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Wie viel Sonne liegt drin und wie viel Sonnenschutz ist nötig?

Es wird wieder wärmer, wir sehnen uns danach, Sonne zu tanken. Ich (w, 29) möchte nicht käseweiss in die Badi. Wie viel Sonne liegt drin? Wie viel Sonnenschutz ist zwingend? Was, wenn ich zu viel Sonne erwische? Zudem sagt man, Sonne sei wichtig für den Vitamin-D-Spiegel. Vermeiden Sie den Aufenthalt an der Sonne zum «Vorbräunen», dafür eignen sich unbedenkliche Selbstbräuner, sagt unsere Spezialistin. Und rät zudem zur ärztlichen Untersuchung bei einem schweren Sonnenbrand.
27. Mai 2023
Lesezeit: 2 Minuten
Wysocki Anja WebseiteBanner
Dr. med. Anja Wysocki, Co-Chefärztin Dermatologie und Leiterin Hauttumorzentrum am LUKS

Der Anblick gebräunter Haut symbolisiert für viele Menschen Gesundheit, Sport und Attraktivität. 
Wenn Sie nicht ganz weiss in den Sommer starten möchten, gibt es sehr gute unbedenkliche Selbstbräuner (Selbstfärber) zur eigenen Anwendung oder auch Studios, die den Selbstbräuner professionell und gleichmässig auftragen. 

Selbstbräuner sind Zuckermoleküle, die mit den Eiweissen der obersten Hautschicht reagieren und zu Braunfärbung führen. Das verursacht leider oft Flecken, die man jedoch durch vorausgehendes Peeling vermeiden kann. Selbstbräuner beinhalten allerdings keinen UV-Schutz. Man benötigt deshalb tagsüber unbedingt zusätzlich Sonnencreme. Alternativ können Sie eine getönte Sonnencreme benutzen. 

Lebenslange UV-Dosis erhöht Hautkrebs-Risiko

Ein guter Grund, die Haut vor der Sonne zu schützen, ist das Risiko, mit zunehmendem Alter Hautkrebs zu entwickeln. Früher bei eingeschränkter Lebenserwartung war dies für die Menschen weniger relevant. Heute mit einem durchschnittlichen Lebensalter über 80 Jahre ist das Risiko für Hellhäutige, Hautkrebs zu entwickeln, hoch. Auslöser dafür sind sowohl Sonnenbrände als auch die kumulative lebenslange UV-Dosis. 

Den besten Lichtschutz bietet Kleidung. Unbedeckte Stellen sollte man mit Sonnencreme behandeln. Ich empfehle im Sommer für Gesicht, Hände und unbedeckte Hautstellen einen hohen UVB-Lichtschutzfaktor (50+). Der UVA-Lichtschutzfaktor muss mindestens ein Drittel des angegebenen UVB-Schutzes betragen und wird als «A» in einem Kreis auf der Packung gekennzeichnet. Tragen Sie Sonnencreme 30 Minuten, bevor Sie hinaus gehen, grosszügig auf und wiederholen Sie dies nach dem Baden. Sonnencreme sollte allerdings nicht dazu führen, dass man länger in der Sonne bleibt. 

Starken Sonnenbrand abklären lassen

Von Mai bis Ende August sind die UV-Strahlen sehr intensiv. Kleidung, Hut, Sonnenbrille und Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (50+) sind empfohlen. Kommt es dennoch zu Sonnenbrand, sollten Sie bei deutlicher und grossflächiger Rötung mit Schmerzen und beginnender Blasenbildung zeitnah einen Arzt, eine Ärztin aufsuchen. Leichtere Fälle kann man selbst mit kühlenden Lotionen und feuchten Umschlägen, auch mit abgekühltem Schwarztee, behandeln. 

Von Solarienbesuchen zum «Vorbräunen» wird eindeutig abgeraten. Die langwelligen UVA-Strahlen sind ebenso wie die UVB-Strahlen für Hautalterung und Entstehung von Hautkrebs verantwortlich und haben kaum Lichtschutzeffekt. 

Den Vitamin-D-Bedarf decken junge, gesunde Menschen auch bei bewölktem Himmel im normalen Alltag im Freien in der hellen Jahreszeit und mit ausgewogener Ernährung. Dafür sollte man sich nicht zusätzlich die Haut der Sonne aussetzen. 

 

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