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Gesundheitstipp: Was hinter der Urin-Inkontinenz steckt

Nicht nur Frauen ab 65 Jahren, sondern auch Männer und viele junge Frauen nach der Schwangerschaft leiden an einer sogenannten Urin-Inkontinenz. Was das genau ist, erklärt Sibylle Lüdin, Pflegefachfrau und Urotherapeutin am Luzerner Kantonsspital Sursee.
15. Januar 2025
Lesezeit: 2 Minuten

Urin-Inkontinenz ist der Mangel an Kontrolle über den Urinfluss, was zu unbeabsichtigtem Urinverlust führt. Es gibt verschiedene Formen davon. Die häufigste ist die Belastungsinkontinenz. Dabei kommt es beim Niesen, Lachen, Husten oder Joggen zu unkontrolliertem Urinabgang. Eine weitere Form ist die Drang-Inkontinenz, bei der plötzlich und häufig starker Harndrang auftritt. Das Zurückhalten des Urins bis zum Toilettengang ist dann oft nicht mehr möglich. Zudem kennen wir die Überlauf-Inkontinenz, eine Blasenentleerungsstörung, bei der im Falle einer vollen Blase unkontrolliert kleine Urinmengen austreten. 

Weshalb kann das passieren? Bei Frauen ist Urin-Inkontinenz häufig mit einer Schwäche des Beckenbodens verbunden. Diese kann durch Schwangerschaft und Geburt oder hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren bedingt sein. Die Drang-Inkontinenz wird oft durch neurologische Erkrankungen verursacht, die das Nervensystem betreffen. Bei der Blasenentleerungsstörung kann sich die Blase nicht mehr entleeren, wobei der Urin ausschwappt. «Man nimmt das als Inkontinenz wahr, was im Grunde gar nicht explizit der Fall ist», sagt Sybille Lüdin. 

Was kann man dagegen unternehmen? Es gibt konservative Möglichkeiten wie Physiotherapie oder Beckenbodentraining. Medikamentöse Therapien wie Tabletten und Blasenspülungen oder operative Eingriffe mittels Bandeinlagen sind weitere Möglichkeiten, um die Inkontinenz zu verbessern. 

Wichtig: Mehr trinken statt weniger! Dass man bei Inkontinenz weniger trinken soll, ist ein Irrtum. Durch zu wenig Flüssigkeit wird der Urin konzentrierter, was die Blase reizt und den Harndrang verstärken kann. Dies erhöht sogar das Risiko einer Blasenentzündung.
 

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