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Magnetstimulation kann linker Hirnhälfte nach Schlaganfall helfen

Nach einem Schlaganfall kann es zu einem Syndrom namens Apraxie kommen, das häufig bei linksseitigem Schlaganfall auftritt. Dabei handelt es sich um eine verringerte Fähigkeit, motorische Fertigkeiten geschickt auszuführen, obwohl Kraft und Koordination noch intakt sind.
14. September 2023
Lesezeit: 1 Minute
Bohlhallter, Pastoreund Vanbellingen
Von links: Prof. Dr. med. Stephan Bohlhalter, Dr. phil. Manuela Pastore und Prof. Dr. phil. Tim Vanbellingen

Besonders für das Gestikulieren im Alltag wie zum Beispiel das Winken zum Abschied oder den geschickten Umgang mit Werkzeugen ist diese Fähigkeit wichtig. In vielen wissenschaftlichen Studien wurde festgestellt, dass die vom Schlaganfall betroffene Hirnhälfte durch die gesunde Gegenseite gehemmt wird.

In ihrer Studie haben die Autorinnen und Autoren (darunter Dr. phil. Manuela Pastore, Dr. med. Dávid M. Gyurkó,  Prof. Dr. phil. Tim Vanbellingen und Prof. Dr. med. Stephan Bohlhalter) vom Luzerner Kantonsspital herausgefunden, dass eine einmalige nicht-invasive Hirnstimulation (transkranielle Magnetstimulation mit hemmender Wirkung) oberhalb des rechten Scheitellappens die Gestik bei 19 Patientinnen und Patienten mit Apraxie nach einem Schlaganfall auf der linken Seite verbessert hat. Die Ergebnisse sind ermutigend, da Verbesserungen der Gestik sogar nach einer einzigen Sitzung feststellbar waren.

Die Verfasser gehen davon aus, dass die Hemmung der rechten Hirnhälfte indirekt zur Aktivierung der linken Hirnhälfte geführt hat und dadurch eine Verbesserung des Gestikulierens erzielt wurde. Dies wird dadurch unterstützt, dass die Stärke der Fasern des sogenannten Balkens, die die rechte und linke Hirnhälfte verbinden, einen Einfluss auf die Verbesserung der Gestik hatte. In der Zukunft könnte diese nicht-invasive Hirnstimulation einen therapeutischen Nutzen für Patienten mit Apraxie haben.

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