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Neue Untersuchungsmethode für Kinder mit Harnwegsinfekten

Am Kinderspital Zentralschweiz (KidZ) wird seit einigen Wochen eine präzisere und schonendere Methode zur Untersuchung von Harnwegsinfekten bei Kindern angewendet. Die sogenannte Miktionsurosonografie ersetzt in vielen Fällen die bisher übliche Röntgenuntersuchung und bietet zahlreiche Vorteile für die kleinen Patientinnen und Patienten.
28. Januar 2025
Lesezeit: 2 Minuten
Ein Ultraschall-Bild der Niere eines Kindes

Kinder leiden häufig unter Harnwegsinfekten. Um die Ursache abzuklären, werden neben Blut- und Urinuntersuchungen oft bildgebende Verfahren eingesetzt, um einen vesikorenalen Reflux auszuschliessen. Dieser Begriff beschreibt den Rückfluss von Urin aus der Blase in die Nieren, was zu Harnwegsinfekten, Niereninfektionen und Entwicklungsstörungen der Nierenfunktion führen kann.

Bisher wurde am KidZ des Luzerner Kantonsspitals (LUKS) als Standardmethode die Durchleuchtung angewendet. Hier wird ein Blasenkatheter eingesetzt und Kontrastmittel in die Blase eingebracht. Während das Kind uriniert, wird eine Röntgenaufnahme gemacht, um einen allfälligen Reflux sichtbar zu machen.

Empfindlicher als Durchleuchtung

Eine moderne Alternative ist die Miktionsurosonografie, bei der anstelle von Röntgenaufnahmen eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt wird. Auch hier wird ein spezielles Kontrastmittel in die Blase gegeben, und während das Kind uriniert, untersucht die Kinderradiologin oder der Kinderradiologe die Blase, die Harnleiter sowie die Nieren mittels Ultraschall. Die Methode wird seit einigen Wochen am KidZ in der Mehrheit der Untersuchungen angewendet.

«Diese Ultraschall-Untersuchung ist empfindlicher als die klassische Durchleuchtung», erklärt Dr. med. Sylvia Kaiser, Oberärztin Kinderradiologie. «Das heisst, wir können bereits leichten Reflux erkennen, sodass rasch eine Therapie eingeleitet werden kann und sich die Nieren und Harnwege im weiteren Verlauf des Wachstums gesund entwickeln können.»

Schonendere Untersuchung

Ein weiterer Vorteil der Miktionsurosonografie ist, dass keine Röntgenstrahlen verwendet werden. Dies ist schonender für die Kinder, und die Mutter kann im Raum bleiben, auch wenn sie schwanger ist. Geschwisterkinder dürfen ebenfalls im Zimmer bleiben. «Das macht die Untersuchung für die kleinen Patientinnen und Patienten entspannter», beschreibt Dr. med. Sylvia Kaiser. «Zudem kann ich als Radiologin beim Ultraschall besser auf das Kind eingehen. Es muss nicht so still liegen wie bei einer Röntgenaufnahme.» Die Miktionsurosonografie kann mit anderen Ultraschalluntersuchungen, die bei Harnwegsinfektion durchgeführt werden, kombiniert werden, so dass das Kind und die Eltern den Raum nicht wechseln müssen. «Der Miktionsultraschall ermöglicht, dass Kinder mit Harnwegsinfektion und ihre Eltern nun noch besser am Kinderspital aufgehoben sind», erklärt Dr. Kaiser abschliessend.

 

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Miktionsurosonografie: Erkranktes Harnwegssystem. Links: Kontrastmittelverstärktes Bild. Die Gelbfärbung macht den Rückfluss des Kontrastmittels in die Niere deutlich sichtbar (mit weissem * markiert). Rechts: Ultraschallbild der Niere ohne Kontrastmittel.
Miktionsurosonografie: Gesunde Niere ohne Rückfluss von Kontrastmittel in die Niere. Links: Kontrastmittelverstärktes Bild. Rechts: Ultraschallbild der Niere.
Reflux im Röntgenbild. Reflux im Röntgenbild. Das Kontrastmittel erscheint dunkel. In der Mitte ist die runde Harnblase zu erkennen (mit weissem * markiert). Durch den Reflux fliesst das Kontrastmittel auch in den Harnleiter sowie das Nierenbeckenkelchsystem (mit blauem Pfeil markiert).
Miktionsurosonografie: Erkranktes Harnwegssystem. Links: Kontrastmittelverstärktes Bild. Die Gelbfärbung macht den Rückfluss des Kontrastmittels in die Niere deutlich sichtbar (mit weissem * markiert). Rechts: Ultraschallbild der Niere ohne Kontrastmittel.
Miktionsurosonografie: Gesunde Niere ohne Rückfluss von Kontrastmittel in die Niere. Links: Kontrastmittelverstärktes Bild. Rechts: Ultraschallbild der Niere.
Reflux im Röntgenbild. Reflux im Röntgenbild. Das Kontrastmittel erscheint dunkel. In der Mitte ist die runde Harnblase zu erkennen (mit weissem * markiert). Durch den Reflux fliesst das Kontrastmittel auch in den Harnleiter sowie das Nierenbeckenkelchsystem (mit blauem Pfeil markiert).
Miktionsurosonografie: Erkranktes Harnwegssystem. Links: Kontrastmittelverstärktes Bild. Die Gelbfärbung macht den Rückfluss des Kontrastmittels in die Niere deutlich sichtbar (mit weissem * markiert). Rechts: Ultraschallbild der Niere ohne Kontrastmittel.
Miktionsurosonografie: Gesunde Niere ohne Rückfluss von Kontrastmittel in die Niere. Links: Kontrastmittelverstärktes Bild. Rechts: Ultraschallbild der Niere.
Reflux im Röntgenbild. Reflux im Röntgenbild. Das Kontrastmittel erscheint dunkel. In der Mitte ist die runde Harnblase zu erkennen (mit weissem * markiert). Durch den Reflux fliesst das Kontrastmittel auch in den Harnleiter sowie das Nierenbeckenkelchsystem (mit blauem Pfeil markiert).

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