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Wie vertragen sich Grüner Star und Medikamente?

Ich (w, 60) benutze wegen meines Asthmas einen Cortison-Spray. Nun habe ich in der Packungsbeilage gelesen, dass man diesen bei Grünem Star nicht verwenden soll. Welche Komplikationen drohen mir damit oder mit anderen Medikamenten? Muss ich meine Augen vorsorglich kontrollieren lassen? Gewisse Medikamente können in der Tat zu einem höheren Augendruck führen. Es ist darum wichtig, dies mit Ihrem Augenarzt oder Ihrer Augenärztin anzusprechen, sagt unsere Spezialistin.
7. März 2023
Lesezeit: 2 Minuten
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So genannte Glucocorticoid-haltige Medikamente («Cortison») haben in vielen Fachgebieten der Medizin einen hohen Stellenwert und bei diversen Erkrankungen eine positive Wirkung. Auch im Falle eines Asthmas, wie es bei Ihnen diagnostiziert wurde. Die Verschreibung sollte in jedem Fall durch eine ärztliche Person erfolgen, die vertraut ist mit der Krankengeschichte des betreffenden Patienten oder der Patientin. 

Leider können auch gut wirksame Medikamente wie Ihr Asthma-Spray ungebetene Effekte zeigen. In der Packungsbeilage sind häufige sowie seltenere unerwünschte Wirkungen aufgeführt. Cortison-Präparate können tatsächlich in gewissen Fällen den Augeninnendruck erhöhen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es dazu kommt, ist am grössten, wenn an den Augen selbst Cortison angewendet wird, beispielsweise in Tropfenform. 

Auch bei anderen Verabreichungsformen wie als Tabletten, Hautcremes, Injektionen in ein Gelenk oder als Spray besteht vor allem bei Anwendung über mehrere Tage bis Wochen ein erhöhtes Risiko für einen höheren Augeninnendruck mit der möglichen Entwicklung eines Grünen Stars (Glaukom). Das Risiko ist höher bei Personen, die bereits ein Glaukom oder eine Glaukom-Diagnose in der Familie haben. Es können zudem weitere unerwünschte Wirkungen durch Cortison an den Augen auftreten wie ein Grauer Star (Trübung der Augenlinse). 

Keine verschriebenen Medikamente absetzen

Auch andere Substanzen haben das Potenzial, als Nebenwirkung den Augeninnendruck zu erhöhen. Dazu zählen etwa gewisse Antidepressiva und antipsychotische Medikamente, ferner auch Topiramat, welches zur Vorbeugung von Migräne-Episoden oder bei Epilepsie angewendet wird. Wichtig ist, dass Sie auf keinen Fall ein vom Facharzt verschriebenes Medikament selbstständig absetzen, da auch dies unerwünschte Effekte haben kann. Sollten Sie Bedenken wegen Ihrer Medikamente haben, besprechen Sie diese mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer Ärztin. 

In den meisten Fällen beschwerdefrei

Ein erhöhter Augeninnendruck verursacht in den meisten Fällen über lange Zeit keine Beschwerden. Oft wird erst dann, wenn der Sehnerv bereits eine deutliche Schädigung aufweist, eine Seheinschränkung wahrnehmbar. Farbige Ringe um Lichtquellen oder gar Schmerzen können seltene, auch frühe Symptome sein. Grundsätzlich empfehle ich bei allen Medikamenten, die in der Packungsbeilage auf eine mögliche Erhöhung des Augeninnendruckes hinweisen sowie generell ab dem 40. Lebensjahr, eine Kontrolle durch die Augenärztin. Auch in Ihrem Fall ist das meiner Meinung nach der richtige Schritt, obwohl das Risiko einer Augendruckerhöhung bei einem Cortison-Spray nur gering ist. Der Facharzt wird mit Ihnen Ihr Risiko für die Entwicklung eines Grünen Stars sowie bei Bedarf die Behandlung eines erhöhten Augeninnendrucks besprechen.

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