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«First Responder» helfen ab sofort Leben zu retten

Im Kanton Luzern sind ab dem 1. Juli die ersten 200 «First Responder» im Einsatz. Diese freiwilligen Helferinnen und Helfer ermöglichen es, bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand wertvolle Minuten zu sparen, bis der Rettungsdienst eintrifft, und so Leben zu retten.
28. Juni 2019
Lesezeit: 3 Minuten
rettungsdienst  notruf ambulanz blaulicht

Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zählt jede Minute. Mit jeder zusätzlichen Minute, in der eine betroffenen Person unversorgt bleibt, sinkt die Chance für eine erfolgreiche Wiederbelebung um rund 10 Prozent. Von der Alarmierung bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes vergehen durchschnittlich 10 bis 12 Minuten.

Die Überlebenschance erhöhen

Im Kanton Luzern erleiden jedes Jahr rund 400 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Mit medizinisch ausgebildeten Laienhelfern, die noch vor den Profis vor Ort sind, kann die Überlebenschance deutlich erhöht werden. Der Kanton Luzern setzt deshalb ab 1. Juli auf den flächendeckenden Einsatz von sogenannten «First Respondern». Das sind geschulte Ersthelferinnen und Ersthelfer, die bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand von der Sanitätsnotrufzentrale 144 Zentralschweiz aufgeboten werden (SNZ 144), um die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken.

200 Ersthelfer aus allen Regionen des Kantons Luzern

Im Kanton Luzern wurde in den vergangenen Monaten vom Luzerner Kantonsspital (LUKS) mit massgeblicher Unterstützung des kantonalen Gesundheits- und Sozialdepartments ein «First Reponder»-System mit Freiwilligen aufgebaut. Beim offiziellen Start am 1. Juli werden bereits 200 Ersthelfer aus allen Regionen des Kantons Luzern zur Verfügung stehen. Ziel ist es, dass bis im Sommer 2020 mehr als 500 «First Responder» im Einsatz stehen. «Viele unserer Informationsveranstaltungen sind ausgebucht. Es freut uns, dass das Interesse so gross ist. Je mehr Helferinnen und Helfer wir haben, desto grösser wird die Überlebenschance eines Patienten bei einem Notfall», erklärt Esther Schmid, ärztliche Leiterin des Rettungsdienstes am LUKS.

Alarmierung erfolgt über eine spezielle App

Die Alarmierung der «First Responder» erfolgt über eine speziell entwickelte App, die in der Schweiz bereits in anderen Kantonen erfolgreich Anwendung findet. Verfügbare «First Responder» melden sich im System an und willigen damit ein, ihren Standort zu orten. Darauf gestützt wählt die Alarmierungsplattform die zum Einsatzort nächstpositionierten «First Responder» aus. Diese erhalten den Einsatzauftrag mit den konkreten Einsatzdaten und begeben sich zum Einsatzort, wo sie die erste medizinische Versorgung leisten.

Ein neues Glied in der Rettungskette

Die bisher 200 «First Responder» im Kanton Luzern kommen aus allen beruflichen Branchen und verteilen sich über den ganzen Kanton. Sie bilden ein neues Glied in der Rettungskette und leisten in Zukunft einen wichtigen Beitrag für das Überleben der Patienten. Einer von ihnen ist Erhard Widmer aus Hochdorf, der schon zuvor als Betriebssanitäter in Zug tätig war. «Ich musste zweimal erleben, dass jemand am Arbeitsplatz einen Herz-Kreislauf-Stillstand erlitt und gestorben ist. Deshalb habe ich mich entschieden, diesen Einführungskurs zu machen, um im Notfall Leben retten zu können.» Die Luzerner Bevölkerung darf sich somit darauf einstellen, dass bei einem Herz- Kreislauf-Stillstand ab sofort als erstes ein «First Responder» wie Erhard Widmer erscheint und erste medizinische Massnahmen durchführt, bis der Rettungsdienst am Einsatzort eintrifft.

Weitere Informationen zum Thema finden sich unter www.firstresponderluzern.ch.

 

 

So werden Sie «First Responder»

Im Kanton Luzern sind Freiwillige gesucht, die sich als «First Responder» zur Verfügung stellen.

Anforderungsprofil für «First Responder»

  • Der/die Interessierte verfügt über eine zertifizierte Ersthelfer-Ausbildung bei Herz-Kreislauf-Stillstand: gültiges BLS-AED-SRC Zertifikat; Wiederbelebung (BLS) inkl. Automatischer Externer Defibrillation (AED)
  • Er/Sie hat die zweistündige Informationsveranstaltung «First Responder LUKS» besucht
  • Vollendetes 18. Lebensjahr
  • Verfübarkeit eines Smartphones
  • Er/Sie stellt sich für Notfalleinsätze zur Verfügung

Nächste Kursdaten für Informationsveranstaltung

Die nächsten Informationsveranstaltungen mit freien Plätzen finden am Donnerstag, 3.9.2019 in Hochdorf beim Rettungsdienst Seetal, am 6.9.2019 im Luzerner Kantonsspital in Luzern und am 8.11.2019 im Pfarreiheim Schüpfheim statt und zwar jeweils um 19 Uhr. Informationen zu diesen und zukünftigen Veranstaltungen finden sich auf der Webseite www.firstresponderluzern.ch.

Zum Thema

Kontakt

Luzerner Kantonsspital
Kommunikation & Marketing
Spitalstrasse
6000 Luzern 16

kommunikation@luks.ch

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