Wie werde ich meinen Tennisellbogen wieder los?
Anders als der Name vermuten lässt, tritt der Tennisellbogen (Epicondylitis, Tennisarm) in der Regel bei Menschen auf, die noch nie Tennis gespielt haben. Betroffene leiden unter teils heftigen und stechenden Schmerzen an der Aussenseite des Ellbogens, die nicht selten in den ganzen Unterarm ausstrahlen. Die Beschwerden treten anfangs nur bei Belastung, später auch bei normalen Tätigkeiten sowie in Ruhe und nachts auf.
Vor allem im Alter zwischen 35 und 55 Jahren
Menschen, die repetitive Handbewegungen ausführen oder bei Aktivitäten wiederholt eine falsche Haltung einnehmen, entwickeln häufiger einen Tennisarm. Dazu gehören etwa das Hantieren mit Computermaus oder -Tastatur, das Schneiden einer Gartenhecke ebenso wie eine nicht ergonomische Benutzung eines Werkzeugs. Diese Überbeanspruchung führt zu einer Reizung oder Degeneration der Sehnenansatzstelle der Streckmuskulatur des Handgelenkes und der Finger. Das Durchschnittsalter der Betroffenen liegt zwischen 35 und 55 Jahren.
Die Diagnose Tennisellbogen wird durch eine ausführliche Befragung und eine körperliche Untersuchung gestellt. Durch bildgebende Untersuchungen (Röntgen oder MRI) können andere Erkrankungen wie Veränderungen im Bereich der Halswirbelsäule, Nervenreizungen oder Arthrose im Ellbogengelenk ausgeschlossen werden.
Eine Spontanheilung ist nicht selten
Für den Tennisellbogen gibt es kein allgemeingültiges Therapiekonzept. Grundsätzlich ist die Prognose gut, eine Spontanheilung nicht selten. Rund 90 Prozent der Betroffenen sind nach gut einem Jahr gesund - doch auch chronische Verläufe treten auf.
Die Therapie erfolgt zunächst immer konservativ. Der Nutzen von Physiotherapie ist durch Studien belegt: Dehnungs- und Lockerungsübungen, Tiefenmassage und vor allem Kräftigung der Unterarmbeugemuskulatur (Antagonistentraining), gegebenenfalls kombiniert mit Stosswellen, Kinesio-Tape, Akupunktur usw. helfen. Zunehmend gewinnt die Eigenbluttherapie an Bedeutung. Viele Patientinnen und Patienten berichten über sehr positive Verläufe. Kortisonspritzen sollten dagegen mit grosser Zurückhaltung verabreicht werden, sie zeigen im Langzeitverlauf keinen Vorteil.
Eine Operation ist risikoarm
Entscheidend ist, dass die Patienten gut informiert sind und viel Geduld aufbringen.
Aufgrund der geschilderten Beschwerdelinderung rate ich Ihnen, die bisherige Therapie fortzusetzen. Führen konservative Behandlungen nicht zum gewünschten Erfolg, kommen operative Massnahmen in Frage, allerdings frühstens nach sechs Monaten Therapie. Dabei werden die betroffenen Sehnendegenerationen am Ansatz entfernt. Die Operation ist risikoarm, allerdings muss mit einer mehrmonatigen Nachbehandlung gerechnet werden. Insgesamt werden bei zirka 80 Prozent der Operierten gute bis sehr gute Resultate beobachtet.