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Lippen-Kiefer-Gaumenspalten und craniofaciale Fehlbildungen

Lippen-Kiefer-Gaumenspalten stellen mit einem Auftreten von etwa einem Patienten pro 500 Geburten eine der häufigsten Fehlbildungen dar. Die Geburt eines Kindes mit einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte ist für die betroffenen Familien ein einschneidendes und oft sehr belastendes Ereignis. Hier ist die frühzeitige und einfühlsame Betreuung durch ein kompetentes und erfahrenes Behandlungsteam besonders wichtig.

Die Behandlung der Lippen-Kiefer-Gaumenspalte ist eine interdisziplinäre Aufgabe. Das Luzerner Spaltzentrum wird daher seit vielen Jahren interdisziplinär geführt und ist Ihr kompetenter Ansprechpartner für alle Fragen und Behandlungen bei Lippen-Kiefer-Gaumenspalten. Hier arbeiten die Spezialisten der Mund-, Kiefer-, Gesichts- und Oralchirurgie, der Phoniatrie, Pädaudiologie und Logopädie, der Stillberatung und der Kieferorthopädie eng zusammen, um betroffene Patienten und ihre Familien während der langjährigen Behandlung und Rehabilitation zu begleiten.

Wichtig sind ausführliche Beratungsgespräche mit den Eltern betroffener Kinder und im späteren Lebensalter mit den Jugendlichen und den erwachsenen Patienten.

Häufig können Lippen-Kiefer-Gaumenspalten schon vor der Geburt im Mutterleib durch eine Ultraschalluntersuchung entdeckt werden. Durch eine frühzeitige Beratung der Eltern durch den Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgen und den Geburtshelfer können viele wichtige Informationen gegeben und Ängste abgebaut werden, sodass sich die Eltern gut auf die Geburt ihres Kindes mit einer Spaltfehlbildung vorbereiten können.

Nach der Geburt ist die Ernährung des Neugeborenen mit einer Spalte ein wichtiges Anliegen. Die Ernährungs- und Stillberaterin des Spaltteams steht den Familien in dieser Zeit helfend und beratend zur Seite. Häufig ist es bei Gaumenspalten und vollständigen Lippen-Kiefer-Gaumenspalten notwendig, ein sogenanntes Gaumen- beziehungsweise Trinkplättchen aus weichem Silikon anzufertigen.

Ein wichtiger Schritt bei der Behandlung von Kindern mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten ist der operative Verschluss der Spalte. Nach dem operativen Spaltverschluss werden die Kinder regelmässig in halbjährlichen, später jährlichen Abständen in einer interdisziplinären Sprechstunde betreut. Hier werden alle notwendigen Behandlungen geplant und koordiniert. Besonderes Augenmerk wird in den ersten Lebensjahren auf die Überwachung des Hörens und die Entwicklung des Sprechens gelegt. Im späteren Lebensalter werden Zahnstellungskorrekturen und, wenn erforderlich, Lippen-, Nasen- und Kieferstellungskorrekturen durchgeführt.

Behandlungsablauf am Spaltzentum Luzern

  • Vorgeburtliches Gespräch
  • Ab dem 1. Lebenstag:
    Beratungsgespräch, pädiatrische Betreuung, Ernährungs- und Stillberatung und Eingliederung eines Gaumenplättchens
  • Regelmässige Kontrollen in der Spalten-Sprechstunde bis zum 20. Lebensjahr
  • Operativer Spaltverschluss:
    • Lippen- und Lippen-Kiefer-Spalten: ab dem 6. Monat
    • Gaumenspalten: ab dem 6. Monat
    • Einseitige und beidseitige vollständige Lippen-Kiefer-Gaumenspalten
      2 Operationen:
      1. Verschluss von Gaumen und Kiefer: ab dem 6. Monat
      2. Verschluss der Lippe: ab dem 9. Monat
  • HNO-ärztliche Massnahmen
    Hörtest beim Gaumenverschluss, Einlage von Paukenröhrchen (wenn erforderlich)
    Weitere kontinuierliche HNO-ärztliche Betreuung in der Spalten-Sprechstunde
  • Phoniatrische und logopädische Massnahmen
    Systematischer Sprachentwicklungsstatus: ab 2.5 Jahren
    Logopädische Behandlung (wenn erforderlich)
  • Zahnärztliche Betreuung: ab dem 2. Lebensjahr
  • Kieferorthopädische Betreuung: ab dem 6. Lebensjahr
  • Nasen-, Lippen-, Kieferstellungskorrekturen: individuell

Suchen Sie weitere Informationen oder möchten Sie etwas über die Erfahrungen anderer Betroffener erfahren? Besuchen Sie die Webseite der Vereinigung der Eltern von Spaltkindern (VES).

Behandlungsteam

Sprechstunden

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