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ANCA-Vaskulitis

Diese Seite beinhaltet auch: ANCA-assoziierte Vaskulitis, AAV, Granulomatose mit Polangiitis, GPA, Morbus Wegener, mikroskopische Polyangiitis, MPA

Kontakt und Zuweisung

Überblick

Bei der ANCA-Vaskulitis werden die kleinen Blutgefässe im Körper geschädigt. Es können verschiedenste Organe betroffen sein. Die Nieren sind das am häufigsten betroffene Organ.

Häufige Fragen

Ursachen

Bei der ANCA-Vaskulitis handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung. Dies bedeutet, dass das Immunsystem körpereigenes Gewebe angreift. Im Fall der ANCA-Vaskulitis sind dies die kleinen Blutgefässe. Es kommt zu entzündlichen Vorgängen an den kleinen Gefässen. ANCA ist die Bezeichnung für die Antikörper, welche diese Reaktion verursachen. Die Krankheit beginnt oft zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr, wobei Männer etwas häufiger betroffen sind.

Symptome

  • Allgemeine Erschöpfung
  • Bluthochdruck
  • Wassereinlagerungen im Gewebe
  • Rasche Abnahme der Nierenfunktion
  • Blut im Urin
  • Eiweiss im Urin

Diagnose

Beim ersten Kontakt mit Betroffenen erfolgt ein ausführliches Gespräch über die aufgetretenen Symptome und Einschränkungen, die den ganzen Körper betreffen können. Im Anschluss folgen Blutentnahme und Urinuntersuchung, deren Resultate manchmal schon die Diagnose der ANCA-Vaskulitis ermöglichen. Wenn die Nieren betroffen sind, zeigt sich in den Laborwerten eine Einschränkung der Nierenfunktion, die oftmals rasch fortschreitet. Dazu kommen auffällige Urinbefunde, wie das Auftreten von Blut und Eiweiss im Urin. Zusätzlich zur Blut- und Urinanalyse muss in vielen Fällen eine Nierenbiopsie durchgeführt werden. Dabei wird eine kleine Gewebeprobe aus der Niere mithilfe einer feinen Nadel unter Kontrolle eines Ultraschalls entnommen und mikroskopisch untersucht. Der Eingriff wird unter örtlicher Betäubung entweder ambulant oder stationär durchgeführt.

Verlauf

Eine ANCA-Vaskulitis ist eine chronische Erkrankung, welche in Schüben verläuft. Auf einen Schub mit akuter Krankheitsintensität folgt oft eine Phase mit geringer Aktivität der Erkrankung. Die Beschwerden variieren sehr stark, je nachdem welche Organe betroffen sind. Oft sind dies zum Beispiel Nieren, Lunge, Hals-Nasen-Ohren-Bereich, Haut und Nervensystem

Behandlung

Wenn die Diagnose einer ANCA-Vaskulitis gesichert ist, muss rasch mit der Therapie begonnen werden, um einer weiteren Verschlechterung der Nierenfunktion entgegenzuwirken. Da unterschiedliche Organe von der Erkrankung betroffen sein können, arbeiten bei der Festlegung der Therapie verschiedene Spezialbereiche zusammen, insbesondere die Nephrologie, Pneumologie und Rheumatologie. 

Initialtherapie

Zu Beginn kommt eine Kombination aus verschiedenen Medikamenten zum Einsatz, die in Tablettenform oder als Infusion verabreicht werden. Dadurch soll die überschiessende Aktivität des Immunsystems gebremst werden und die mit der Vaskulitis verbundene Nierenschädigung aufgehalten werden. Daneben werden blutdrucksenkende Medikamente verabreicht, welche die Eiweissausscheidung im Urin reduzieren sollen.

Erhaltungstherapie

Sobald die Krankheit unter Kontrolle ist, wird eine Erhaltungstherapie über mehrere Monate bis Jahre durchgeführt. Eine langfristige ambulante Nachbetreuung ist wichtig, um ein anhaltendes Ruhen der Erkrankung regelmässig zu überprüfen. Zudem sollen mögliche Nebenwirkungen und Spätfolgen der Therapie rechtzeitig erkannt und behandelt werden.

Nierenersatzverfahren

In manchen Fällen ist die Schädigung der Nieren bereits so weit fortgeschritten, dass die Nierenfunktion nicht mehr ausreicht. In diesen Fällen muss vorübergehend oder dauerhaft ein Nierenersatzverfahren durchgeführt werden. Dieses erfolgt in Form einer Hämodialyse oder Bauchfelldialyse. Bei entsprechender Eignung können Betroffene auf eine Nierentransplantation vorbereitet werden. Diese kann durchgeführt werden, wenn die entzündlichen Vorgänge der ANCA-Vaskulitis zum Ruhen gekommen sind.

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