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Nachhaltigkeit beginnt beim Fundament

Das Luzerner Kantonsspital baut das neue Kinderspital und die Frauenklinik nach strengen Nachhaltigkeitsstandards. Dabei kombiniert es energieeffizientes und nachhaltiges Bauen mit zukunftsweisender Gesundheitsversorgung.
24. Juni 2025
Lesezeit: 2 Minuten
luks florentin eiholzer wiese
Florentin Eiholzer ist Leiter Betrieb und Infrastruktur am Luzerner Kantonsspital. Als Mitinitiant der Nachhaltigkeitsstrategie prägt er die bauliche und ökologische Entwicklung der LUKS Gruppe seit über zehn Jahren entscheidend mit.

Der Neubau Kinderspital / Frauenklinik des Luzerner Kantonsspitals (LUKS) gilt schon heute als Vorzeigeprojekt für nachhaltiges Bauen im Gesundheitswesen. Mit dem Gebäudestandard Minergie-P-Eco, rund 270 Erdsonden, Photovoltaikanlagen und einer durchdachten Arealentwicklung setzt das LUKS neue Massstäbe – nicht nur in Sachen Energieeffizienz, sondern auch im Zusammenspiel von Medizin, Infrastruktur und Ökologie. 

«Nachhaltigkeit bedeutet für uns, Verantwortung zu übernehmen – gegenüber kommenden Generationen genauso wie gegenüber unseren Patientinnen und Patienten», sagt Florentin Eiholzer, Leiter Betrieb und Infrastruktur. Der Neubau sei der sichtbarste Ausdruck dieser Haltung: Finanziert wird das Gebäude, das im Herbst 2026 bezugsbereit sein wird, unter anderem durch eine Green Bond-Anleihe über 150 Millionen Franken – ein klares Bekenntnis zur ökologischen Wirkung und zur transparenten Mittelverwendung. 

Durch die enge räumliche Verzahnung der Frauenklinik mit dem Kinderspital entsteht das modernste Perinatalzentrum der Schweiz – mit kurzen Wegen und nachhaltig effizienten Abläufen zwischen Geburtshilfe, Neonatologie und Kinder-Intensivstation. 

«Nachhaltigkeit bedeutet für uns, Verantwortung zu übernehmen – gegenüber kommenden Generationen genauso wie gegenüber unseren Patientinnen und Patienten.»

Florentin Eiholzer, Leiter Betrieb und Infrastruktur

Doch auch im Unsichtbaren wird nachhaltig gedacht: Photovoltaikanlagen auf dem Dach, durchgängige Gebäudeautomation, ein optimiertes Energiemonitoring und die Wiederverwendung von Abwärme gehören zur gelebten Praxis. Bereits wurde das sogenannte Anergienetz in Betrieb genommen – ein zukunftsweisendes System, das überschüssige Abwärme aus Spitalprozessen in den Erdsonden speichert und in der Heizsaison wieder nutzbar macht. «Das Anergienetz ist ein zentraler Baustein unserer Energiestrategie», so Eiholzer. «Es vernetzt Gebäude energetisch miteinander und bildet einen saisonalen Kreislauf – was heute zu viel ist, nutzen wir morgen wieder.»

Ein weiteres Element ist das unterirdische Parkhaus mit Rettungshalle: Es entlastet das Areal und fügt sich in die Mobilitätsstrategie des LUKS ein, die den motorisierten Verkehr reduzieren will.

Die LUKS Gruppe verfolgt mit ihrer Energiestrategie das Netto-Null-Ziel bis 2050. Dass die Massnahmen Wirkung zeigen, belegen die Zahlen: Seit 2020 wurden über 100 Energiemassnahmen umgesetzt, der Energieverbrauch ist trotz wachsendem Leistungsangebot rückläufig.

Für Florentin Eiholzer ist der Weg ebenso wichtig wie das Ziel: «Nachhaltigkeit ist kein Zustand, sondern ein Prozess. Entscheidend ist, dass wir konsequent daran arbeiten – im Betrieb, im Bau und in der Kultur.» Dazu gehört auch der sparsame Einsatz von Materialien mit reduzierter «grauer Energie», und etwa der Verzicht auf umweltschädliche Baustoffe.

Der Neubau Kinderspital / Frauenklinik steht sinnbildlich für das, was die LUKS Gruppe erreichen will: eine moderne Gesundheitsversorgung mit möglichst kleinem Fussabdruck. Und eine Spitalinfrastruktur, die ökonomisch, ökologisch und menschlich überzeugt.

Dieser Artikel erschien in der Sommer-Ausgabe von "ROI - Das Wirtschaftsmagazin der Zentralschweiz - Spezial Nachhaltigkeit"

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