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Tiefe Beinvenenthrombose: Die DEFIANCE-Studie

Ein neues kathetertechnisches Verfahren der Angiologie kommt meist ohne Narkose und Thrombolytika aus. Das LUKS Luzern ist an einer internationalen Studie zur Erforschung der Wirksamkeit beteiligt.
31. August 2023
Lesezeit: 2 Minuten
rastan und grumann und bocsa
Von links: Prof. Dr. med. Aljoscha Rastan, Dr. med. Thorsten Grumann und Dr. med. Vasile Bocsa.

Die venöse Thromboembolie (VTE) ist eine häufige Erkrankung mit einer Inzidenz von 1 bis 2 pro 1000 Personen. Sie manifestiert sich meist als Lungenembolie und tiefe Beinvenenthrombose (TVT). Auslöser einer Lungenembolie, die als dritthäufigste kardiovaskuläre Todesursache nach Schlaganfall oder Herzinfarkt gilt, sind fast immer Thromben, die aus den proximalen Becken-Beinvenen in die Lungenstrombahn eingeschwemmt werden. Die rasche Behandlung, u.a. mit Thrombolytika, führt meist zu einem gutartigen Verlauf, verursacht teils aber schwere Blutungen und nicht selten bleiben insbesondere die Venen im Becken (teil-)verschlossen. 

Das Verfahren ist atraumatisch für die Vene und kann ohne den zusätzlichen Einsatz von Thrombolytika und Narkose durchgeführt werden.
thrombus
Schematische Darstellung des «ClotTrivers» in der rechten Becken-/Oberschenkelvene, mit «gefangenem» Thrombus

Erste klinische Daten sind vielversprechend

Ein neuer kathetertechnischer Ansatz zur Therapie der TVT ist die mechanische Thrombektomie mit dem ClotTriever-System. Hier wird über die Leiste oder die Kniekehle ein Katheter in die verschlossene Vene vorgebracht und das thrombotische Material mit einem Netz zunächst fixiert und anschliessend geborgen. Das Verfahren ist atraumatisch für die Vene und kann ohne den zusätzlichen Einsatz von Thrombolytika und Narkose durchgeführt werden. Erste klinische Daten zeigen eine hohe Erfolgsrate. In der multizentrischen internationalen DEFIANCE-Studie werden nun die Ergebnisse des ClotTriever-Systems weiter analysiert und mit der etablierten konservativ-medikamentösen Therapie der TVT verglichen. Die Angiologie des LUKS Luzern wird als eines von wenigen Zentren in Europa an dieser Studie teilnehmen. Der Studienstart ist für das dritte Quartal 2023 geplant.

Hinweis: Dieser Beitrag ist im luksmagazin erschienen, dem Magazin für Zuweisende der LUKS Gruppe. 

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