Verbesserung des Selbstmanagements durch Patientenedukation – Studie am LUKS zeigt Wirksamkeit

Patientinnen und Patienten mit Krebserkrankungen leiden häufig unter starken Schmerzen und müssen ihre Schmerztherapie oft selbstständig im Alltag umsetzen. Um sie dabei besser zu unterstützen, wurden am LUKS Pflegefachpersonen für die Schmerzberatung geschult. Bisher wurde diese Beratung vor allem von Ärztinnen und Ärzten durchgeführt.
Die Behandlung von Schmerzen bei Krebs ist komplex und für Betroffene von zentraler Bedeutung. Doch mit der zunehmenden Verlagerung von Therapien ins ambulante Umfeld stehen sie immer häufiger vor der Herausforderung, ihre Schmerzmittel eigenständig korrekt anzuwenden. Das Selbstmanagement in der Schmerztherapie ist bei diesen Patientinnen und Patienten besonders wichtig. Gleichzeitig wird im Gesundheitswesen diskutiert, wie Pflegefachpersonen stärker in die Versorgung eingebunden werden können.
Die Medizinische Onkologie am Luzerner Kantonsspital setzt sich seit Jahren für eine ganzheitliche und wohnortnahe Betreuung von Krebspatientinnen und -patienten ein. Die enge Zusammenarbeit zwischen Pflege und Ärzteschaft ist dabei ein zentraler Pfeiler – insbesondere, wenn es um die Sicherheit und Wirksamkeit von Therapien geht.
Genau hier setzt die Pilotstudie des LUKS an: Pflegewissenschaftlerin Prof. Luzia Vetter Räss entwickelte ein Schulungsprogramm, das Pflegefachpersonen befähigt, Krebspatientinnen und -patienten in Gesprächen gezielt zu beraten, etwa beim Umgang mit Medikamenten, Nebenwirkungen oder Unsicherheiten im Alltag.
Deutlich weniger Schmerzen im Alltag
Die Ergebnisse sind klar: Im Vergleich zu einer Kontrollgruppe konnten die schmerzbedingten Einschränkungen im Alltag bei den geschulten Patientinnen und Patienten deutlich reduziert werden.
«Diese Studie zeigt eindrücklich, wie wichtig die Rolle der Pflege in der modernen Schmerztherapie ist«, sagt Prof. Luzia Vetter Räss. «Wenn Patientinnen und Patienten besser informiert sind, können sie ihre Therapie sicherer und wirksamer umsetzen, ihr Selbstmanagement und damit auch ihre Selbstwirksamkeit steigern. Das erhöht nicht nur die Lebensqualität, sondern schützt auch vor Risiken.»
Ein starkes Zeichen für patientenorientierte Forschung
Die Studie wurde von der Studienkoordination des Tumorzentrums am Luzerner Kantonsspital begleitet. Sie zeigt, wie wichtig patientenorientierte Forschung in der klinischen Versorgung ist. Besonders erfreulich: Sie wurde von einem interdisziplinären Team aus Pflege und Medizin gemeinsam publiziert und setzt damit ein starkes Zeichen für Zusammenarbeit und Innovation im Gesundheitswesen.
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