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In unserem Haus fand man Asbest – droht mir Krebs?

Aktuell werden viele asbestbelastete Häuser abgerissen oder saniert. Immer wieder liest man von Gefahren von Asbest für die Lunge. Riskiert man im Kontakt damit immer Krebs und wie sind die Heilungs- und Behandlungsmöglichkeiten? Entscheidend ist laut unserem Experten Dr. med. Fabrizio Minervini eine frühzeitige Diagnose asbestbedingter Krankheiten. Die Folgen eines Kontakts mit Asbest sind nämlich oft erst viel später spürbar und in vielen Fällen irreparabel und dauerhaft.
8. Dezember 2024
Lesezeit: 2 Minuten
Minervini Fabrizio WebseiteBanner

Als Asbest bezeichnen wir eine Gruppe mineralischer Fasern, die auch in der Schweiz jahrzehntelang bis 1990 im Hochbau verwendet wurden. Heute können diese besonders bei Renovationen die Gesundheit von Heim- und Handwerkern sowie Bewohnerinnen und Bewohnern gefährden. Schon geringe Konzentrationen von Asbeststaub in der Luft können die Entstehung von Krebserkrankungen der Lunge fördern.

Das Mineral kann verschiedene Formen von Krebs auslösen. Asbestfasern gelangen ins Gewebe und können dort viele Jahre bleiben. Krebs kann auch entstehen, wenn die Asbestbelastung bis zu 40 Jahre zurückliegt. Die Folgen sind oft erst später spürbar. Asbest führt zwar nicht immer zu Krebs, erhöht aber das Risiko erheblich. Die meisten Menschen, die ihm ausgesetzt waren, entwickeln keine Krebserkrankungen. Dennoch ist Asbest eine potenziell gefährliche Substanz. Der Kontakt damit ist auf jeden Fall zu vermeiden.

Behandlung ist individuell stark verschieden

Ärzte können verschiedene Ansätze einer Behandlung verfolgen, die auch stark von der individuellen Situation und der Krebsform abhängt: 

  • Mesotheliom (Brustfellkrebs): Dieser seltene und aggressive Krebs betrifft das Mesothel, eine dünne Gewebeschicht, die viele innere Organe umgibt. Brustfellkrebs tritt meistens durch Einatmen von Asbest auf, oft auch Jahrzehnte später. Betroffen sind fast immer ältere Personen, deutlich häufiger Männer als Frauen, weil sie eher Arbeiten verrichteten, die sie mit Asbest in Kontakt brachten. Menschen, die Asbest ausgesetzt sind, können die Fasern auf ihrer Haut und Kleidung nach Hause tragen. Geschieht dies über Jahre, sind Drittpersonen im Haushalt dem Risiko ausgesetzt, an Mesotheliom zu erkranken. Operation, Chemotherapie und Strahlentherapie sind mögliche Therapien, oft auch in Kombination.
     
  • Lungenkrebs: Asbestfasern können tief in die Lunge eindringen und dort Krebs verursachen. Mögliche Behandlungen sind Operation, Chemotherapie oder Strahlentherapie.
     
  • Asbestose: Diese chronische Lungenerkrankung, durch Einatmen von Asbestfasern verursacht, führt zu Narbenbildung im Lungengewebe und ist nicht heilbar. Die Behandlung konzentriert sich auf die Linderung der Symptome etwa mit Sauerstofftherapie und Medikamenten zur Linderung von Husten und Schmerzen.
     

Regelmässige Untersuchungen sind wichtig

Weitere Behandlungsansätze sind: Entfernung des Tumors durch Operation, Bestrahlung, um Krebszellen zu zerstören, Medikamente, die Krebszellen abtöten, oder Therapie zur Stärkung des Immunsystems und Bekämpfung von Krebszellen.

Waren Sie Asbest ausgesetzt und haben gesundheitliche Bedenken, sollten Sie sich (regelmässig) untersuchen lassen, um mögliche Gesundheitsprobleme früh zu erkennen. Nur eine Fachperson kann eine genaue Diagnose stellen und die besten Behandlungsoptionen empfehlen.

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