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LUKS führt europaweit erstmalige Kehlkopf-OP mit Da Vinci SP durch

Am Luzerner Kantonsspital (LUKS) wurde die europaweit erste partielle Laryngektomie, also eine Teil-Entfernung des Kehlkopfes, mit dem neuen Operationsroboter Da Vinci SP durchgeführt. Der Eingriff verlief positiv, die Operation ist für Patientinnen und Patienten schonender als bisherige Methoden.
6. Juli 2024
Lesezeit: 2 Minuten
Die Chirurgen bedienen den Roboter von der Konsole aus.
Eine Operation ist stets Teamarbeit. Die Chirurgen (rechts im Bild) bedienen den Roboter von der Konsole aus.

Im April dieses Jahres hat das LUKS einen Single-Port-Operationsroboter beschafft (Da Vinci SP). Dieser ermöglicht Eingriffe über einen einzigen, minimalinvasiven Zugang und damit den Patientinnen und Patienten eine noch schnellere und schmerzfreiere Genesung. 

Präzise und schonende Methode

Das Team um Prof. Dr. med. Gunesh Rajan, Co-Chefarzt der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohren- und Gesichtschirurgie, hat Ende Juni erstmals eine partielle Laryngektomie mit dem neuen Gerät durchgeführt. «Mit dem neuen Da Vinci gelingt es nun auch minimal-invasiv Tumore im Bereich des Kehlkopfes, des tiefen Rachens und am Eingang zur Speiseröhre freizulegen und anschliessend zu entfernen. Dies war mit dem Vorgänger Da Vinci nicht möglich», erklärt Gunesh Rajan. «Die Visualisierung war erstaunlich gut und die Entfernung war sogar ohne temporären Luftröhrenschnitt, eine sogenannte Tracheotomie, möglich», so Rajan. Bisher musste das Chirurgen-Team die Entfernung offen über einen grossen Halsschnitt oder mittels Mikroskops und Lasers durchführen. Solche Eingriffe können gut und gerne vier bis sechs Stunden dauern, mit dem Da Vinci SP hingegen konnte der Eingriff in zwei Stunden durchgeführt werden.

«Diese Methode bietet für Patientinnen und Patienten enorme Vorteile», sagt Rajan. Dank der Präzision, welche die voll beweglichen, konsolengesteuerten laparoskopischen Instrumente eines Operationsroboters ermöglichen, wird die Operationszeit erheblich verkürzt. Des Weiteren können die Sprech- und Schluckfunktionen viel besser erhalten werden, dazu werden der Blutverlust und Schmerzen beim Eingriff reduziert und der Heilungsprozess und die Hospitalisierungsdauer verkürzen sich.

Teamleistung entscheidend

Der Roboter dient als Werkzeug bei den Operationen. Weiterhin entscheidend bleibt das Know-how des gesamten Teams, wie Gunesh Rajan hervorstreicht. «Dass wir erstmalig eine solche Operation durchführen konnten, war eine fantastische Teamleistung.» Er dankt dem OP-Team, dem Anästhesie-Team, dem Kopf-Hals-Team sowie dem postoperativen Pflegeteam und dem Logopädie-Team. Dem erstmaligen Eingriff wohnte auch Dr. Mihir Patel von der Emory-Universität (Atlanta, USA) bei, der als ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der roboter-assistierten Kopf-Hals-Chirurgie gilt.

Das LUKS nimmt in der Roboterchirurgie eine Vorreiterrolle in Europa ein. Die minimalinvasive roboterassistierte Chirurgie garantiert schonende Eingriffe. Nebst der angesprochenen Operation in der HNO-Klinik wird sie insbesondere auch in der Klinik für Urologie und der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie in der Klinik für Thoraxchirurgie angewendet. 

Prof. Dr. med. Gunesh Rajan (links) und sein Team führten die erste Teil-Entfernung des Kehlkopfes am LUKS mit dem Da Vinci SP durch.
Von links: Prof. Dr. med. Gunesh Rajan gemeinsam mit Dr. Mihil Patel und Jan Ewald.

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