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Überblick

Peniskrebs entsteht, wenn sich Hautzellen des Penis unkontrolliert vermehren, Wucherungen bilden und ins umliegende Gewebe einwachsen. Es handelt sich um eine seltene Krebserkrankung und betrifft in der Hälfte der Fälle Männer über 75 Jahren.

Häufige Fragen

Ursachen

Die häufigsten Ursachen für Peniskrebs sind eine Infektion mit dem HPV-Virus oder eine lang andauernde Entzündung am Penis, welche nicht richtig ausheilt. Eine Verengung der Vorhaut kann ebenfalls ein grosses Risiko darstellen, da sie die Körperpflege erschwert und Hautveränderungen schlechter entdeckt werden. Weitere Risikofaktoren sind das Rauchen und verschiedene chronische Erkrankungen.

Symptome

  • Gerötete Stelle am Penis
  • Schwellungen oder Verhärtungen am Penis
  • Warzenähnliche Wucherungen am Penis
  • (blutiger) Ausfluss

Diagnose

Da die Erkrankung mit viel Scham verbunden ist, warten Betroffene oft sehr lange, bis sie sich für eine Untersuchung des Penis entscheiden. Wichtig ist aber, dass der Krebs so früh wie möglich erkannt wird, damit der Krebs geheilt werden kann.

Um Peniskrebs festzustellen, wird eine Gewebeprobe von den veränderten Hautstellen entnommen (Biopsie). Diese wird anschliessend im Labor auf bösartige Krebszellen untersucht. Danach ist es wichtig zu erkennen, ob der Krebs bereits in die Lymphknoten der Leiste gestreut hat. Hierfür wird mittels Ultraschall eine Gewebeprobe entnommen. Wenn diese unauffällig ist, sollte ein weitere Test, die Dynamische Sentinel Node Biopsy (DSNB) durchgeführt werden. Hierzu wird ambulant eine leicht radioaktive Substanz neben dem Tumor gespritzt. Im Anschluss kann betrachtet werden, wo die Substanz vorhanden ist und die Lymphknoten können über einen ca. 4 cm grossen Schnitt entfernt werden.

Verlauf

Die Erkrankung schreitet meist langsam fort und verursacht lange keine Beschwerden. Demnach sind bei einer rechtzeitigen Behandlung die Überlebenschancen sehr gut. Ohne Behandlung kann sich Peniskrebs auf den ganzen Penis ausbreiten oder die umliegenden Lymphknoten befallen.

Behandlung

Alle Patientinnen und Patienten besprechen wir individuell an den regelmässigen Konferenzen des Tumorzentrums, an denen unter anderem Fachpersonen der Urologie, Radiologie und Onkologie teilnehmen. Das Tumorzentrum des LUKS ist durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert und bietet eine hervorragende Krebsversorgung.

Die Art der Behandlung ist abhängig vom Stadium der Erkrankung, vom Umfang des Tumors, vom allfälligen Lymphknotenbefall und ob der Krebs bereits in andere Organe gestreut hat.

Operation

Wenn es sich um einen kleinen Tumor handelt, reicht es oft aus, das betroffene Stück Gewebe und die Vorhaut zu entfernen. Hat sich der Krebs jedoch bereits über weite Teile des Penis ausgebreitet, kann eine Teil- oder komplette Amputation nötig sein. Heute ist es möglich den Penis später aus körpereigenem Gewebe wieder aufzubauen. Falls bereits die umliegenden Lymphknoten betroffen sind, werden auch diese entfernt.

Chemotherapie

Die Chemotherapie kann eingesetzt werden, um einen Tumor vor der Operation zu verkleinern oder um nach der Operation verbliebene Krebszellen zu zerstören. Die Chemotherapie besteht aus Infusionen und Medikamenten, welche über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten verabreicht werden. Heute ist die Lebensqualität während einer Chemotherapie deutlich besser als noch vor zehn Jahren und Betroffene können oft am Alltagsleben teilhaben.

Strahlentherapie

Die Bestrahlung kommt ebenfalls ergänzend zur Operation infrage. Das Ziel der Bestrahlungen nach einer Operation ist die Abtötung verbliebener Krebszellen. Dies senkt das Rückfallrisiko. Die Bestrahlung kommt auch bei der Bekämpfung von Ablegern ausserhalb des Penis oder zur Schmerzlinderung zum Einsatz.

Nachsorge

Regelmässige ärztliche Nachsorgeuntersuchungen sorgen für die rechtzeitige Entdeckung und Behandlung eines erneut auftretenden Tumors (Rezidiv) oder von Folgeerkrankungen. Die weitere Betreuung im Rahmen der sogenannten Tumornachsorge erfolgt in einem stetigen interdisziplinären Austausch. Dieser hat das Ziel, die bestmöglichen Ergebnisse nicht nur im Hinblick auf die Tumortherapie, sondern auch auf den Erhalt der Lebensqualität im Alltag zu erreichen.

Rehabilitationsmassnahmen wie ärztliche und pflegerische Behandlung, Physiotherapie, Ergotherapie, Ernährungsberatung und Psychotherapie. Psychosoziale Angebote dienen der Bewältigung der neuen Lebenssituation, der Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung, der Verbesserung der Lebensqualität und dem Abbau von Angst und Depressionen. Die Sporttherapie unterstützt die Wiederherstellung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Ein wirksames Mittel gegen ungewollten Urinverlust ist die Beckenbodengymnastik. Selbsthilfegruppen bieten den Patienten ebenfalls wertvolle Unterstützung.

Unser Team betreut die Patienten nicht nur medizinisch professionell, sondern unterstützt sie im Umgang mit der Erkrankung auch menschlich engagiert.

Vorsorge

  • Beschneiden einer verengten Vorhaut im Kindesalter
  • Impfung gegen das HPV-Virus zwischen 9 und 14 Jahren
  • Regelmässige Intimhygiene

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