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Medizinische Tagesstation mit neuen Räumlichkeiten und mehr Kapazität

Die Medizinische Tagesstation hat diesen Sommer neue Räumlichkeiten im vierten Obergeschoss des Spitalzentrums des LUKS Luzern bezogen. «Wir sind angekommen», sagt Abteilungsleiter Ruedi Vogt. Auf neu 28 Plätzen finden ambulante medizinische Behandlungen und Interventionen statt. Und dies mit hoher Nachfrage – Tendenz steigend.
23. November 2024
Lesezeit: 3 Minuten
Ruedi Vogt in den neuen Räumlichkeiten.
Ruedi Vogt in den neuen Räumlichkeiten.

Vor Jahren befand sich im 4. Obergeschoss des Spitalzentrums am Luzerner Kantonsspital (LUKS) in Luzern die Intensivstation. Während Covid wurden die Räumlichkeiten als Intermediate Care Unit benutzt. Dann folgte ein grösserer Umbau und im Sommer 2024 ist die Medizinische Tagesstation (MTS) eingezogen. «Natürlich bringt ein solcher Umzug einen grösseren Wandel mit sich», sagt Abteilungsleiter Ruedi Vogt, der gemeinsam mit insgesamt 25 Mitarbeitenden für den Betrieb der MTS zuständig ist. «Aber wir sind definitiv angekommen», sagt er.

Bei einer Führung präsentiert Vogt die neuen Räumlichkeiten. Die Räume wirken dank viel Tageslicht sehr hell – im Ostflügel kann man den Blick von den Patientenplätzen aus über den Rotsee schweifen lassen, im Westflügel über den Pilatus. «Uns liegt die Aufenthaltsqualität am Herzen, eine Infusionstherapie kann bis zu acht Stunden dauern», erklärt Vogt. 

«Die Infusionstherapie ist eine typische Behandlung bei uns», erklärt Vogt. Diese kommt insbesondere bei chronischen, entzündlichen Erkrankungen zur Anwendung, etwa bei entzündlichen rheumatologischen Erkrankungen oder Morbus Crohn. Früher fast ausschliesslich via Infusionen werden heute auch immer mehr Medikamente injiziert. «Ziel solcher Behandlungen ist es, Patientinnen und Patienten Stabilität bei der Bewältigung ihrer Krankheit zu ermöglichen», so Vogt. Stabile Verhältnisse ermöglichen Planungssicherheit, was wiederum Lebensqualität bedeute. 

Ausbau auf 28 Behandlungsplätze

Eine Behandlung in der MTS kann Wochen, Monate oder gar Jahre dauern. «Zwei Patienten mit seltenen genetischen Erkrankungen kommen seit 14 Jahren alle zwei Wochen in eine Behandlung», erzählt Vogt. Da sei man schon fast freundschaftlich miteinander verbunden. Ambulante Behandlungen sind gut planbar, viele Prozesse eingespielt. «Überraschungen erlebt man bei uns kaum», sagt Vogt, «gerade wiederkehrende Infusions-Patientinnen und Patienten genau über die nächsten Schritte Bescheid – sie sind explizit dafür aufgeboten.» 

Mit dem Bezug der neuen Räumlichkeiten wurden die Prozesse angepasst und werden weiterhin stetig optimiert. «Während früher Administration, Medikamenten-Richtraum und der Mitarbeitenden-Bereich in einem Raum waren, konnte nun eine räumliche Trennung erreicht werden», so Vogt. Zudem wurde die Kapazität erhöht. Neu können 28 Patientinnen und Patienten versorgt werden – und damit acht mehr als vorher. 

Nebst den Therapien in für verschiedene Disziplinen des Departements Medizin ist die Medizinische Tagesstation auch bei zahlreichen Interventionen involviert und dabei insbesondere für die Vor- und Nachbetreuung zuständig. Das können kardiologische oder angiologische Eingriffe sein, Desensibilisierungen der Allergologie, Biopsien von Leber, Niere oder Lungen oder auch invasive radiologische Eingriffe. Hinzu kommen weitere Behandlungen, wie Glukose-Toleranz-Tests für die Endokrinologie oder das Setzen eines Venflons bei schwierigen Venenverhältnissen. Bei letzterem handelt es sich um einen Venenzugang für die Medikamentenverabreichung. 

Bedeutung ambulanter Behandlung nimmt zu

Beim Trend zu ambulant vor stationär vermutet man auf den ersten Blick chirurgische Eingriffe. Doch auch die Behandlungen der medizinischen Disziplinen erfahren diesen Trend. Prof. Dr. med. Christoph Henzen, Leiter Zentrum sagt: «Die gesamte LUKS Gruppe verzeichnete im vergangenen Jahr über 800'000 ambulante Patientenkontakte. Im Departement Medizin wurden erstmals mehr ambulante als stationäre Leistungen erbracht.» Henzen ist überzeugt, dass sich der Trend fortsetzen wird. Einerseits ist er politisch gewollt, andererseits bietet er den Patientinnen und Patienten durch minimal-invasive Therapien Vorteile, so sind die Eingriffe weniger belastend und die Patientinnen und Patienten behalten ihre Flexibilität und können in ihrem Alltag bleiben. «Zudem ist bekannt, dass die gewohnte Umgebung zu Hause das Wohlbefinden steigert und so zur Genesung beiträgt», sagt Henzen. Das LUKS wird die Ambulantisierung weitertreiben, insbesondere mit dem Bau eines Ambulanten Zentrums, das 2031 in Betrieb genommen werden soll. Die moderne Infrastruktur soll beitragen, die ambulanten Leistungen in hoher Qualität und effizient zum Wohl der Patientinnen und Patienten erbringen zu können. 

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