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Krebsforschung: LUKS-Studie erhält Förderbeitrag von 370'000 Franken

Wenn Männer an Hodenkrebs erkrankt sind, ist eine gute Nachsorge unumgänglich. Heute sind dazu behandlungsintensive und teure Untersuchungen nötig. Ob in Zukunft ein Bluttest ausreicht, untersucht PD Dr. med. Christian Fankhauser aus der Klinik für Urologie mit seinem Team.
21. Juli 2022
Lesezeit: 2 Minuten
Fankhauser Christian WebseiteBanner
PD Dr. med. Christian Fankhauser

Hodenkrebs ist die häufigste Krebsart bei jungen Männern. Etwa die Hälfte aller Patienten mit Hodenkrebs haben eine lokalisierte, nicht metastasierte Erkrankung. Die Heilungschancen sind intakt, es ist aber notwendig, während mehreren Jahren zu beobachten, ob der Krebs zurückgekehrt ist.

Früherer Nachweis möglich

«Im Gegensatz zu anderen Krebsarten wie etwa einem Prostatatumor reicht beim Hodentumor ein Bluttest für die Krebsnachsorge nicht aus», erklärt PD Dr. med. Christian Fankhauser, Oberarzt der Klinik für Urologie des LUKS Luzern. Blutuntersuchungen würden nur etwa die Hälfte der Rückfälle erkennen. Aus diesem Grund ist zusätzlich ein bildgebendes Verfahren notwendig. «Eine Computertomographie (CT) jedoch führt zu einer Strahlenexposition und hohen Kosten», sagt Fankhauser.

Bewahrheitet sich unsere Hypothese, wird das die Nachsorge bei Männern mit Hodenkrebs nachhaltig verändern.

PD Dr. med. Christian Fankhauser

Um die Nachsorge für Patienten so einfach wie möglich zu halten, hat Fankhauser eine Vorstudie zu einem neuen Tumormarker namens microRNA-371 durchgeführt. In Blutproben von 33 Männern konnte das Team zeigen, dass bei jenen zehn Männern, bei denen der Krebs zurückgekehrt ist, der Nachweis mit dem neuen Test zeitlich früher möglich gewesen wäre. Dieser Zeitgewinn wäre ein grosser Vorteil für die weitere Behandlung.

Namhafter Beitrag von Krebsforschung Schweiz

«Weil die Datenlage aber noch zu gering ist, braucht es nun eine klinische Studie dazu», sagt Dr. Fankhauser. Dem pflichtet die Krebsforschung Schweiz bei, welche das Projekt mit rund 370'000 Franken unterstützt. Fankhauser freut sich: «Das bestätigt uns auf dem richtigen Weg zu sein.» Der 34-Jährige trägt die operative Hauptverantwortung (PI) für das Projekt, an welchem sich zahlreiche Universitäts- und Kantonsspitäler der Schweiz beteiligen. 

In der neuen Studie werden bei Männern mit lokalisiertem Hodenkrebs nebst den üblichen Nachsorgeuntersuchungen auch microRNA-371-Messungen stattfinden. «Bewahrheitet sich unsere Hypothese, wird das die Nachsorge bei Männern mit Hodenkrebs nachhaltig verändern», sagt Fankhauser. Die Nachbehandlung wäre für Patienten weniger intensiv und zudem würden Kosten gespart.

Innovation steigert Behandlungsqualität

«Das ist ein bemerkenswertes Beispiel für klinische Forschung und die Entwicklung von innovativen Behandlungsansätzen durch Hinterfragen von klinischen Routineuntersuchungen am LUKS», sagt Prof. Dr. med. Reto Babst, medizinischer Leiter Joint Medical Master und Fachbereichsleiter Medizin an der Universität Luzern. «Dies ermöglicht die kontinuierliche Verbesserung der medizinischen Versorgung.»

«Von den neusten Erkenntnissen bei klinischen Forschungsprojekten profitieren nicht zuletzt die Patientinnen und Patienten», sagt Babst. Somit leisten Forschungsprojekte wie dieses einen wichtigen Beitrag in den Themenbereichen Innovation und Qualität, zwei strategischen Handlungsfeldern des LUKS. Und zeigen, dass neu und innovativ auch kostendämpfend wirken kann.

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