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Pankreatitis (chronisch)

Allgemeines

Die chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse geht einher mit einer schleichenden Zerstörung des Organs. Dadurch gehen die beiden Hauptfunktionen allmählich verloren: Zum einen versiegt die wichtige Produktion der Verdauungsfermente, was zu einer schweren Beeinträchtigung namentlich der Fettverdauung führt; zum andern kommt es zur Minderproduktion der Hormone der Blutzuckerregulation, vor allem Insulin, mit der Folge einer Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus).

Ursachen

Die häufigste Ursache liegt in einem regelmässigen, oft übermässigen Alkoholkonsum. Weitere Möglichkeiten sind Stoffwechselstörungen (Überproduktion von Parathormon), die zystische Fibrose oder erbliche Formen davon. Nicht immer kann die Ursache eruiert werden.

Symptome

Starke chronische, nahrungsabhängige Bauchschmerzen stehen im Vordergrund. Dies führt – zusammen mit der Störung der Fettverdauung – zu unwillkürlichem Gewichtsverlust und Mangelernährung. Die gestörte Verdauung äussert sich in Durchfall von fettiger Beschaffenheit.

Abklärung

Nebst Blut- und Stuhluntersuchungen tragen die bildgebenden Verfahren (endoskopischer Ultraschall, Computertomografie) zur Diagnose bei. Typischerweise ist die Bauchspeicheldrüse bei chronischer Pankreatitis von kleinen Verkalkungen durchsetzt. Auch Komplikationen wie Zysten, Steine oder Gangverengungen können mit diesen Verfahren erfasst werden.

Komplikationen und Spätfolgen

Neben der schleichenden Zerstörung der Bauchspeicheldrüse mit begleitender Funktionseinbusse kommt es – ähnlich wie auch bei der akuten Pankreatitis – nicht selten zu sogenannten Pseudozysten, das heisst entzündungsbedingten, flüssigkeitsgefüllten Hohlräumen. Diese können auf andere Organe schädlichen Druck ausüben, Blutungen auslösen oder sich infizieren. Steinbildungen und narbige Einengungen des Ausführungsgangs können die Entzündung weiter fördern. Schliesslich ist nach langjähriger chronischer Pankreatitis das Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs erhöht.

Therapie

Verdauungsfermente können in Tablettenform ersetzt und Insulin als Spritzen verabreicht werden. Komplikationen können bisweilen endoskopisch angegangen werden (beispielsweise durch Entlastung einer Pseudozyste oder Überbrückung einer Gangstenose), erfordern aber nicht selten einen chirurgischen Eingriff.

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