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«First Responder Zentralschweiz»: Bereits 1000 Freiwillige im ersten Jahr

Pünktlich zum einjährigen Bestehen hat «First Responder Zentralschweiz» einen grossen Meilenstein erreicht: Mit Corina Schnyder aus Zell zählt das Projekt bereits 1000 geschulte ehrenamtliche Freiwillige. Als First Responder kann sie bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand erste medizinische Massnahmen einleiten und steigert so die Überlebenschance der betroffenen Person. Das in den Kantonen Luzern, Uri und Nidwalden erfolgreiche Projekt wird nun auch auf den Bezirk Küssnacht ausgeweitet.
2. Juli 2020
Lesezeit: 4 Minuten
dsc

im Bild: v. l.n.r: Marcel Pfund, Verkaufsleiter der Procamed AG, Guido Graf, Luzerner Gesundheits- und Sozialdirektor, Gabriela Engeler, Kantonalpräsidentin der Luzerner Samaritervereine,  Corina Schnyder, Tobias Lengen, stellvertretender Direktor vom Bildungszentrum XUND, Dr. med. Esther Schmid, Leiterin des Rettungsdienstes LUKS

 

«Weil bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand jede Minute zählt, kann ich als First Responder helfen, Leben zu retten», beschreibt Corina Schnyder ihre Motivation. Die 31-Jährige aus Zell ist die tausendste Freiwillige, die sich als «First Responder Zentralschweiz» gemeldet hat. Die First Responder sind ehrenamtliche Ersthelfende, die im Falle eines Herz-Kreislauf-Stillstandes von der Notrufzentrale 144 aufgeboten werden können. Die Laien verfügen über eine spezielle Ausbildung in Wiederbelebung (Basic Life Support, BLS) und der Anwendung von Automatischen Externen Defibrillatoren (AED). Um First Responder zu werden hat Corina Schnyder eine der Informationsveranstaltungen besucht, einen entsprechenden Kurs absolviert und sich auf der App registriert. Der Luzerner Gesundheits- und Sozialdirektor Guido Graf und Dr. med. Esther Schmid, Leiterin des Rettungsdienstes des Luzerner Kantonsspitals (LUKS), bedankten sich bei Corina Schnyder – stellvertretend für alle First Responder – mit einem kleinen Präsent für ihr Engagement.

Überlebenschance deutlich erhöhen

«Dank Menschen wie Corina Schnyder und dem gut funktionierenden First Responder-System können die Chancen, einen Herz-Kreislauf-Stillstand zu überleben, deutlich erhöht werden», unterstreicht Regierungsrat Guido Graf die Wichtigkeit dieser ehrenamtlichen Freiwilligen. Und Dr. med. Esther Schmid ergänzt: «First Responder bilden ein zusätzliches Glied in der Rettungskette und leisten einen wichtigen Beitrag für das Überleben der Patientinnen und Patienten.» Dies belegen auch die Zahlen: Mit jeder zusätzlichen Minute, in der eine betroffene Person unversorgt bleibt, sinkt die Chance für eine erfolgreiche Wiederbelebung um rund 10 Prozent. Von der Alarmierung bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes vergehen durchschnittlich 10 bis 12 Minuten. Mit medizinisch ausgebildeten Laienhelfern, die noch vor den Profis vor Ort sind, kann die Überlebenschance bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand von weniger als 10 auf rund 50 Prozent erhöht werden. Im Kanton Luzern sind die First Responder bereits seit Juli 2019 erfolgreich im Einsatz.

First Responder-System neu auch in Küssnacht

Am 1. Juni 2020 ist auch der Bezirk Küssnacht dem Projekt «First Responder Zentralschweiz» beigetreten. Im Kanton Luzern wurde das First Responder-System vor einem Jahr vom LUKS auf Initiative von Regierungsrat Guido Graf und mit massgeblicher ideeller und finanzieller Unterstützung des kantonalen Gesundheits- und Sozialdepartements aufgebaut. In einem weiteren Schritt traten die Rettungsdienste Nidwalden und Uri und deren zuständige kantonale Gesundheitsdepartemente dem System bei. Mit dem Beitritt des Bezirks Küssnacht wird die Versorgung der Zentralschweizer Bevölkerung im Falle eines Herz-Kreislauf-Stillstandes weiter ausgebaut und verbessert.

Projekt wird auch durch Sponsoren getragen

Zudem tragen Sponsoren den Dienst mit. Diesen gilt denn auch ein besonderer Dank: Die beiden Hauptsponsoren sind das Bildungszentrum Gesundheit Zentralschweiz XUND und die Procamed AG, welche medizinische Gerätesysteme wie Defibrillatoren vertreibt. «Wir möchten auf dieses wichtige Thema, für das wir uns auch in der Aus- und Weiterbildung engagieren, aufmerksam machen und so einen Beitrag leisten, damit die Rettungskette weiter verbessert werden kann», erklärt Tobias Lengen, stellvertretender Direktor vom Bildungszentrum XUND, das Engagement der XUND und Marcel Pfund, Verkaufsleiter der Procamed AG, ergänzt: «Wir unterstützen das Projekt, weil es Leben rettet – wie auch unsere Produkte.» Als Co-Sponsor darf das Projekt auf den Kantonalverband der Luzerner Samaritervereine zählen. Gabriela Engeler, Kantonalpräsidentin der Luzerner Samaritervereine ist überzeugt: «Das Projekt zeigt, wie immens wichtig medizinisch ausgebildete Laienhelfer für unsere Gesellschaft sind.»

Covid-19: Schutzmassnahmen für First Responder

Aufgrund der Covid-19 Pandemie gilt für First Responder neu die Weisung, auf jeden Fall Thoraxkompressionen, aber keine Beatmungen durchzuführen. Zudem erhielten die freiwilligen Helfer per Post zwei Schutzmasken, die sie zusätzlich zur persönlichen Schutzausrüstung, bestehend aus Handschuhen und Gilet, tragen. Die gesamte Schutzausrüstung wird vor dem Betreten des Einsatzortes angelegt. Nach jedem Einsatz ersetzt der Rettungsdienst den First Respondern vor Ort das eingesetzte Material.

Nach einer durch die Covid-19-Pandemie bedingten Pause werden ab Juli 2020 die Informationsveranstaltungen wieder aufgenommen. Angehende First Responder finden die Termine auf der Projektwebseite unter firstresponderzentralschweiz.ch/bildung/kurse-anmeldungen

 

So werden Sie «First Responder»

Es werden Freiwillige gesucht, die sich als «First Responder» zur Verfügung stellen.

Anforderungsprofil für «First Responder»

  • Der/die Interessierte verfügt über eine zertifizierte Ersthelfer-Ausbildung bei Herz-Kreislauf-Stillstand: gültiges BLS-AED-SRC Zertifikat; Wiederbelebung (BLS) inkl.   Automatischer Externer Defibrillation (AED)
  • Er/Sie hat die zweistündige Informationsveranstaltung «First Responder» besucht
  • Vollendetes 18. Lebensjahr
  • Verfügbarkeit eines Smartphones
  • Er/Sie stellt sich für Notfalleinsätze zur Verfügung

 

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Kontakt

Luzerner Kantonsspital
Kommunikation & Marketing
Spitalstrasse
6000 Luzern 16

kommunikation@luks.ch

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