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3. Forschungstag am LUKS zeigt grosses Potenzial auf

Zum dritten Mal führte das Luzerner Kantonsspital (LUKS) einen Forschungstag durch. Dabei zeigten verschiedene Berufsgruppen auf, wie sie der Durchführung von Studien am LUKS zum Erfolg verhelfen. Sie gewährleisten Qualität und Effizienz sowie Schonung der Ressourcen. Von besonderer Bedeutung sind für die Forschung die sogenannten Studienkoordinatorinnen und Studienkoordinatoren sowie Study Nurses.
10. Dezember 2022
Lesezeit: 4 Minuten
Forschungstag

Zum Beginn des Forschungstags vom 8. November 2022 gab Prof. Dr. med. Balthasar Hug ein Update zur Positionierung und Institutionalisierung des LUKS als universitäres Partnerspital. Dank der Gründung einer Forschungsstiftung und der Initiierung eines Forschungszentrums kann in Zukunft das Potenzial von Drittmitteln gesteigert und «protected research time» (garantierte Forschungszeit) ermöglicht werden. 

So können die klinische Forschung und Lehre in allen klinischen Disziplinen gefördert, Geldleistungen an Forschungsvorhaben und Forschende ausgerichtet sowie der akademische Nachwuchs für eine nachhaltige innovationsgetriebene Qualitätsmedizin gefördert werden. Balthasar Hug spannte auch den Bogen zur Vision des LUKS als führende Spitalgruppe der Schweiz, die «durch Qualität, Lehre und Forschung» für das Wohl ihrer Patientinnen und Patienten sorgt.

Fundierte Planung wichtig

Anhand zweier Beispiele zeigten Dr. Irène Frank und Dr. Dirk Lehnick von der Clinical Trial Unit Zentralschweiz ihre Unterstützungsmöglichkeiten für Planung, Durchführung und Auswertung von Forschungsprojekten am LUKS auf. Für eine effiziente und erfolgreiche Durchführung ist eine fundierte Planung essenziell. Dr. med. Stefan Fischli wies darauf hin, dass eine Kollaboration mit einer anderen Institution, wie eine translationale klinische Studie mit der ETH Zürich, viele spannende Möglichkeiten eröffne. 

Masterstudent Dominik Dahinden zeigte anhand seines multizentrischen Masterarbeitsprojektes (PD Dr. med. Martin Stocker), wie der Einbezug von Masterstudierenden idealerweise in eine Win-Win-Situation münden könne: Entlastung und Verbesserung der Studienplanung als Benefit für die Forschungsgruppe; für einen Masterstudierenden Mitwirkung und Einblicke in ein anspruchsvolles interdisziplinäres Forschungsprojekt. Dr. Angela Treis zeigte beispielhaft auf, wie in LUKiS abgeschätzt werden kann, ob die Patientenzahl am LUKS zur Untersuchung einer Fragestellung genügt. 

Bedeutende Funktion der Koordinations-Personen 

Im zweiten Teil beleuchteten die Studienkoordinatorinnen Birgit Allmendinger und Virginia Justi und die Study Nurse Janine Stritt mit Studienarzt KD Dr. med. Michael Büttcher, Leitender Arzt, sowie die wissenschaftliche Mitarbeiterin Manuela Rohner-Spengler in unterhaltsamer Weise ihre Beiträge zur erfolgreichen Durchführung von Studien. Allmendinger und Justi betonten die Wichtigkeit standardisierter Prozesse für die Qualitätssicherung. Stritt und Michal Büttcher führten durch den Aufbau des Studienzentrums am Kinderspital. Dank dessen drei Study Nurses konnte in den vergangenen fünf Jahren die Anzahl der Forschungsprojekte stetig auf heute 42 Studien gesteigert werden. 

Praxisbezug hilft bei der Begleitung

Da die drei Study Nurses des Studienzentrums am Kinderspital auch in der Pflege arbeiten, kennen sie die Abläufe am LUKS bestens und bringen viel Wissen und Erfahrung mit. 
Ähnlich unterstützt Manuela Rohner, Fachverantwortliche Physiotherapie, die Orthopädie und Unfallchirurgie bei Forschungsprojekten, etwa beim Erstellen von Studienprotokollen, der Initiierung neuer Studien auf der Abteilung, der Analyse der Studienresultate und deren Präsentation an Kongressen oder beim Verfassen wissenschaftlicher Texte.

Rohner fasste in ihrem Referat eindrücklich zusammen, wie wichtig bei der Durchführung von Studien die Unterstützung von koordinierenden Personen ist – für die Qualität und Effizienz, die Fokussierung auf die professionelle Rolle, die Entlastung der Ärztinnen und Ärzte und so für die Schonung von Ressourcen und die Attraktivität des LUKS als Arbeitgeber.  

Forschung in verschiedenen Gruppen

Luzia Vetter und Dieter Gralher von der Pflegeentwicklung und -qualität berichteten, dass sie in der mit dem Inselspital Bern durchgeführten Studie herausgefunden haben, dass Pflegefachpersonen über eine hohe Resilienz (psychische Widerstandsfähigkeit) verfügen und das Risiko für Burnot  im Rahmen der «Compassion fatigue» (Mitgefühlsmüdigkeit) am höchsten bei Studierenden sowie Personen mit 11 bis 15 Jahren Berufserfahrung war.

Dr. med. Freimut Schilling präsentierte dem Publikum einen schönen historischen Abriss zur klinischen Forschung für die Behandlung von krebskranken Kindern und Jugendlichen. Er zeigt auf, dass die Sterblichkeit in der Schweiz, im Vergleich zum übrigen Europa, bei allen Tumoren tief ist. Und von Prof. Dr. med. Ulf Christoph Schneider berichtete aus der Neurochirurgie über spannende Forschungsprojekten etwa mit fokussiertem Ultrasound oder Neuromonitoring. 

Beim Apéro tauschten sich die Forschenden lebhaft aus oder dachten bereits ihr nächstes gemeinsames Forschungsprojekt an. Das LUKS veranstaltet zweimal im Jahr einen Forschungstag, um die Forschung sichtbarer zu machen und den Forschenden eine Plattform zur Vernetzung zu geben. Der nächste Forschungstag findet am 9. Mai 2023 statt. 
 

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