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Was hilft gegen Thrombose-Gefahr beim Fliegen?

Demnächst werde ich (m, 62) im Osten der USA Ferien machen. Eine Bekannte hat nach einem längeren Flug eine Thrombose erlitten. Was könnte ich tun, damit mir das nicht passiert? Ich bin 1,85 Meter gross und wiege 93 Kilo, ansonsten bin ich gesund und Nichtraucher. Das Thromboserisiko hängt laut unserer Spezialisten von fielen Faktoren ab. Generell könne man mit regelmässiger Bewegung und genug Flüssigkeit schon gut vorbeugen.
6. Oktober 2022
Lesezeit: 2 Minuten
Hellenschmidt Dorothe WebseiteBanner
Dorothee Hellenschmidt. Oberärztin mbF Angiologie am LUKS

Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen der oberflächlichen und der tiefen Beinvenenthrombose. Die oberflächliche Venenthrombose (=Thrombophlebitis) betrifft die direkt unter der Haut gelegenen Venen. Dabei kommt es zu einem Verschluss durch Blutgerinnsel. Diese Form der Venenthrombose ist nahezu immer als verhärteter, schmerzhafter Strang am Bein tastbar, begleitet durch eine örtliche Entzündung. Diese geht meist mit einer Rötung und Überwärmung in der unmittelbaren Umgebung der betroffenen Vene einher. Daher spricht der Volksmund auch von einer «Venenentzündung».  Komplikationen sind hier selten, allerdings kann sich aufgrund der ausgeprägten Vernetzung mit dem tiefen Venensystem aus einer oberflächlichen auch eine tiefe Beinvenenthrombose entwickeln. 

Bei der tiefen Beinvenenthrombose (TVT) kommt es durch Blutgerinnsel zu einem Verschluss der tieferliegenden, grossen Leitvenen. Dies kann je nach Ausdehnung alles von einem lokalen Schmerz bis zu einer ausgeprägten Schwellung des gesamten Beines nach sich ziehen. Eine gefürchtete Komplikation dieser Form von Thrombose ist die Lungenembolie. Hierbei kommt es durch das Ausschwemmen von Blutgerinnseln aus den Beinvenen zu einer Verlegung der Lungengefässe mit zum Teil lebensbedrohlichen Folgen.

Familiäre Belastung oder Vorerkrankungen haben einen Einfluss

Pro Jahr kommt es bei zirka einer bis zwei von tausend Personen zu einer tiefen Beinvenenthrombose. Die individuelle Thromboseneigung wird durch verschiedene Risikofaktoren wie familiäre Belastung, Gerinnungsstörungen, Alter und Vorerkrankungen (zum Beispiel Tumor) beeinflusst. Auch Verletzungen oder Operationen, die zu einer Einschränkung der Beweglichkeit führen, sowie die Einnahme bestimmter Hormone oder eine Schwangerschaft können die Entstehung einer Thrombose begünstigen. Ob die vorsorgliche Anwendung eines Blutverdünners (in Form von Tabletten oder Spritzen) sinnvoll ist, wird unter Berücksichtigung des individuellen Risikoprofils und entsprechend den Leitlinien der Fachgesellschaften entschieden. 

Verhaltensregeln können vorbeugen helfen

Aktuell gibt es für Menschen ohne Risikofaktoren, wie Sie es offenbar sind, keine Empfehlung zur Einnahme von Blutverdünnern. Jedoch können folgende Verhaltensregeln einer Thrombose auf längeren Reisen vorbeugen: 

  • Regelmässige Bewegung wie Umhergehen oder Spielen mit den Beinen oder dem Knöchelgelenk des Fusses (Auf und Ab) – auch im Sitzen – verhindert, dass das Blut zu lange in den Venen «steht». Dies hilft auch mit, die Muskeln und Venen zu aktivieren.
  • Regelmässige Flüssigkeitszufuhr, um eine Austrocknung und damit ein «Dickerwerden» des Blutes zu verhindern.
  • Tragen von Kompressionsstrümpfen: Verbessert – vor allem bei vorhandenen Krampfadern – den Abstrom des Blutes in den Beinvenen und verhindert somit einen Blutstau. 
     

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