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Welt-Lebertag 2024 – Interdisziplinäre Zusammenarbeit für optimale Behandlung

Der 19. April ist der offizielle Welt-Lebertag. Dieser macht auf die Gesundheit dieses bemerkenswerten Organs aufmerksam. Bei einer Erkrankung gewährleistet die interdisziplinäre Zusammenarbeit am Luzerner Kantonsspital (LUKS) die optimale Behandlung – mit mehreren neuen Köpfen.
19. April 2024
Lesezeit: 3 Minuten
Prof. Dr. med. Andrea De Gottardi ist seit Anfang April 2024 am LUKS Luzern tätig.
Prof. Dr. med. Andrea De Gottardi ist seit Anfang April 2024 am LUKS Luzern tätig.

Die Leber ist ein bemerkenswertes Organ. Sie erfüllt lebenswichtige Aufgaben im Stoffwechsel von Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten. Sie ist für die Verdauung, Entgiftung,Speicherung von Nährstoffen und Eiweisserstellung verantwortlich. Am 19. April findet der Welt-Lebertag statt. Der Fokus liegt auf der Sensibilisierung für Lebergesundheit und deren Bedeutung für unseren Körper sowie der Prävention vor Lebererkrankungen.

Prof. Dr. med. Andrea De Gottardi ist seit Anfang April neuer Co-Chefarzt Gastroenterologie/Hepatologie am LUKS Luzern. «Die Leber äussert sich durch zahlreiche Symptome wie Müdigkeit, Gelbsucht, Schmerzen unter den Rippen oder Gelbsucht erst wenn sie schwerkrank ist», erklärt er. «Deshalb ist es wichtig sich gesund zu ernähren und, besonders bei Übergewicht oder Alkoholkonsum, gelegentlich eine Kontrolle durchzuführen», so der Leber-Experte. 

Diese Gemüse sind besonders wertvoll

Beschwerden werden grundsätzlich in der Hepatologie-Sprechstunde besprochen. «Wir greifen auf unterschiedlichste Untersuchungsmethoden zurück», erklärt De Gottardi. Dazu gehören Blutuntersuchungen und bildgebende Verfahren. Auch die Entnahme von Lebergewebe mittels Biopsie oder Bauchspieglungen gehören dazu.

Zu den häufigsten Erkrankungen gehören Hepatitis-Infektionen, Leberzirrhose oder Leberkrebs. In seiner Forschungstätigkeit fokussiert sich De Gottardi zudem auf chronische Leber-Erkrankungen wie portale Hypertonie und Thrombosen der Pfortader. 

«Alle können ihren persönlichen Beitrag zu einer gesunden Leber leisten», erklärt De Gottardi. Wichtig sei gesunde Ernährung. «Rohes Gemüse, Obst, Tomaten, Knoblauch oder Artischocken sind besonders wertvoll, weil sie die Leber bei der Entgiftung unterstützen», so der Hepatologe. Förderlich sei zudem genügend Bewegung sowie ein reduzierter Alkoholkonsum. «Zur Vermeidung von Hepatitis-Infektionen empfehlen wir eine Impfung», so De Gottardi.

Ganzheitliche Herangehensweise gefordert

Im Falle einer Leber-Erkrankung ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit von grosser Bedeutung. Nebst der Hepatologie sind dabei die interventionelle Radiologie und die Chirurgie entscheidend. 

Seit Anfang Jahr führt Prof. Dr. med. De-Hua Chang die interventionelle Radiologie des LUKS. «Die interventionelle Radiologie bietet eine Alternative zu grossen chirurgischen Eingriffen, indem sie minimalinvasive Techniken anwendet», so Chang. Bei einem minimalinvasiven Eingriff, meist über die Leiste, entstehen weniger Narben. «Dies führt zu weniger Blutverlust, einer kürzeren Erholungszeit und einem geringeren Infektionsrisiko», erklärt Chang. In der Regel können minimalinvasive Eingriffe ambulant durchgeführt werden. Das kann beispielsweise eine Mikrowellenablation (MWA) sein, bei der mit Hitze Lebertumoren zerstört werden. 

Leber kann sich regenerieren

Bei Lebertumoren zählt jedoch eine operative Teil-Entfernung mittels chirurgischen Eingriffes zu den häufigsten Behandlungsmethoden. «Das Ausmass der sogenannten Leberresektionen richtet sich nach Lokalisation, Anzahl und Grösse der Lebermetastasen», erklärt Prof. Dr. med. Jürg Metzger, Chefarzt Viszeralchirurgie. Die Leber besteht aus verschiedenen Segmenten. Eine Entfernung geschieht immer entlang einer solchen Segmentgrenze. Nach einer Teil-Entfernung kann sich die Leber regenerieren und ihre ursprüngliche Grösse wiedererlangen. 

Prof. Metzger führt seit über 20 Jahren Leber-Eingriffe am LUKS durch und gilt als ausgewiesene Kapazität auf dem Gebiet der Leberchirurgie. Per 1. Mai tritt Prof. Dr. med. Martin Bolli als neuer Chefarzt Viszeralchirurgie ins LUKS ein. Er wird die Leitung des Bereichs Viszeralchirurgie für die gesamte LUKS Gruppe übernehmen und gilt als international renommierter Experte auf dem Gebiet der komplexen Tumorchirurgie. 

Gemeinsam werden die beiden mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus der Hepatologie, der interventionellen Radiologie aber nach Bedarf auch in Zusammenarbeit mit der Onkologie und der Pathologie und weiteren Disziplinen und Professionen die bestmögliche Behandlung für Patientinnen und Patienten mit Lebererkrankungen gewährleisten. 

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