Schonende Endoskopie bei Schluckstörung

Zur Abklärung von Schluckstörungen in der Speiseröhre wird üblicherweise eine Ösophagus-Manometrie durchgeführt. Die Überprüfung des Drucks gibt Auskunft über die Beweglichkeit der Speiseröhrenmuskulatur und die Funktionalität des oberen und unteren Schliessmuskels. Dafür wird ein dünner Katheter mit Druckmesssonden über die Nase eingeführt. Wenn die Sonde von der Nase bis in den Magen eingelegt ist, werden Patientin oder Patient gebeten zu schlucken. Die Untersuchung dauert circa 30 Minuten, ist in der Regel nicht schmerzhaft, wird aber von etlichen Betroffenen als belastend empfunden. «Zwei Drittel der Fälle können wir mit der Basisabklärung über eine Manometrie klären, bei komplizierten Schluckstörungen finden wir oft keine eindeutigen Ergebnisse», sagt Dr. med. Stephan Baumeler, Co-Chefarzt Gastroenterologie am LUKS Luzern.
«Mit der neuen, ballongestützten Technik können wir Schluckstörungen mit unbekannter Ursache schonend abklären.»
Kontrollierte Aufdehnung von Engstellen
Zur weiteren Abklärung und Therapie setzen die Fachspezialisten nun eine neue, in der Schweiz noch eher selten verwendete Technik ein – den Endo-/EsoFLIP. Dabei handelt es sich um ein ballongestütztes bildgebendes Verfahren zur Messung der Ausdehnung und Elastizität von Ösophagus und Sphinkter. Mit dem EndoFLIP, einem 16 Zentimeter langen mit Elektroden bestückten elastischen Ballon, der während der Untersuchung automatisiert mit Flüssigkeit gefüllt wird, lässt sich feststellen, wodurch die Schluckstörung ausgelöst wird. Meist sind es Funktionsstörungen, in deren Folge sich die geschluckten Speisen nicht von der Speiseröhre in den Magen entleeren lassen, seltener sind es Verengungen, wie sie durch Narben nach einer Operation oder chronischem Reflux entstehen können. Eine weitere, seltene Ursache ist die Achalasie, eine neuromuskuläre Störung der Speiseröhre, die zu einer Verengung des Schliessmuskels zum Magen führt. Engstellen können direkt anschliessend an die Diagnose mit dem EsoFLIP, mit einem steifen, kürzeren Ballon, kontrolliert aufgedehnt werden. Im Unterschied zur Manometrie, bei der die untersuchten Personen wach sind, sind sie beim neuen Verfahren narkotisiert. Die Technik könnte künftig auch zur Vorbereitung und Nachkontrolle chirurgischer Eingriffe an der Speiseröhre eingesetzt werden.
Dieser Beitrag ist im Rahmen des LUKS Magazins 2025 erschienen, dem Magazin für Zuweisende der LUKS Gruppe. Mehr zum LUKS Magazin und weitere spannende Beiträge finden Sie unter: luks.ch/luksmagazin2025
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