entscheidungsfindung für die richtige Behandlung.

Behandlungen erkennen, bevor sie eintreten

Zweitens verhilft KI die Lernkurve von Chirurginnen und Chirurgen zu verkürzen. Heute wird die Behandlungsqualität oft an den Fallzahlen und der damit einhergehenden Erfahrung der behandelnden Ärztinnen und Ärzte gemessen. Da man dank künstlicher Intelligenz schneller Zugang zu vergleichbaren Fällen hat, gewinnt man in kürzerer Zeit an Erfahrung. Und drittens kann die KI postoperative Daten zur Verfügung stellen und so Komplikationen vorhersagen, bevor sie eintreten.

«Künstliche Intelligenz verändert die Welt, in der wir leben», erklärte Wagner. Gerade die Medizin mit dem grossen Fachkräftebedarf sei gut beraten, diese Chancen zu ergreifen. Es lohne sich, die Entwicklung zu verfolgen und innovative Projekte zu prüfen.

Katrin Hoffmann dankte in ihren Abschlussworten für den inspirierenden Beitrag und rief dazu auf, die Veränderung in der Medizin mit mutigen Schritten anzugehen.

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