EchoSOS-App hilft im Notfall orten und retten
«Die App ist für uns grosse Hilfe zum schnellen Lokalisieren des Einsatzortes», sagt Manuel Wanzenried, Betrieblicher Leiter Rettungsdienst am Luzerner Kantonsspital (LUKS). «Hat jemand wie Lina die App installiert, verfügen wir innert Sekundenschnelle über ihre Position und können ebenso rasch Hilfe an den richtigen Ort schicken. Es wäre darum wünschenswert, dass alle diese App auf ihrem Mobiltelefon installiert hätten.»
Vor zehn Jahren von Rega-Arzt eingeleitet
2011 gründete der Rega-Notfallarzt Jocelyn Corniche das Projekt my144. Sein Antrieb: Wie können wir die Digitalisierung sinnvoll nutzen, um Suchaktionen zu verbessern und Menschen in Not effizienter zu retten? Daraus entwickelte sich die Plattform EchoSOS mit zahlreichen Nutzerinnen und Nutzern und Partnerorganisationen. Das Ziel: Hilfesuchende und Profis verbinden, den Erstkontakt verbessern und lebensrettende Zeit gewinnen. Das Digitalunternehmen Ubique Innovation ist seit 2015 für die ganzheitliche Umsetzung an der Seite von Jocelyn Corniche verantwortlich.
Die grössten Vorteile sind für uns die schnelle Ortung und die Lenkung zur richtigen Notrufzentrale.
Manuel Wanzenried, Betrieblicher Leiter Rettungsdienst am Luzerner Kantonsspital
Dank der App haben Leute wie Lina jederzeit sämtliche internationalen und lokalen Notrufnummern griffbereit. Das ermöglicht im Ernstfall den direkten Kontakt mit der richtigen Stelle. Bei einer Alarmierung wird der Standort mit dem Anruf übermittelt. Das verbessert die Rettung weltweit, auch bei fehlenden oder ungenauen Ortsangaben in abgelegenen und unbekannten Gebieten.
Täglich im Einsatz
Manuel Wanzenried vom LUKS fasst die Vorteile so zusammen: «Durch die Alarmierung mit der App kann sich jedermann sehr schnell orientieren, wo er sich befindet. Die grössten Vorteile sind für uns die schnelle Ortung und die Lenkung zur richtigen Notrufzentrale. Auch in einem Skigebiet oder bei einer grossen Veranstaltung wird immer die richtige Nummer zur Alarmierung angezeigt, und die angewählte Zentrale wiess genau, wo sich die anrufende Person befindet.»
Wer in der Schweiz den Notruf wählt, hat grosse Chancen, an eine Notrufzentrale zu gelangen, die digitale Anwendungen von EchoSOS einsetzt. Das LUKS mit der Sanitätsnotrufzentrale Zentralschweiz und weitere Schweizer und deutsche Blaulichtorganisationen verwenden diese Dienste täglich. Auch Skigebiete und Veranstalter nutzen die digitalen Möglichkeiten, um die Sicherheit im Gelände zu erhöhen und Rettungseinsätze zu koordinieren. «Mit Hilfe der App und ihrer sehr schnellen Ortung wissen Hilfesuchende auch in unbekanntem Gebiet, wo sie sich befinden und an welche Notrufnummer sie sich melden müssen – auch im Ausland», sagt Manuel Wanzenried. «Die App weist hervorragende Funktionen auf.» Hat jemand sie nicht installiert, kann die Einsatzzentrale trotzdem nach einem Anruf via SMS eine genaue Ortung einholen, vorausgesetzt, die Standortfreigabe ist auf dem Handy eingeschaltet.
Schweizer Notfallstationen setzen weitere Anwendungen im Zusammenhang mit EchoSOS ein: EchoID Beacons gewähren dem Gesundheitspersonal durch ein Low Energy Bluetooth-Signal Einsicht in den digitalen Notfallpass auf dem Smartphone der jeweiligen Person – auch bei Bewusstlosigkeit. Mit dem Waiting Time Tracker erfassen Spitäler ihre aktuelle Wartezeit und kommunizieren diese vor Ort und in der EchoSOS App.
Die Funktionen der Notfall-App:
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