Direkt zum InhaltDirekt zum Fussbereich

«Wir wollen unsere Serviceleistungen weiter verbessern»

Die neue LUKS Gruppe hat das erste Jahr hinter sich. Im Gespräch zieht CEO Benno Fuchs ein positives Zwischenfazit. Und er sagt, welche tiefgreifenden Veränderungen er im Gesundheitswesen erwartet. Ausserdem zeigt er auf, wie die LUKS Gruppe die Zusammenarbeit mit den Zuweiserinnen und Zuweisern verbessern kann.
14. Juli 2022
Lesezeit: 4 Minuten
LUKS GL  CEO Direktor Benno Fuchs

Benno Fuchs, seit einem Jahr ist die LUKS Gruppe aktiv. Ist der Start des neuen Spitalunternehmens geglückt?

Wir haben die Rechtsform geändert, zwei Spitäler über die Kantonsgrenze hinweg zusammengeführt und eine neue Organisation implementiert. Der erste Schritt ist uns gut gelungen. Man darf nicht unterschätzen, wie komplex ein solcher Prozess ist. In einem zweiten Schritt werden wir unsere medizinischen Angebote und die Supportleistungen soweit sinnvoll über alle Standorte hinweg aufeinander abstimmen und digital vernetzen. Diese Veränderungen setzen erhebliche Anpassungen bei der Informatik als Basisinfrastruktur voraus.

Sie sprechen das Klinikinformationssystem LUKiS an.

Genau. Am Standort Nidwalden werden wir das Klinikinformationssystem LUKiS und ERP-System SAP (Finanzen, Logistik, Personal) bis 2024 einführen. Damit sind alle unsere Standorte in einer gemeinsamen IT-Infrastruktur integriert. Durch LUKiS stehen die administrativen und medizinischen Daten fachübergreifend jederzeit aktuell und überall unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben zur Verfügung. Die digitale Vernetzung trägt dazu bei, die Qualität und Effizienz der Behandlungen zu steigern. In Sachen Digitalisierung wird der LUKS Gruppe eine Pionierrolle in der Schweiz zugeschrieben. Auch die Berner Inselgruppe hat sich entschieden, das Kliniksystem des amerikanischen Anbieters Epic einzuführen.

Die LUKS Gruppe schliesst Ihr erstes Rechnungsergebnis mit einer schwarzen Null ab. Zufrieden?

Die Covid-Pandemie hat unsere Leistungsfähigkeit auch 2021 eingeschränkt. Darum sind wir mit dem Ergebnis zufrieden. Wir müssen aber festhalten: Um die Weiterentwicklung des LUKS in den nächsten 15 bis 20 Jahren zu finanzieren, sind wir auf sehr positive Abschlüsse wie in den früheren Zeiten angewiesen. Schliesslich investieren wir jährlich in erheblichem Ausmass in Fachkräfte, die Aus-, Weiter- und Fortbildung, medizinische und technologische Neuerungen sowie Bauten. Allein im baulichen Bereich sehen wir bis 2038 einen Investitionsbedarf von ca. CHF 1.7 Mrd. Franken.

Was hat sich in der Zusammenarbeit mit den Zuweiserinnen und Zuweisern unter der Rechtsformanpassung bzw. der Neuorganisation der LUKS Gruppe geändert?

Grundsätzlich nichts, was ein gutes Zeichen ist. Die bewährten Ansprechpartner bleiben erhalten. Das medizinische Angebot soll weiter gestärkt werden. Mittelfristig wird sich die LUKS Gruppe über alle Standorte in einer Matrixorganisation und in Zentren organisieren, die aktuell noch virtuell geführt werden. Der Zugang für die Zuweisenden und die Organisation für ihre Patientinnen und Patienten werden dadurch einfacher

Wir gewährleisten die wohnortsnahe, qualitativ hohe und möglichst wirtschaftliche Gesundheitsversorgung.

Benno Fuchs

Wo sehen Sie Verbesserungspotential gegenüber den Zuweisenden unter LUKiS?

Wir wollen unsere Serviceleistungen für die Zuweisenden weiter verbessern, damit sie einen schnellen Zugang und einen direkten Nutzen haben. Mit LUKSLink haben sie bereits heute jederzeit Einblick in die Behandlung, Testergebnisse, Ein- und Austritte ihrer Patientinnen und Patienten. Es braucht aber noch Anpassungen, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Zuweisenden gerecht zu werden. Unser Ziel ist klar, LUKSLink soll die Arbeit der Zuweisenden vereinfachen. Als Nächstes planen wir eine Machbarkeitsstudie für den strukturierten Datenaustausch (z.B. Zuweisung) zwischen einem Praxissystem und unserer LUKiS Plattform.

Die Spitallandschaft in der Schweiz ist im Umbruch. Was sind die wichtigsten Herausforderungen der Zukunft?

Besonders der Fachkräftemangel wird uns massiv beschäftigen. Wir sprechen seit zehn Jahren davon, jetzt hat das Thema stark an Dringlichkeit gewonnen. Über die digitale Vernetzung haben wir bereits gesprochen. Ausserdem werden wir uns auf tiefgreifende medizinische, technologische oder organisatorische Veränderungen einstellen müssen. Der Blick ins Ausland zeigt, dass hinsichtlich Ambulantisierung deutlich mehr möglich ist. Schliesslich werden der Preis- und Kostendruck die Konzentration im Gesundheitswesen beschleunigen. Dafür sprechen auch qualitative Überlegungen.

Und die LUKS Gruppe ist für diese Entwicklungen gewappnet?

Wir haben diese Veränderungen früh erkannt, ja. Es gibt aber noch viel zu tun. Wir sind überzeugt, dass wir im digital vernetzten Spitalverbund diese Herausforderungen besser meistern können. Unsere Leistungen wollen wir noch mehr abgestuft und koordiniert anbieten. Gleichzeitig gewährleisten wir die wohnortsnahe, qualitativ hohe und möglichst wirtschaftliche Gesundheitsversorgung im Netzwerk mit ausgezeichneten Partnerinnen und Partnern in- und ausserhalb der LUKS Gruppe. Dabei spielen die Hausärztinnen und -ärzte eine zentrale Rolle.

Dieser Text erschien im luksmagazin, der Zeitschrift für die Zuweiserinnen und Zuweiser der LUKS Gruppe. 

Artikel teilen

Mehr zum Thema

Für LUKS-Newsletter anmelden

Wählen Sie Ihre Abonnements

War diese Seite hilfreich?