Gesundheitstipp: Wenn die Thrombose für Lunge und Herz gefährlich wird

Dr. med. Thorsten Grumann, Leitender Arzt in der Angiologie am Luzerner Kantonsspital (LUKS), definiert eine Thrombose so: «Letztendlich ist es ein Gerinnsel, das sich in den Gefässen ausbildet und zu dessen Verstopfung führt.» Die Ursachen sind vielfältig: Beispielsweise fliesst das Blut langsamer, wenn wir etwa grippebedingt länger im Bett liegen. Oder mit zunehmendem Alter verliert die Gefässwand an Elastizität, dadurch neigt das Blut eher dazu, zu gerinnen.
Auch genetische Komponenten können die Blutgerinnung stören, etwa angeborene Ursachen. Ferner können Hormone wegen der Anti-Baby-Pille oder einer Schwangerschaft «verrückt» spielen. Solche Symptome können auf eine Thrombose hinweisen. Eine Schwellung des Knöchels oder der Wade oder gar am gesamten Bein, wenn die Beckenvenen in Mitleidenschaft gezogen werden, führt zu Spannungsgefühlen, zur Überwärmung, zu einem Druck auf die Wade. Man kann kaum noch aufstehen und hat das Verlangen, das Bein hoch zu lagern.
Fürs Herz kanns plötzlich gefährlich werden
Solche Symptome sind ernst zu nehmen. Aus einer Thrombose kann sich schlimmstenfalls eine Lungenembolie entwickeln. «Wenn wir aus der Becken- oder Beinvenenstrombahn ein Gerinnsel verschleppen und dieses via das rechte Herz in die Lungenstrombahn gelangt, können die Symptome manchmal ausbleiben.» Ist das Gerinnsel gross und wird ein grosser Anteil der Lungenstrombahn abgehängt, kann es fürs Herz plötzlich gefährlich werden. Eine Lungenembolie kann zu einem Herzversagen mit unmittelbarer Todesfolge führen.
Blutverdünnung ist die erste Therapie
Wichtig ist darum eine möglichst frühe Diagnose samt Therapie. Eckpfeiler sind die Blutverdünnung, die schon sehr viel helfen kann, und letztlich die Kompressionstherapie. Genügt das nicht, braucht es katheter-technische Verfahren, um die Vene vom Gerinnsel zu befreien, damit sich diese erholen und anschliessend heilen kann.
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